[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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Stellenwert des Aspektes der Reichtumsberichterstattung<br />
Die Verbindung zwischen Armutsberichterstattung <strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung<br />
wird in München dadurch aufgegriffen, dass der nächste Bericht als Armuts- <strong>und</strong><br />
Reichtumsbericht konzipiert wird. In Sachsen-Anhalt ist zwar auch eine Untersuchung<br />
des privaten Reichtums vorgesehen, dieser sei aber in den neuen B<strong>und</strong>esländern nicht<br />
so ausgeprägt wie im Westen, wo die Reichtumsakkumulation auch über die letzten<br />
Jahrzehnte hinweg verlaufen konnte.<br />
Zum Aspekt der Reichtumsanalyse weist Staatssekretär Fischer darauf, dass in der<br />
Ökonomie zwar eine optimale <strong>und</strong> ausgeglichene Kombination von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Kapital<br />
gefordert werde, diese Balance habe sich aber in letzter Zeit zu Gunsten des Kapitals<br />
verschoben. Als geeignete Maßnahme fördere Nordrhein-Westfalen die Vermögens-<br />
bildung in <strong>Arbeit</strong>nehmerhand <strong>und</strong> versuche den Standort durch Qualifizierung attraktiv<br />
zu machen. Einen anderen Aspekt der Standortqualität, der ebenfalls zu nicht-monetä-<br />
rem „Reichtum“ beitrage, sieht Leipzig in der sozialen Infrastruktur. Stadtmarketing-<br />
konzepte gehen von Erfolgsfaktoren aus, <strong>und</strong> ein Konzept, das soziale Aspekte betont,<br />
könnte dies mit einer guten Infrastruktur unter Beweis stellen.<br />
Entwicklungsbedarf aus kommunaler Sicht<br />
Als eine Anregung <strong>für</strong> die Weiterentwicklung der Berichterstattung auf kommunaler<br />
Ebene wird vorgeschlagen, die zentralen „Geschäftsstatistiken“ so zu operationalisie-<br />
ren, damit sie hier besser nutzbar werden. Dies gelte etwa mit Blick auf Zugangs- <strong>und</strong><br />
Abgangsanalysen von Sozialhilfebeziehern, auf die regionalisierte <strong>Arbeit</strong>slosenstatistik,<br />
auf die Wohnungsnotfallstatistik (soweit verfügbar) oder auf die Steuerstatistik <strong>für</strong><br />
kommunale Reichtumsanalysen. Die Kommunen benötigten eine praxisnahe wissen-<br />
schaftliche Unterstützung <strong>und</strong> lieferten im Gegenzug der Wissenschaft relevante<br />
Fragestellungen vom Ort der Zuspitzung sozialer Probleme. Durch stringentere <strong>und</strong><br />
konsistentere Statistikregelungen sollte deren „kommunaler Gebrauchswert“ gesteigert<br />
werden.<br />
4.4 Schlussfolgerungen <strong>für</strong> die zukünftige Berichterstattung<br />
Für die Fortsetzung der Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung der B<strong>und</strong>esregierung<br />
ergeben sich aus den Vorträgen <strong>und</strong> Diskussionen des Symposiums zahlreiche<br />
Impulse <strong>und</strong> Anregungen.<br />
• Normative Verankerung<br />
Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung ebenso wie politisches Handeln zur Bekämp-<br />
fung von Armut stehen auf einer normativen Gr<strong>und</strong>lage, die sich an den Werten der<br />
Solidarität, Gerechtigkeit <strong>und</strong> gleichen Zugangschancen orientiert.