29.12.2012 Aufrufe

[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

60<br />

Gesellschaft eine immer größere Bedeutung <strong>für</strong> das gesamte Steuer- <strong>und</strong> Transfer-<br />

system bekommen hat. Insofern wird sich auch die Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht-<br />

erstattung mehr als bisher dieses Themas annehmen <strong>und</strong> z. B. zur Klärung der Frage<br />

einen Beitrag leisten müssen, inwieweit das gegenwärtige Sozialhilfeniveau ein Leben<br />

in „Freiheit von Armut“ ermöglicht. Wie dieser Beitrag aussehen könnte, auch dazu<br />

würde ich von den Referenten gerne mehr erfahren.<br />

Roland Klose (Diakonisches Werk der EKD):<br />

Mein Beitrag knüpft eher an das an, was Professor Hanesch <strong>und</strong> Professor Hauser<br />

gesagt haben, als an die beiden Referate. Er ist mir wichtig im Hinblick auf die zweite<br />

Phase der Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung, die wir ja heute auch diskutieren.<br />

Es geht nicht nur um eine Weiterentwicklung der Theoriebildung, das ist ja sicher auch<br />

wichtig <strong>und</strong> nützlich <strong>und</strong> hilft uns weiter. Mir geht es aber als Praktiker – ich vertrete<br />

zum Beispiel hier auch etwa 400.000 Kindertagesstättenplätze im evangelischen<br />

Bereich – dann auch darum, dass darüber diskutiert wird, ob ein Ausbau der Kinder-<br />

betreuungsmöglichkeiten dahin gehend weiterhilft, dass weniger allein Erziehende <strong>und</strong><br />

weniger Familien im Niedrigeinkommensbereich auf Sozialhilfe angewiesen sind, weil<br />

ihnen dieses erweiterte Angebot dabei geholfen hat, eine Erwerbstätigkeit aufzu-<br />

nehmen bzw. auszuweiten. Hierzu erwarte ich konkrete Kennziffern auch <strong>für</strong> den<br />

zweiten Bericht, dass ich eben überprüfe, ob dieses eine Instrument der Politik jetzt<br />

weiterhilft, die Lebensbedingungen <strong>für</strong> diese bestimmte Personengruppe, die wir damit<br />

im Auge gehabt haben, zu verbessern.<br />

Ein anderes Beispiel ist die Integration von nicht krankenversicherten Sozialhilfe-<br />

empfängern in die gesetzliche Krankenversicherung. Der B<strong>und</strong>espräsident hat heute<br />

Vormittag gesagt, dass sie sieben Jahre weniger leben. Hilft es, wenn wir diese<br />

Menschen in die gesetzliche Krankenversicherung integrieren, oder hilft es nicht? Auch<br />

da sind <strong>für</strong> mich konkretere Kennzahlen <strong>und</strong> ein Vergleich im Zeitverlauf etwas ganz<br />

Wichtiges <strong>für</strong> die nächsten Berichte.<br />

Claus Schäfer (WSI in der Hans-Böckler-Stiftung):<br />

Zunächst zu Frau Sellach: Nicht alles, aber vieles von dem, was sie eingefordert hat <strong>für</strong><br />

den künftigen Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht der B<strong>und</strong>esregierung, findet sich schon in<br />

einem Gutachten, welches das WSI vor kurzem in Zusammenarbeit mit anderen <strong>für</strong> die<br />

B<strong>und</strong>esregierung erstellt hat, allerdings <strong>für</strong> das Ministerium von Frau Bergmann. Dort<br />

steht insbesondere der Zusammenhang zwischen Familiensituation <strong>und</strong> Erwerbstätig-<br />

keit im Zentrum, auch in Verbindung mit der Zeitverwendung. Weil Herr Volkert dazu<br />

ein paar Zahlen erwähnt hat, will ich noch etwas ergänzen: Empirisch stellt sich die<br />

Situation noch wesentlich problematischer dar als Herr Volkert ausgeführt hat. Das<br />

Durchschnittseinkommen von westdeutschen Frauen in Vollzeitbeschäftigung macht<br />

nur 74 Prozent desjenigen der westdeutschen Männer aus, wenn Sie einen aktuellen<br />

Querschnittsvergleich zugr<strong>und</strong>e legen. Wenn Sie aber einen Längsschnittvergleich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!