Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

Veltheim. Reformierte Kirche. Aquarell
von Ludwig Schulthess. 1836.
(Original in ZB, Graph. Smlg.)
ander liegende runde Pfostenlöcher und ein in derselben
Flucht beim Südmauerfundament befindliches drittes. Auch
innerhalb dieses Kirchengrundrisses kam keine Spur eines
Altars zutage.
In einer dritten Bauetappe wurde östlich an die bestehende
Rechteckkirche – nach Durchbruch der bisherigen Ostmauer
und Konstruktion eines Chorbogens – ein eingezogener,
quadratischer Chor von 2,60 × 2,60 m i. L. angebaut
und höchst wahrscheinlich das Innere mit einem Bretterboden
versehen. Aufgrund des Grundrisses und des sich im
Südmauerfundamentrest abzeichnenden Ährenverbandes
dürfte dieser Chorbau um 1200 erfolgt sein – möglicherweise
auf Geheiss Graf Hartmanns d. Ä. (IV.) von Kyburg,
wird doch dessen Patronatsrecht über Veltheim 1230 erstmals
erwähnt.
In einer vierten Bauetappe wurden der romanische Chor und die
Ostmauer des Kirchenschiffes abgebrochen, und unter teilweiser
Wiederverwendung der alten Chormauer und Konstruktion
neuer Fundamente ausserhalb derselben wurde ein
viel grösserer und wohl auch schönerer, aussen mit gefasten
Sockel-Sandsteinen und im Innern wohl mit einem Spitztonnengewölbe
ausgerüsteter, frühgotischer Chor – um 1300
(?) – hochgeführt.
Wie der Mörtelverputz an der Nordmauer bezeugt, muss zu
einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Bereicherung
der zwar seit 1864 zugemauerte und 1899 erneut verän-
derte Chorbogen eingebaut worden sein. (Spitzbogen-Tonnendecke
und -Chorbogen sind auf der Sepiazeichnung von
Schulthess aus dem Jahre 1836 zu sehen.)
Veltheim. Reformierte Kirche. Archäologische Untersuchung
1977/78. Kirchenschiff. Grosse Grube. Markierung durch neue
Pfosten.
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