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[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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rechnet wird, dass die B<strong>und</strong>esrepublik das Land ist, in dem das Schulsystem soziale<br />

Ungleichheit im internationalen Vergleich am wenigsten kompensiert. Dies ist eine<br />

ganz schwierige Feststellung, auch <strong>für</strong> die Länder. Ich denke, diese Beispiele zeigen,<br />

dass sich Armut <strong>und</strong> Ausgrenzung mit den Mitteln der Sozialpolitik allein nicht beheben<br />

lassen. Es ist deutlich geworden, dass man mehrere Dimensionen der Armut <strong>und</strong> ent-<br />

sprechende Ansätze zu ihrer Überwindung berücksichtigen muss.<br />

Ich will noch einige Bemerkungen machen zu dem, was wir in Nordrhein-Westfalen im<br />

Bereich der „Therapie“ unternehmen. Da fühle ich mich, wenn ich jetzt daran erinnere,<br />

was die Modelle vorhin gezeigt haben, in guter Gesellschaft. Die Dimensionen, die von<br />

Herrn Voges angesprochen worden sind, erfüllen wir da flächendeckend. Ein wichtiger<br />

Ansatzpunkt, ich habe ihn schon erwähnt, ist die Qualifikation. Da geht es insbeson-<br />

dere auch um Jugendliche. Wir haben in Nordrhein-Westfalen seit 1996 einen Aus-<br />

bildungskonsens, der besagt, dass jeder Jugendliche, der ausgebildet werden will,<br />

einen Ausbildungsplatz bekommt. Das halten wir Jahr <strong>für</strong> Jahr durch, auch in diesem<br />

<strong>und</strong> den nächsten Jahren. Unternehmen, Gewerkschaften, Kommunen, Land, <strong>Arbeit</strong>s-<br />

verwaltung, alle, die damit zu tun haben, sind in diesem Konsens Partner. Wir wissen,<br />

dass es eine Reihe von Jugendlichen gibt, denen solche Angebote nicht helfen. Wir<br />

haben daher ein Programm, das heißt Jugend in <strong>Arbeit</strong>, in dem wir Jugendliche, die<br />

länger arbeitslos sind – inzwischen sind wir bei Jugendlichen, die ein halbes Jahr <strong>und</strong><br />

länger arbeitslos sind –, persönlich ansprechen <strong>und</strong> sie begleiten auf dem Weg, sich<br />

nachzuqualifizieren <strong>und</strong> eine Stelle zu finden. Das machen wir in enger Zusammen-<br />

arbeit mit <strong>Arbeit</strong>sverwaltung, Sozialamt, Jugendamt <strong>und</strong> natürlich, das ist ganz wichtig,<br />

mit den Unternehmen.<br />

Wir sind jetzt dabei, unser Weiterbildungssystem, das flächendeckende Angebote<br />

bereithält – berufliche <strong>und</strong> allgemeine Weiterbildung –, stärker auf die Menschen aus-<br />

zurichten, die im Berufsleben stehen <strong>und</strong> dort nicht zu den Hochqualifizierten gehören.<br />

Wir machen die Erfahrung, dass große Unternehmen ihr Management sehr gut weiter-<br />

bilden, bei den weniger Qualifizierten lässt es nach <strong>und</strong> in kleinen <strong>und</strong> mittleren Unter-<br />

nehmen wird die Weiterbildung vielfach nur ad hoc praktiziert.<br />

Und wir sind dabei – da möchte ich nun ein Stichwort nennen, das bisher noch nicht<br />

gefallen ist –, diese Instrumente auch ganz gezielt <strong>für</strong> Jugendliche mit Migrationshinter-<br />

gr<strong>und</strong> einzusetzen. Das ist ein ganz besonderes Problem, <strong>und</strong> da ist auch Nordrhein-<br />

Westfalen mit einem hohen Anteil an Ausländern besonders gefordert.<br />

Uns geht es bei diesen Aktivitäten darum, den Präventionsgedanken in den Vorder-<br />

gr<strong>und</strong> zu stellen. So haben wir unter anderem das Instrument der Transfergesellschaft<br />

fast flächendeckend eingesetzt. Dies ist auch ein neues Element des Job-AQTIV-<br />

Gesetzes, von dem wir uns eine wesentliche Unterstützung in der präventiven<br />

<strong>Arbeit</strong>smarktpolitik erwarten.

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