[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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machen dann <strong>für</strong> die einzelnen Bereiche eine Berichterstattung, bei der wir auch<br />
externen Rat von Forschungsinstituten brauchen.<br />
Wir haben angefangen – <strong>und</strong> ich sage das ganz bewusst einmal, weil das wirklich auch<br />
in der Qualität hervorragend ist – mit der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung. Aus der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung kann man auch <strong>für</strong> die Armutsberichterstattung lernen. In<br />
der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung gibt es eine Vereinbarung aller sechzehn Länder <strong>und</strong><br />
des <strong>B<strong>und</strong>esministerium</strong>s <strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit, alle drei Jahre nach einem einheitlichen<br />
Raster den Ges<strong>und</strong>heitszustand darzustellen. Man kann darüber streiten, ob das die<br />
richtigen Indikatoren, die richtigen Schwerpunkte <strong>und</strong> die richtigen Fragestellungen<br />
sind, aber so haben wir b<strong>und</strong>esweit einen einheitlichen Satz. Ich denke, wenn wir in<br />
der Armutsberichterstattung weiter machen, ist das auch hier die Aufgabe. Wir haben<br />
uns, trotz aller Diskussion im Detail, <strong>für</strong> den Bericht, den wir zur Zeit schreiben lassen,<br />
weitgehend an der Gliederung des B<strong>und</strong>esberichtes orientiert, damit wir auch eine<br />
Korrespondenz haben zwischen den Armutsberichten auf B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesebene,<br />
<strong>und</strong> vielleicht ziehen ja dann andere noch nach. Das also kann man aus diesem<br />
Bereich lernen.<br />
Wir haben dann zweitens Einzelstudien erstellt. Bei den Einzelstudien haben wir eine<br />
Obdachlosenstudie gemacht, die die erste in einem neuen B<strong>und</strong>esland ist. Bei dieser<br />
Obdachlosenstudie habe ich das gelernt, was ich eingangs als These sagte: Es wollen<br />
nicht immer alle wissen, wie die Lage ist. Ich habe ja eben aus Leipzig gehört, dass die<br />
Kommunen dazu bereit sind, sich an einer Berichterstattung aktiv zu beteiligen. Unsere<br />
Obdachlosenstudie wäre fast gescheitert, weil die kommunalen Spitzenverbände ihren<br />
Mitgliedern empfohlen haben, sich nicht an der Feldforschung zu beteiligen. Und wenn<br />
Sie keinen Feldzugang haben, das wissen alle Wissenschaftler, dann können Sie mit<br />
Ihrer empirischen Forschung einpacken. Sie haben uns dann den Fragebogen<br />
korrigiert – das fand ich nun als ehemaliger Wissenschaftler ganz schön keck, dass<br />
das Objekt, das untersucht wird, dem Forscher sagt, welche Fragen richtig <strong>und</strong> welche<br />
Fragen falsch sind, aber so ist das nun einmal. Das heißt, man muss schon aufpassen,<br />
wie die Akteure damit umgehen. Wir haben die Obdachlosenstudie gleichwohl<br />
fertiggestellt (sie ist auch im Buchhandel wohlfeil erhältlich).<br />
Als nächstes haben wir <strong>für</strong> unseren Bereich, zur Lage der Familien, ebenfalls eine<br />
externe Studie in Auftrag gegeben. Sie liegt vor, sie ist auch zugänglich, aber sie<br />
bereitet uns jetzt Probleme: Wie gehen wir damit politisch um? Ich will daraus nur<br />
einiges zitieren, weil das mit dem Thema Armut sehr viel zu tun hat. Wir haben beide<br />
Abteilungen – also die Familienabteilung <strong>und</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsabteilung – einmal<br />
zusammengekoppelt. Wir haben also auch über den Ges<strong>und</strong>heitszustand von Kindern<br />
<strong>und</strong> Familien forschen lassen, <strong>und</strong> wir haben natürlich auch über die sonstigen<br />
Lebenslagen forschen lassen. Ich will nur zwei, drei Dinge zitieren oder vortragen, alles<br />
immer auf der Basis der Daten von 1998.