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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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Die Bauart dieser Mauerfundamente unterscheidet sich von<br />

den andern sehr stark. Grosse quaderähnliche Steine bildeten<br />

die Aussenhaut der Mauern. Das Innere des Mauerwerks<br />

war mit mittelgrossem Geröll aufgefüllt und alles gut mit<br />

Mörtel gebunden. Das Westmauerfundament ist 1 ,35 m,<br />

d. h. ebenso breit wie jenes der zugehörigen Südmauer. Dagegen<br />

ist das Nordmauerfundament nur 1 ,10 bis 1 ,20 m<br />

stark und somit gleich breit wie das zugehörige Ostmauerfundament.<br />

In allen Fundamenten der «Neuen Toggenburger<br />

Kapelle» waren Rundziegelfragmente verwendet worden.<br />

Und wie die schon 1962 erfassten Mauerreste sassen<br />

auch die neu entdeckten Fundamentabschnitte auf der<br />

anstehenden Nagelfluh auf.<br />

2. Schiff bzw. Langhaus<br />

Archäologisch-bauanalytische Untersuchungen 1980/81<br />

Nachdem 1962/63 der Baugrund des Chores und das Klingenberg-Grabmal<br />

sowie <strong>1978</strong> die Baureste der ehemaligen<br />

Vorhalle und der Toggenburger Gruft untersucht worden<br />

waren, konnten 1980 im Rahmen der Vorarbeiten für die<br />

Restaurierung 1980–1982 im Kirchenschiff archäologischbauanalytische<br />

Untersuchungen durchgeführt werden. Die<br />

Arbeiten dauerten vom 8. September bis zum 16. Dezember<br />

1980. Die örtliche Leitung war Dr. J. Barr, Meilen, anvertraut.<br />

Ihm stand Fräulein R. Hessel als Zeichnerin zur Seite,<br />

während Ausgrabungstechniker P. Kessler den Photodienst<br />

besorgte.<br />

Die Untersuchungen haben die von H. Zeller-Werdmüller<br />

in seiner Arbeit über «Die Prämonstratenser-Abtei Rüti» in<br />

MAGZ, Bd. 24, 1897, S. 198 ff., aufgrund der 1743 bzw.<br />

1770 von Johann Heinrich Schinz gezeichneten Bauaufnahmen,<br />

d. h. des Grundrisses bzw. der der Innenansicht gegen<br />

Osten vorgelegten These, die Klosterkirche Rüti sei als<br />

dreischiffige Pfeilerbasilika mit Doppeljochkonzeption im<br />

Mittelschiff, Doppelfenstern im Obergaden und Kreuzgewölben<br />

in den Seitenschiffen von der Grundsteinlegung im<br />

Jahre 1214 unter Propst Ulrich I. bis zur 1298 unter Abt Johannes<br />

I. erfolgten Weihe von sechs Altären samt Vorhallenbau<br />

(mit der «Alten Toggenburger Kapelle» und der<br />

Toggenburger Gruft) im wahrsten Sinne des Wortes planmässig<br />

ausgeführt worden, voll und ganz bestätigt. Darüber<br />

hinaus förderte die Ausgrabung zahlreiche Gräber zu bekannten<br />

Grabmälern, aber auch Neuentdeckungen, verschiedene,<br />

zum Teil übereinander lagernde Bodenbeläge<br />

und die Überreste zweier Herrenchoranlagen, einer romanischen<br />

und einer gotischen, samt zugehörigen Lettnermauern<br />

und Altären zutage, die Wandsondierungen aber erbrachten<br />

Spuren und auch grössere Überreste der auf Anordnung<br />

von Abt Markus Wyler zwischen 1490 und 1499<br />

unter Leitung von Hans Haggenberg ausgeführten spätgotischen<br />

Malereien sowie die in den seitlichen Aussenmauern<br />

Rüti. Ehemalige Klosterkirche. Bereich des ehemaligen Westportals.<br />

Archäologische Untersuchung 1980/81. Fundament der alten<br />

Westmauer, aus Norden. Darüber in der Mitte Sandstein-Türschwelle,<br />

rechts Reste zweier Mörtelböden der ehemaligen Vorhalle,<br />

links Mörtelboden des Kircheninnern um 1706.<br />

Rüti. Ehemalige Klosterkirche. Bereich des ehemaligen Westportals.<br />

Archäologische Untersuchung 1980/81. Fundament der alten<br />

Westmauer, aus Westen, darüber Sandstein-Türschwelle und Mörtelbodenreste<br />

der Vorhalle. In der Westwange des Westmauerfundamentes<br />

die sekundären Ausarbeitungen für die Gräber M und N<br />

in der Toggenburger Kapelle: für N in der Mitte, für M rechts aussen<br />

(Eckarbeitung).<br />

Rüti. Ehemalige Klosterkirche. Bereich des ehemaligen Westportals.<br />

Archäologische Untersuchung 1980/81. Rechts Türschwelle<br />

des alten Kirchenportals, links davor Rest des ursprünglichen<br />

Lehmbodens in der Toggenburger Kapelle.<br />

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