[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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lungsprogramms“ umgesetzt, das insbesondere ein Beschäftigungs- <strong>und</strong> Qualifizie-<br />
rungsprogramm zur beruflichen Integration jugendlicher Sozialhilfebezieher umfasst.<br />
Staatssekretär Schimanke berichtet über die in Sachsen-Anhalt vorgesehene Armuts-<br />
<strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung. Bisher wurde alle zwei Jahre ein <strong>Arbeit</strong>smarkt- <strong>und</strong><br />
Sozialbericht erstellt; dessen aktuelle Schwerpunkte liegen in den Bereichen Jugend<br />
<strong>und</strong> behinderte Menschen, frühere Schwerpunkte bildeten die Ges<strong>und</strong>heitsbericht-<br />
erstattung, eine Obdachlosenstudie, die Lage der Familien <strong>und</strong> die berufliche Aus-<br />
bildung.<br />
Ein „Unzufriedenheitsdilemma“ im Sinne von Voges sieht Schimanke darin, dass die<br />
Einschätzung seitens der Bevölkerung noch schlechter ausfällt als die Lage tatsächlich<br />
ist; hier werde auch eine informative Aufgabe der Berichterstattung deutlich. Der nun<br />
vorgesehene Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht solle die soziale Lage in Sachsen-Anhalt<br />
umfassend <strong>und</strong> in regionalspezifischer Differenzierung erfassen.<br />
Verzahnung mit der europäischen Armutspolitik<br />
In der anschließenden Diskussion wird auch eine engere Verknüpfung der Armuts- <strong>und</strong><br />
Reichtumsberichterstattung mit den Aktivitäten auf europäischer Ebene thematisiert.<br />
So sollte etwa die Verzahnung der (analytisch ausgerichteten) Armuts- <strong>und</strong> Reich-<br />
tumsberichterstattung mit dem (primär handlungsorientierten) Nationalen Aktionsplan<br />
optimiert werden.<br />
In diesem Zusammenhang wird auf den europäischen Konsens über ein Set von 18<br />
Indikatoren der Armutsberichterstattung hingewiesen, das einen thematischen<br />
Schwerpunkt der belgischen Präsidentschaft bildete. Hierbei wird die Frage vom<br />
Vertreter der Europäischen Kommission aufgeworfen, wie die Auswirkung dieser<br />
Indikatoren auf die zukünftige Berichterstattung in B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Kommunen<br />
einzuschätzen sei.<br />
Von Seiten der Ländervertreter auf dem Podium wird die gr<strong>und</strong>sätzliche Bereitschaft<br />
der Länder zur Kooperation selbstständiger Partner hervorgehoben, aber gleichzeitig<br />
vor zentralistischen Festlegungen gewarnt, durch die die Kompetenzverteilung<br />
verschoben werde. Es sei spannend, über mehrere nationale Systeme hinweg mit<br />
einem einheitlichen Indikatorensatz zu arbeiten, aber dies dürfe nicht im Sinne einer<br />
Steuerung vorgegeben, sondern solle als Verständigung über die Relevanz von<br />
Themen gestaltet werden. Frau Mascher stellt zusammenfassend fest, dass ein<br />
Interesse bestehe, in einen Austausch zu kommen <strong>und</strong> die Politik auch unter solchen<br />
Kriterien gemeinsam zu betrachten, ohne dass aber die selbstständige Politik-<br />
gestaltung der Länder, des B<strong>und</strong>es oder der Kommunen durch solche Indikatoren<br />
beeinträchtigt werden dürfe. Die Nationalen Aktionspläne lieferten der Armuts- <strong>und</strong><br />
Reichtumsberichterstattung Impulse, da sie auf deren Analysen angewiesen seien.