[Begrüßung Breuer] - Bundesministerium für Arbeit und Soziales
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<strong>und</strong> die Beschäftigungsförderung zusammen, um zielgenau – so ähnlich, wie die<br />
Agentur, die Sie eben angesprochen haben, Herr Dr. Fischer – einzelne<br />
Sozialhilfeempfänger in Projekte zu vermitteln.<br />
Wir haben darüber hinaus jetzt den Präventionsplan in <strong>Arbeit</strong>, wo wir versuchen,<br />
steuernd im Hinblick auf vorbeugende Sozialhilfe einzuwirken. Wir wollen frühzeitig<br />
Entwicklungen ausfindig machen. Wir haben jetzt auch unsere kommunalen<br />
Beschäftigungsprogramme umgesetzt – nicht zuletzt auch auf Gr<strong>und</strong> des jetzt<br />
veränderten Job-AQTIV-Gesetzes, das auf uns zukommt.<br />
Ich will damit zunächst einmal die Handlungsempfehlungen, die wir abgeleitet haben,<br />
beenden <strong>und</strong> einen dritten Punkt nur noch zum Schluss anfügen: Was erwarten <strong>und</strong><br />
erhoffen wir uns von der Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsberichterstattung des B<strong>und</strong>es? Auf<br />
jeden Fall hat dieser nationale Bericht unseren Ansatz positiv beflügelt, weil wir<br />
gestärkt worden sind, auf diesem Weg zu beschreiben, zu analysieren <strong>und</strong> dann<br />
Konsequenzen zu ziehen. Insofern ist es erst einmal sehr positiv, dass man<br />
Rückenwind bekommt, denn es gibt nicht viele Kommunen in Deutschland, die sich –<br />
so sage ich einmal ganz unbescheiden – so bewusst diesem Thema stellen.<br />
Was wir natürlich sehr kritisch anmerken, ist, dass in der Tat die kommunale Ebene in<br />
diesem Bericht fehlt. Er ist zu wenig regionalisiert, er ist deswegen zu wenig zielgenau.<br />
Und das wäre ein dringender Wunsch, den wir <strong>für</strong> die Fortschreibung haben: Holen Sie<br />
sich Kommunen mit ins Boot, vielleicht sogar begleitend in einer direkten Beteiligung<br />
von den Städten, die sich das zutrauen. Wir sind jedenfalls dazu bereit, weil wir uns,<br />
denke ich, einig sein sollten, dass jeder Armuts- <strong>und</strong> Reichtumsbericht auf B<strong>und</strong>es-<br />
<strong>und</strong> Landesebene qualitativ nur so gut sein kann, wie letztlich die Berichterstattung auf<br />
kommunaler Ebene es auch ist. Ich will das einfach mal so behaupten, dass da<br />
offensichtlich ein Gleichklang besteht.<br />
Ich glaube, dass es sehr, sehr wichtig ist, dass wir verschiedene Lösungsvarianten<br />
diskutieren. Es gibt nicht den Weg, es gibt immer nur mehrere Wege in der konkreten<br />
sozialen Situation von Städten <strong>und</strong> ihren einzelnen Bereichen. Je kleiner ich das<br />
herunterbreche, um so gezielter sind die Maßnahmen, die man einsetzen kann.<br />
Insofern brauchen wir – <strong>und</strong> das würde ich mir vom B<strong>und</strong> sehr wünschen –<br />
Möglichkeiten des Austauschs, indem wir Beispiele von best practices diskutieren,<br />
indem wir miteinander im Gespräch sind, die verschiedenen Lösungswege einfach auf<br />
den Tisch legen <strong>und</strong> das ganz offenherzig auch austauschen. Letztlich, <strong>und</strong> da sind wir<br />
als Stadt sicherlich überfordert, brauchen wir dringlich Hilfe bei themenbezogenen<br />
Untersuchungen <strong>und</strong> konkreten Projekten, die wir wissenschaftlich evaluieren können,<br />
die wir begleiten können vor Ort. Insbesondere haben wir in Leipzig gespürt, dass<br />
unser Versuch, die Betroffenen selbst zu befragen – wir haben es immerhin geschafft,<br />
1.000 Sozialhilfeempfänger intensiv zu interviewen –, ein ganz Erfolg versprechender