Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
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Im Jahre 1498 erbaute Werkmeister Hans Stüdli den Kirchturm.<br />
(Der Bau des Kirchenschiffes muss in der Zwischenzeit<br />
erfolgt sein.) Nach dem Bauernaufstand von 1525 und<br />
der anschliessenden Aufhebung des Klosters Töss kam das<br />
Kollaturrecht der Kirche Veltheim an den <strong>Zürcher</strong> Rat.<br />
(Über Ausräumungs- und Übertünchungsmassnahmen existiert<br />
nichts Schriftliches.)<br />
Von 1585 an, besonders 1591, ist von Änderungen an der<br />
Kirche und dem Neuaufstellen der Kanzel die Rede.<br />
1623/24 und 1644/45 wurde am Glockenstuhl gearbeitet,<br />
und im Jahre 1639 wurde die alte grosse Glocke durch eine<br />
neue ersetzt.<br />
Für 1675 sind drei Glocken bezeugt.<br />
Im Februar 1774 stiess man beim Anlegen eines Grabes im<br />
Ostteil des Chores auf eine «Totengruft».<br />
Im Jahre 1864 wurde die Sakristei, d. h. der ältere Chor, abgebrochen,<br />
anschliessend der alte Triumphbogen geschlossen<br />
und in der betreffenden Ostwand ein hochrechteckiges<br />
Fenster eingebaut.<br />
1892/93 wurde die Nordmauer des Schiffes um wenige<br />
Zentimeter weiter nördlich neu erbaut und das Dach höher<br />
versetzt.<br />
Im Jahre 1899 erfuhr die Kirche eine umfassende Renovation<br />
und Neugotisierung, bei welcher Gelegenheit in der alten<br />
Triumphbogenwand das rechteckige durch ein rundes<br />
Fenster, die gotische Holzdecke durch einen Gipsplafond<br />
ersetzt wurden und im Chor die spätgotischen Malereien<br />
zutage kamen.<br />
Von 1927 bis 1931 fanden die letzten Renovationen statt,<br />
wobei man u. a. das Rundfenster im alten Chorbogenbereich<br />
schloss, nördlich des Turmes zur Unterbringung des Orgelwerkes<br />
einen Vorbau aufführte und die Zifferblätter in die<br />
Dreieckgiebel versetzte.<br />
Die Entdeckungen im Winter <strong>1977</strong>/78<br />
Die archäologischen Untersuchungen standen unter der<br />
Oberleitung der kantonalen <strong>Denkmalpflege</strong>. In die örtliche<br />
Aufsicht teilten sich lic. phil. A. <strong>Zürcher</strong> und P. Kessler.<br />
Von seiten des Bundes waltete als Experte Prof. H.R. Sennhauser,<br />
Zurzach, und von seiten der Stadt begleitete die Arbeiten<br />
Stadtbaumeister K. Keller.<br />
Das älteste bauliche Element ist eine gut halbmetertiefe Grube im anstehenden<br />
Tuffsteinfelsen von rund 3 × 6 m Weite, die in<br />
der Mitte des Kirchenschiffes zutage kam. Sie muss den<br />
Wänden entlang mit einer Holzverschalung ausstaffiert gewesen<br />
sein, deren Bretter auf der Grubeninnenseite durch<br />
Pfosten gehalten wurden: durch je einen in den vier Ecken<br />
und je zwei auf der nördlichen und südlichen Längsseite sowie<br />
durch zwei enger zusammengerückte auf der Ostseite.<br />
Veltheim. Reformierte Kirche. Ausschnitt aus einem Plan von<br />
1830.<br />
Auf der westlichen Schmalseite fehlen Zwischenpfosten,<br />
dort ist aber auch keine Wand, sondern eine rampenartige<br />
Böschung vorhanden. (Die südliche Längswand ist durch<br />
spätere Gräber grossenteils zerstört.) Der Boden der Grube<br />
ist recht roh gearbeitet und gegen die Mitte zu leicht eingedellt.<br />
Im südwestlichen Viertel ist eine flache, höchstens<br />
5 cm tiefe und etwa 60 × 60 cm weite flache Mulde zu erkennen.<br />
Östlich der beiden etwa 60 cm auseinanderliegenden<br />
Pfostenlöcher hatte sich ein entsprechend breiter<br />
«Gang» abgezeichnet, der sich jedoch beim Weitergraben<br />
nach rund 50 cm in einer Art «Verwerfung» des anstehenden<br />
Tuffsteinfelsens verlor.<br />
Die Grube war mit Schlämmsand gefüllt und dieser durchsetzt<br />
mit humosen Einschlüssen, Rollkieseln, hauptsächlich<br />
Veltheim. Reformierte Kirche. Situation um 1900. Mst. 1:1000.<br />
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