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[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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2. Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen der Armuts-<br />

<strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung<br />

Moderation: Dr. Wilhelm <strong>Breuer</strong>, Institut <strong>für</strong> Sozialforschung <strong>und</strong> Gesell-<br />

schaftspolitik<br />

Meine Damen <strong>und</strong> Herren, wir eröffnen nun die Nachmittagssitzung, in der wir zu den<br />

wissenschaftlichen Perspektiven einer Weiterentwicklung der Armuts- <strong>und</strong> Reichtums-<br />

berichterstattung kommen werden.<br />

Gestatten Sie mir zunächst noch einen ganz kurzen persönlichen Rückblick auf den<br />

heutigen Vormittag. Wenn man über Jahrzehnte hinweg nun schon Diskussionen über<br />

Armut in Deutschland verfolgt hat, muss ich sagen, dass ich sehr angenehm über-<br />

rascht bin – <strong>und</strong> ich glaube, ich bin da nicht der Einzige, der dies so sieht –, welcher<br />

Weg in den letzten beiden Jahren in Deutschland beschritten wurde. Es steht nicht<br />

mehr zur Debatte, ob eine Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung notwendig ist, ob<br />

es das Thema überhaupt noch gibt - selbst an solche Diskussionen erinnere ich mich<br />

aus der Vergangenheit. Ich muss sagen, hier sind Weichen gestellt worden mit dem<br />

ersten Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht, der eine gute Gr<strong>und</strong>lage darstellt. Nun ist zu<br />

überlegen, wie es in Zukunft weitergeht.<br />

Dies ist das Thema <strong>für</strong> den heutigen Nachmittag, denn eines ist klar: Der erste Armuts-<br />

<strong>und</strong> Reichtumsbericht ist ein Produkt, das in einer unglaublichen Kürze der Zeit erstellt<br />

wurde. Angesichts der Tatsache, welche theoretischen <strong>und</strong> methodologischen Fragen<br />

als Voraussetzungen eigentlich zu klären gewesen wären, muss ich sagen: Diese<br />

Aktion ist in einer unglaublichen Eile zustande gekommen <strong>und</strong> hat da<strong>für</strong> ein sehr gutes,<br />

ja außergewöhnlich gutes Ergebnis gebracht; obwohl viele methodologische Gr<strong>und</strong>-<br />

lagen notwendigerweise offen bleiben mussten – denn es blieb ja damals gar nichts<br />

anderes übrig, als weitgehend auf das zurückzugreifen, was zunächst einmal empirisch<br />

vorlag. Denn alles, was dann in der langen Reihe von zahlreichen Forschungspro-<br />

jekten erstellt wurde, ist erst im Laufe der Zeit zustande gekommen <strong>und</strong> nicht alle<br />

Ergebnisse, die nun vorliegen, konnten bereits bei der Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht-<br />

erstattung berücksichtigt werden.<br />

Aber es war auch ein neuer Anstoß <strong>für</strong> sozialpolitische <strong>und</strong> sozialwissenschaftliche<br />

Forschung in Deutschland, den die B<strong>und</strong>esregierung damit ausgelöst hat. Wenn man<br />

nur draußen die zahlreichen ausgelegten Materialien sieht, dann ist es schon bewun-<br />

dernswert, was in dieser Kürze der Zeit produziert wurde gemessen an dem – wenn<br />

man einmal ein Jahrzehnt vorher Revue passieren lässt –, wie marginal, von einigen<br />

glücklichen Inseln in der Forschungslandschaft abgesehen, Armutsforschung in<br />

Deutschland eigentlich war. Damit wurde eine Wende eingeleitet, die uns deutlich<br />

weiter gebracht hat, empirische <strong>und</strong> methodologische Gr<strong>und</strong>lagen zu klären. Hoffen<br />

wir, dass es in dieser Richtung weitergeht.

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