Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
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Schulgasse 2<br />
Ehem. Schulhaus (Vers. Nr. 74)<br />
Das in Dietlikon 1716 erbaute Schulhaus gehört zweifellos<br />
zu den ersten offiziellen Schulbauten in der <strong>Zürcher</strong> Landschaft<br />
und diente als solches während 136 Jahren. Von 1852<br />
an kam das Haus in Privatbesitz und wurde nach 1905 (!)<br />
dem Zeitgeschmack entsprechend verputzt. 1973 kaufte die<br />
politische Gemeinde das arg verwahrloste Gebäude, um<br />
darin die Gemeindebibliothek unterzubringen.<br />
In den Jahren <strong>1978</strong> und 1979 wurde das Haus innen umgebaut<br />
und aussen restauriert. Vor allem galt es, das schöne<br />
Fachwerk des Oberbaues freizulegen, die Holzverschalungen<br />
des alten Ökonomieteiles zu erneuern, den Dachstuhl<br />
auszubessern, das Dach mit alten Biberschwanzziegeln umzudecken,<br />
die Dachrinnen und Abfallrohre durch kupferne<br />
zu ersetzen, neue Fenster und Läden einzubauen bzw. anzubringen,<br />
die Sandsteingewände im Erdgeschoss zu reinigen<br />
und auszuflicken und den Verputz zu erneuern. Zum<br />
Schluss wurden Mauerwerk und Holzelemente auch neu<br />
weiss und rot gestrichen. Die Eröffnungsfeier der Gemeindebibliothek<br />
fand am 31. März 1979 statt. Da der <strong>Kanton</strong><br />
an die Kosten der Aussenrestaurierung einen Beitrag leistete,<br />
wurde das älteste Schulhaus von Dietlikon unter<br />
Schutz gestellt.<br />
DINHARD (Bez. Winterthur)<br />
Ausser-Dinhard<br />
Ehem. Bauernhaus Vers. Nr. 92<br />
Dieses ehemalige Bauernhaus stammt vermutlich aus der ersten<br />
Hälfte des 1<strong>9.</strong> Jh. Es dürfte in der zweiten Hälfte des<br />
Jahrhunderts verputzt worden sein. Im Jahre <strong>1978</strong> erfolgte<br />
eine Gesamtrenovation mit Modernisierung im Innern und<br />
Restaurierung des Äusseren, insbesondere der Riegelkonstruktion.<br />
Gleichzeitig wurden alle Verputzpartien erneuert,<br />
die Riegel ausgeflickt, neue Fenster eingesetzt, die Läden<br />
repariert oder ersetzt, die Dachflächen umgedeckt, die<br />
Dachrinnen und Abfallrohre durch kupferne ersetzt und<br />
sämtliche Anstriche in den herkömmlichen Farben erneuert.<br />
Gemeinde und <strong>Kanton</strong> leisteten Beiträge. Das Haus steht<br />
seither unter Schutz.<br />
Kirchdinhard<br />
Scheune des ehem. Bauernhauses Vers. Nr. 85/86<br />
Die im 18. Jh. erbaute und kurz vor oder nach 1900 teilweise<br />
erneuerte Doppelscheune Vers. Nr. 85/86 wurde<br />
<strong>1977</strong>/78 zum Wohnhaus umgebaut. Zu diesem Zweck<br />
wurde die östliche Scheunenhälfte (Vers. Nr. 85) abgebrochen<br />
und die westliche bis auf die Westmauer und das Dach<br />
Dinhard. Ausser-Dinhard. Ehemaliges Bauernhaus Vers. Nr. 92.<br />
Nach der Renovation <strong>1978</strong>.<br />
ausgehöhlt. Da anfänglich Gefahr bestanden hatte, es könnten<br />
anstelle des Abbruchobjektes drei vorfabrizierte Einfamilienhäuser<br />
aufgestellt werden, leisteten Gemeinde und<br />
<strong>Kanton</strong> mit Rücksicht auf die unter Bundesschutz stehende<br />
Kirche an die Erbauungskosten dieses neuen Riegelhauses<br />
Beiträge, und deswegen steht dieser Neubau seither auch<br />
unter Schutz.<br />
DORF (Bez. Andelfingen)<br />
Dorfplatz<br />
Ehem. Kleinbauernhaus Vers. Nr. 73/74<br />
Dieses von 1921 bis 1971 der Bürgergemeinde Dorf gehörende<br />
und als Armenhaus dienende Gebäude dürfte – aus<br />
dem Walmdach zu schliessen – im 16. Jh. erbaut und – nach<br />
einer während der Bauarbeiten von <strong>1977</strong> zutage gekommenen<br />
Jahrzahl – 1765 aus- und umgebaut worden sein. 1971<br />
kam das «Armenhaus» in Privatbesitz, und 1973 erwarb es<br />
der heutige Eigentümer. Dieser liess das Haus 1976/77 im<br />
Innern dem heutigen Wohnkomfort anpassen und aussen restaurieren.<br />
Dabei wurden die Dachflächen mit alten Biberschwanzziegeln<br />
umgedeckt, die Riegel und Holzschalungen<br />
gebeizt sowie die Verputze, die Fenster und die Dachwasserinstallationen<br />
erneuert. Im grossen Wohnzimmer des<br />
Erdgeschosses kam zudem ein ehemals im Bauernhaus Vers.<br />
Nr. 254 in Freienstein stehender grüner Kachelofen von<br />
1813 wieder zu Ehren. Leider sind die Ecksteine der Massivmauern<br />
in falscher Romantik sichtbar gelassen worden.<br />
Gemeinde und <strong>Kanton</strong> zahlten Beiträge; das Haus steht seither<br />
unter Schutz.<br />
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