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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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ik der Schweiz und der Spinnerei Hard. Er erwarb die<br />

westliche Nachbarliegenschaft und erweiterte das Haus um<br />

zwei Achsen auf die heutige Breite. So hat es Forrer im<br />

Stadtmodell des Museums Lindengut dargestellt.<br />

1818 übernahm Zieglers Sohn Jakob, Naturwissenschafter,<br />

Sammler und Industriepionier das Haus. Er setzte um 1820<br />

das 3. Obergeschoss auf, versah den Turm mit einem Belvedere,<br />

einer Aussichtsterrasse mit Säulengalerie, und im Hof<br />

liess er die klassizistische Brunnenanlage erstellen.<br />

Nach Jakob Zieglers Tod blieb der obere Steinberg zwar in<br />

den Händen der Familie, wurde aber an Jakob Friedrich<br />

Ammann vermietet, dem das benachbarte Haus «Zum Tiger»<br />

gehörte, und der in beiden Gebäuden samt den Hinterhäusern<br />

von 1859 an eine blühende Schuhfabrik betrieb. In<br />

unserem Jahrhundert diente das Haus anderen gewerblichen<br />

Zwecken.<br />

Im Jahre 1959 kam der «Obere Steinberg» ins Eigentum der<br />

Stadt, welche die Liegenschaft 1974 dem zur Jahrhundertfeier<br />

des <strong>Kanton</strong>alen Technikums neu gegründeten «Verein<br />

für ein Studentenheim Technikum Winterthur» für die<br />

Dauer von 80 Jahren im Baurecht und unter Bedingungen<br />

abtrat.<br />

An der Fassade, wie sie heute dasteht, haben viele Jahrhunderte<br />

gebaut. Die Fundamente und der Mauerkörper des<br />

Turmes gehören noch der mittelalterlichen Stadtbefestigung<br />

an, die gekuppelten Fenster des 1 . und 2. Obergeschos-<br />

Altstadt. Technikumstrasse 36. Haus «Zum oberen Steinberg».<br />

Nach Umbau und Renovation 1976/77.<br />

Altstadt. Technikumstrasse 36. Haus «Zum oberen Steinberg».<br />

Nach Umbau und Renovation 1976/77.<br />

ses dem frühen und dem späten 18. Jh. Das 3. Obergeschoss<br />

und das Belvedere auf dem Turm entstanden, wie erwähnt<br />

um 1820, gleichzeitig mit der südlichen Eingangstüre und<br />

der hübschen Brunnenanlage im Hof.<br />

In ähnlicher Weise mischen sich im Innern Nussbaumtüren<br />

des späten 18. sowie Vertäferungen und Stuckdecken des<br />

frühen und mittleren 1<strong>9.</strong> Jh. Überall ist erstklassige Handwerksarbeit<br />

zu finden, von den eingelegten Parkettböden<br />

über Schreiner- und Gipserarbeit bis zu den Tür- und Fensterbeschlägen.<br />

K. K.<br />

Umbau und Renovation<br />

Projekt und Bauleitung: H.R. Lanz, Architekt SIA, Winterthur.<br />

Bauzeit: Juni 1976 bis November <strong>1977</strong>.<br />

Infolge der langen Nutzung als Schuhfabrik und später für<br />

verschiedene Gewerbe hatte das Haus «Zum Oberen Steinberg»<br />

mehr und mehr an guter alter Substanz eingebüsst.<br />

Deshalb setzten Bauherrschaft und Architekt alles daran,<br />

um vom Verbliebenen soviel als möglich zu erhalten.<br />

Der Innenausbau zum Studentenheim erforderte selbstverständlich<br />

einige Umstrukturierungen, mussten doch entsprechend<br />

viele Zimmerunterkünfte, Aufenthaltsräume und<br />

sanitäre Einrichtungen geschaffen werden. Da aber die bisherige<br />

Raumteilung – abgesehen von den sanitären Anlagen<br />

– weitestgehend beibehalten wurde, konnten manche neue<br />

Zimmer durch Aufteilung älterer, grösserer gewonnen werden.<br />

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