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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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50 × 50 cm-Tonplatten an, die wenige Tage vor der Jubiläumsfeier<br />

« 1200 Jahre Kloster Rheinau» (24. Juni <strong>1978</strong>) –<br />

leider mit zu grossen Stossfugen verlegt wurden.<br />

Ehemaliger Konvent<br />

Ehemaliges Männergasthaus<br />

Restaurierung und Umbau<br />

Aufgrund des Regierungsratsbeschlusses Nr. 4530 vom 4.<br />

September 1974 begannen <strong>1977</strong> in der Psychiatrischen Klinik<br />

Alt-Rheinau, d. h. innerhalb der ehemaligen Konventbauten<br />

grundlegende Erneuerungsarbeiten. Eine erste<br />

Etappe umfasste die Restaurierung und den Um- und<br />

Ausbau des ehemaligen Männergasthauses (ohne Mühlesaalbau).<br />

Die Arbeiten dauerten vom Herbst 1976 bis Ende<br />

<strong>1978</strong>.<br />

Zur Baugeschichte allgemein<br />

Das ehemalige Männergasthaus bildet zusammen mit weiteren<br />

Gebäuden die Fortsetzung des Südflügels der Konventbauten,<br />

d. h. des eigentlichen Klosterviereckes. Die einst<br />

über 100 m lange, den äusseren Klosterhof gegen den Rhein<br />

abtrennende Gebäudezeile entstand in mehreren Etappen<br />

ab 1675 durch Um- und Ausbauten von bestehenden Gebäuden<br />

des früheren 16. Jh. sowie durch mehrere vollständig<br />

neue Ersatzbauten. Im Endausbau zur Zeit der Klosteraufhebung<br />

im Jahre 1862 umfasste die Gebäudezeile folgende<br />

Bautrakte:<br />

1. Männergasthaus von 1675/76, unter Abt Bernhard I. von<br />

Freyburg (1642–1682) errichtet, und zwar durch Umund<br />

Ausbau von zwei verschiedenen Vorgängerbauten<br />

aus der ersten Hälfte des 16. Jh., einerseits der sog.<br />

«Kuchi», anderseits der sog. «Burg». – Heute «Gebäude 4».<br />

2. Erweiterungsbau (des Männergasthauses) von 1726 unter Abt<br />

Gerold II. Zurlauben (1697–1735) sehr wahrscheinlich<br />

nach Plänen von Kaspar Mosbrugger von 1719 als Ersatz<br />

für zweigeschossige Oekonomiebauten des 16. Jh. erstellt,<br />

welche sich ursprünglich westlich an die sog.<br />

«Burg» anschlossen. – Heute «Gebäude 3».<br />

3. Mühlesaalbau von 1727/29, unter Abt Gerold II. durch den<br />

Baumeister Michael Beer nach einem Entwurf von Peter<br />

Dum, d. h. Peter Thumb erbaut, – anstelle des alten Mühlegebäudes<br />

von 1559, das Abt Heinrich Schenk von Kastell<br />

(1555–1559) errichtet hatte. Stukkaturen im ehem.<br />

Festsaal von Jakob Appiani. Heute «Gebäude 2».<br />

4. Marstallgebäude von 1727/34, ebenfalls noch unter Abt Gerold<br />

II. anstelle eines kleineren Westanbaus an das alte<br />

Mühlegebäude von 1559 errichtet. 1864/67 abgebrochen<br />

resp. durch sog. Männerzellenneubau ersetzt. –<br />

Heute «Gebäude 1 ».<br />

Rheinau. Ehemalige Klosteranlage. Ausschnitt aus einer Gesamtansicht<br />

von Süden. Links des Südflügels die sog. «Kuchi» von 1528<br />

und die «Burg». Kolorierte Federzeichnung um 1565–1572. (Original<br />

in ZB, Graph. Smlg.)<br />

Zur Baugeschichte des Männergasthauses<br />

Am 1<strong>9.</strong> November 1674 beschloss das Mönchskapitel die<br />

noch von 1528 aus der Zeit Abt Heinrichs VIII. von Mandach<br />

stammende Küche – ein zweigeschossiger Bau mit<br />

Quergiebel gegen den Klosterhof, und die ungefähr gleichzeitig<br />

zu datierende sog. «Burg» – ein dreigeschossiger<br />

Wohnturm (!) mit beidseitigem Treppengiebel zu einem<br />

einheitlichen Gebäude um- und ausbauen zu lassen. Die Bauarbeiten<br />

wurden in den Jahren 1675/76 durch den Baumeister<br />

Thomas Comacio ausgeführt, der zu dem Umbauvorhaben<br />

einen Fassadenriss geliefert hatte.<br />

Rheinau. Ehemalige Klosteranlage. Ausschnitt aus dem Prospekt<br />

von J. C. Winterlin aus dem Jahre 1619 mit der sog. «Kuchi» von<br />

1528 und der «Burg». (Original StAZ)<br />

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