[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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Ansatz ist, der sehr viele Ergebnisse zeitigt, die wir dann hoffentlich in den nächsten<br />
Jahren in Handlungen umsetzen können.<br />
Ulrike Mascher:<br />
Vielen Dank, Herr Jung. Ich würde jetzt gerne mit München weitermachen <strong>und</strong> dann<br />
zum Abschluss Herrn Schimanke aus Sachsen-Anhalt um seine Stellungnahme bitten,<br />
der dann dies alles noch etwas kommentieren kann. Aber zunächst Herr Graffe bitte.<br />
Die Münchner Armutsberichterstattung<br />
Friedrich Graffe, Sozialreferent <strong>und</strong> berufsmäßiger Stadtrat der Stadt München<br />
Ich habe mich zwar mit Herrn Jung nicht abgesprochen, hätte aber genau die gleichen<br />
Bitten an die B<strong>und</strong>esebene, was die Fortschreibung des Berichtes angeht. Deswegen<br />
sage ich das vorweg: Die kommunale Ebene fehlt. Holen Sie sich das kommunale<br />
Know-how hinein! Auch München ist sehr gerne zur Mitarbeit bereit, selbstverständlich<br />
mit einem großen Eigeninteresse, damit wir das einbringen können, was wir auf<br />
örtlicher Ebene brauchen. Und eines ist deutlich erkennbar: Wir brauchen eine einheit-<br />
liche Systematik. Jetzt kann man sich darüber verständigen, wer sich wem anpasst. Da<br />
bin ich noch nicht so weit, um das wirklich entscheiden zu können. Das also waren die<br />
vorweg genommenen Bitten an die Fortschreibung.<br />
Ich will damit beginnen, warum wir in den 1980er Jahren – <strong>und</strong> wenn ich „wir“ sage,<br />
dann meine ich vor allem Frau Mascher, die seinerzeit Stadträtin in München war –,<br />
insbesondere in den Jahren 1984/85 in einer intensiven Diskussion waren um das<br />
Thema der „neuen Armut“. Auch in München war erkennbar, dass sich Armut aus-<br />
weitet. Die freie Wohlfahrtspflege problematisierte das sehr stark, <strong>und</strong> wir hatten eine<br />
sehr heftige Diskussion um die Frage, was sozialhilferechtlich angemessen ist, wie<br />
hoch etwa der Regelsatz sein sollte. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> hat die Armutsdiskussion<br />
damals in München sehr intensive Impulse bekommen. 1985 wurde dann der erste<br />
Münchner Armutsbericht in Auftrag gegeben.<br />
Seitdem schreiben wir ihn kontinuierlich fort mit immer neuen Aspekten. Wir werden<br />
ihn jetzt in der Mitte des Jahres 2002 fortgeschrieben haben mit einer, wie ich finde,<br />
sehr spannenden Frage. Es sind mehrere, aber vor allen Dingen die eine will ich<br />
herausnehmen, nämlich das Thema Armut von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Und dort ist,<br />
ausgehend von dem Begriff Einkommensarmut, von besonderem Interesse, wie der<br />
Umfang <strong>und</strong> die Struktur von Kinder- <strong>und</strong> Jugendarmut ist. Aber wir wollen auch ver-<br />
suchen festzumachen, in welchen Haushaltsbezügen arme Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
leben. Schließlich soll, ausgehend von der Wohnsituation <strong>und</strong> dem bildungs- <strong>und</strong><br />
beruflichen Hintergr<strong>und</strong> der Eltern/des Elternteils, wenigstens ansatzweise an zwei<br />
ganz wichtigen Punkten transparent gemacht werden, welche Chancen, welche<br />
Möglichkeiten arme Kinder <strong>und</strong> Jugendliche haben <strong>und</strong> in welches soziale Umfeld sie