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[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales

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Steuerung, sondern einer Verständigung über die Relevanz von Themen <strong>und</strong> Faktoren<br />

<strong>und</strong> in Messindikatoren. Insofern ist es durchaus ein spannender, interessanter Ansatz,<br />

aber nicht im Sinne einer unmittelbaren Steuerung von nationalen Systemen – das<br />

würde nicht so leicht funktionieren.<br />

Ulrike Mascher:<br />

Die Steuerung von nationalen Systemen ist dabei ja jedenfalls nicht die offizielle Ziel-<br />

setzung. Wir haben uns sehr intensiv mit dieser offenen Methode der Koordinierung<br />

auch im Zusammenhang mit der Alterssicherung beschäftigt, haben dazu auch zwei<br />

Konferenzen durchgeführt – auch über die Frage, wie geeignete Indikatoren aussehen<br />

können, wenn man weiß, dass in Großbritannien Alterssicherung ganz stark über<br />

kapitalgedeckte Systeme läuft, während bei uns der Schwerpunkt nach wie vor zu 80<br />

Prozent ein umlagefinanziertes System ist.<br />

Aber die Chance, hier zu anregenden Diskussionen <strong>und</strong> in einen Erfahrungsaustausch<br />

zu kommen, ist durchaus gegeben. Ich sehe auch eine Chance darin, dass jetzt über<br />

den Nationalen Aktionsplan gegen Armut <strong>und</strong> Ausgrenzung <strong>und</strong> auch über die Frage<br />

der offenen Koordinierung bei der Alterssicherung nicht mehr nur im ECOFIN-Rat, also<br />

nicht nur ausschließlich unter ökonomischen Gesichtspunkten diskutiert wird, sondern<br />

dass dieser Aktionsplan <strong>und</strong> die offene Koordinierung bei der Alterssicherung im<br />

Ausschuss <strong>für</strong> Sozialschutz diskutiert wird. Das halte ich schon einmal <strong>für</strong> eine positive<br />

Entwicklung, weil es ja nicht nur eine ökonomische Frage ist.<br />

Wenn man auf der anderen Seite sieht, wie lange die Indikatorenentwicklung beim<br />

„Nationalen Aktionsplan Beschäftigung“ gedauert hat, dann, meine ich, muss man auch<br />

bei dem „Nationalen Aktionsplan soziale Inklusion“ deutlich machen, dass die<br />

Entwicklung von Indikatoren nicht kurzfristig funktioniert. Ich denke, die ersten<br />

kritischen Stimmen, die sich bei dem ersten Nationalen Aktionsplan hier ergeben<br />

haben, <strong>und</strong> auch die Position der B<strong>und</strong>esregierung, haben das deutlich gemacht.<br />

Die selbstständige Politikgestaltung der Länder, auch des B<strong>und</strong>es oder der Kommu-<br />

nen, darf nicht durch solche Indikatoren beeinträchtigt werden. Wir haben aber durch-<br />

aus ein Interesse daran, zu einem Austausch zu kommen <strong>und</strong> unsere Politik auch<br />

unter solchen Kriterien gemeinsam zu betrachten – allerdings bei aller Wahrung der<br />

Selbstständigkeit. Ich hoffe, ich habe das zur Zufriedenheit der Länder formuliert. Da<br />

besteht eine große Aufgabe <strong>und</strong> dadurch bekommt auch die Armuts- <strong>und</strong> Reichtums-<br />

berichterstattung einen europäischen Stellenwert. Ich denke, um vernünftig solche<br />

Nationalen Aktionspläne zu formulieren, brauchen wir diese Armuts- <strong>und</strong> Reichtums-<br />

berichterstattung. Ich halte das <strong>für</strong> einen Schub, den die Berichterstattung jetzt auch<br />

noch einmal aus Europa bekommt.

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