[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
• Weitere Dimensionen der Lebenslage<br />
106<br />
In die zukünftige Berichterstattung soll konsequent <strong>und</strong> durchgängig der Gender<br />
mainstreaming-Ansatz als Gr<strong>und</strong>perspektive systematisch einbezogen werden, statt<br />
lediglich besondere Benachteiligungen von Frauen zu thematisieren.<br />
Der zeitlichen Dimension als allgemeinem Querschnittsaspekt innerhalb des Lebens-<br />
lageansatzes sollte zukünftig stärkere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Auch im<br />
Kontext einzelner Bereiche wie „Familienarbeit“ <strong>und</strong> „Humankapitalbildung“ spielt der<br />
Aspekt der Zeitverwendung eine Rolle. Als weitere Dimension ist die Nutzbarkeit der<br />
öffentlichen Infrastruktur <strong>und</strong> der Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsmedien in Betracht<br />
zu ziehen.<br />
• Methodische Perspektiven<br />
Die Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen sind besser zu bündeln. Die<br />
vorhandenen Datenlücken am unteren <strong>und</strong> oberen Rand der Einkommensverteilung<br />
sollen verringert werden, insbesondere im Hinblick auf Reichtum <strong>und</strong> auf die Ver-<br />
mögenssituation. In Bezug auf den unteren Rand wird die Betroffenenperspektive im<br />
Lichte qualitativer Analysen die Berichterstattung zukünftig ergänzen können. Zur<br />
Reichtumsanalyse bietet die Einkommensteuerstatistik, ggf. in Kombination mit<br />
anderen Erhebungen wie z. B. der Einkommens- <strong>und</strong> Verbrauchsstichprobe <strong>und</strong> dem<br />
Sozio-ökonomischen Panel, Analysemöglichkeiten <strong>für</strong> die zukünftige Berichterstattung.<br />
Darüber hinaus sollten die Vermögensbestände, wie sie in den Statistiken der<br />
Deutschen B<strong>und</strong>esbank <strong>und</strong> den Geschäftsstatistiken der Banken ausgewiesen<br />
werden, auf Haushalts- bzw. Personenebene dargestellt werden.<br />
Die vorhandenen Datengr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Statistiken sollten so gestaltet werden, dass<br />
sie besser genutzt werden können – dies bezieht sich insbesondere auch auf die<br />
kommunale Ebene.<br />
In Zukunft ist die wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Wirkungskontrolle der eingeleiteten Maß-<br />
nahmen zur Armutsbekämpfung angemessen zu gewichten, um überprüfen zu können,<br />
ob die aus dem ersten Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht abgeleiteten politischen Maß-<br />
nahmen zu einer wirksamen Reduktion von Armutslagen beitragen können. Hier<strong>für</strong><br />
werden die geeigneten Instrumente erst noch zu entwickeln sein. Zu klären bleibt hier-<br />
bei aber, wie diese Verzahnung zwischen Berichterstattung <strong>und</strong> Praxis konkret umzu-<br />
setzen ist <strong>und</strong> inwieweit verwendbares Datenmaterial zur Verfügung steht, um die<br />
Auswirkungen zielgenau zu dokumentieren <strong>und</strong> ihre empirische Überprüfung zu<br />
ermöglichen. Daher erscheint zunächst eine wissenschaftliche Annäherung an ein<br />
Konzept <strong>für</strong> diese Wirkungskontrolle im Rahmen der Gr<strong>und</strong>lagenforschung notwendig.<br />
Danach wäre etwa im Rahmen von Querschnittsanalysen in einzelnen politischen