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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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Horgen. Katholische Kirche St. Josef. Erste Kirche von 1872. Horgen. Katholische Kirche St. Josef. Zweite Kirche von 1934.<br />

sichere Korrelation zwischen den einzelnen Ausschnitten.<br />

Ausserordentlich ähnlich zeichneten sich die Bilder im Ausschnitt<br />

5 und Sondierschnitt 3, die beide in ungefähr gleicher<br />

Entfernung vom Ufer angelegt wurden. Eine in Ausschnitt<br />

5 rund 50 cm unter dem untersten Kulturschichtpaket<br />

liegende Sandschicht und eine ungefähr ebenso tief liegende<br />

Schicht von stark mit Detritus durchsetzter Seekreide<br />

in Ausschnitt 7 sind möglicherweise Ablagerungen<br />

derselben Periode wie die unterste Pflanzen-Sandschicht in<br />

Ausschnitt 8.<br />

Die Funde aus den Schnitten 2–4<br />

Besonders erwähnenswert sind ein menschlicher Unterkiefer,<br />

ein Beilschaft, dessen Griffende mit Schnur umwickelt<br />

war, sowie ein Stück eines feinen Gewebes. Die Keramik<br />

der Horgener Kultur ist z. T. ausserordentlich dünnwandig.<br />

Man wird mehrere Gefässe rekonstruieren können. Trotz<br />

der atypischen «Feinheit» lassen Form und Randverzierung<br />

über die kulturelle Zuweisung keinen Zweifel zu. Zwei<br />

Randscherben, die sicher nicht aus der Horgenerzeit stammen,<br />

lassen erkennen, dass wir mit noch jüngeren Besiedlungsphasen<br />

rechnen müssen, als bisher bekannt war. Es<br />

sind Zeugen entweder einer schnurkeramischen oder frühbronzezeitlichen<br />

Besiedlung. U. Ruoff<br />

Kath. Kirche St. Josef<br />

Nach der Gründung einer katholischen Missionsstation<br />

Horgen 1865 konnte 1870 auf der Mühlehalde ein Kirchenbauplatz<br />

erworben und 1872 die erste St. Josefskirche eingeweiht<br />

werden. Die Missionskirche wurde 1933/34 durch<br />

die heutige, nach den Plänen von Anton Higi, <strong>Zürich</strong>, erbaute<br />

Kirche ersetzt. In den Jahren 1935 und 1936 schuf<br />

Bildhauer E. Bick, <strong>Zürich</strong>, die St. Josef- und die Madonnen-<br />

Statue, und 1939 vollendete er die Kreuzweg-Reliefs. Die<br />

82<br />

Antoniusstatue war 1935 geschenkt worden. Im Jahre 1965<br />

konnte die Kirche konsekriert werden, und auf Weihnachten<br />

1968 erfolgte die Aufstellung eines Volksaltar(-Tisches)<br />

und eines Ambo; 1973 wurde die Kommunionbank entfernt.<br />

Literatur: J. Salzmann, Die katholische Pfarrei Horgen und ihre<br />

neue St. Josefskirche, Einsiedeln 1934; P. Kläui, Geschichte der<br />

Gemeinde Horgen, Horgen 1952, S. 636 ff.; (–g– = H. Gröger),<br />

Kirchen im <strong>Kanton</strong> <strong>Zürich</strong>, 72: St. Josefskirche in Horgen. Neue<br />

<strong>Zürcher</strong> Nachrichten vom Juni 1971; E. Schweri, Geschichte der<br />

römisch-katholischen Pfarrei Horgen, Horgen 1974.<br />

Renovation <strong>1978</strong><br />

Im Jahre <strong>1978</strong> fand eine umfassende Renovation unter der<br />

Leitung der Architekten A. Dindo und J. Angst, Thalwil,<br />

statt. Mit Ausnahme des Turmes wurde das ganze Äussere<br />

mit einem modernen wärmeisolierenden Drivit-Verputz<br />

überzogen, wobei man die ursprünglich mit Zement aufgesetzten<br />

Fensterumrahmungen auf Anregung der <strong>Denkmalpflege</strong><br />

entsprechend ergänzte. Damit die Glasstrukturierung<br />

und die Farben der Farbfenster besser zur Geltung<br />

kommen, wurde aussen anstelle der Kathedralgläser Klarglas<br />

eingesetzt.<br />

Das Innere erfuhr unter Erhaltung der 1933/34 eingebauten<br />

Farbfenster eine völlige Erneuerung. Die alten Bodenbeläge<br />

wurden entfernt, eine Multibeton-Bodenheizung<br />

eingelegt und sowohl im Schiff als auch im Chor Natursteinplatten<br />

aus Castione-Granitmarmor verlegt. Die<br />

Wände erhielten durchgehend eine Marmoran-Fertigputz-<br />

Abtaloschierung. Die ursprüngliche, mit Rücksicht auf die<br />

Farbfenster, blau und rot gehaltene Fassung der Betondecke<br />

erfuhr auf Anregung der <strong>Denkmalpflege</strong> eine gründliche<br />

Restaurierung. Die bisherige Bestuhlung wurde zurückhaltend<br />

erneuert, die Kanzel dagegen entfernt. Die sie einst<br />

zierenden Evangelistensymbole von A. Schilling, <strong>Zürich</strong>,<br />

dienen heute als plastischer Wandschmuck des Taufbezirks

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