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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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Spuren grau gestrichen sind. In der oberen Stube wurde ein<br />

alter «Berner Boden» aus Rothenthurm SZ verlegt.<br />

Von den mit grauen Akanthus-Blattmotiven gebildeten<br />

Deckenmalereien des Obergeschosses wurden im Nordwestzimmer<br />

die letzten Spuren entfernt, weil von einem<br />

versierten Restaurator als «zu wenig bedeutend» eingestuft.<br />

Glücklicherweise sind in zwei weiteren Räumen Malereireste<br />

erhalten geblieben. Gleich wie das an die Ostwand des<br />

Nordost-Schlafzimmers im Obergeschoss aufgemalte, mit<br />

barocken Grisaille-Früchteornamenten und einem Engel geschmückte<br />

Abendgebet harren sie noch der Restaurierung.<br />

Dagegen konnten die Felderdecken in den Stuben behandelt<br />

werden: so vor allem die aus der Umbauzeit stammende, gut<br />

profilierte in der oberen, weniger aufwendig die flache des<br />

1<strong>9.</strong> Jh. in der unteren Stube.<br />

In der unteren Stube steht ein Ofen aus dem Freiamt mit<br />

Ritzmalerei, ergänzt mit der im Obergeschoss ausgebauten<br />

Sitzkunst von 1835, die gleiche Kacheln aufweist.<br />

Das Äussere zeigt auf drei Seiten wieder die barocken Fassaden,<br />

während die westliche, strassenseitige, im 1<strong>9.</strong> Jh.<br />

modernisierte einfach mitrenoviert wurde. Immerhin fällt<br />

sie heute weniger stark aus dem Rahmen, da sie zwischen<br />

den allseits erneuerten, Eckquader vortäuschenden, gemalten<br />

Ecklisenen eingebunden ist. Analog sind die originalen<br />

Fassaden neu verputzt und weiss gestrichen, die darin erhaltenen<br />

Sandsteinfenstergewände aber sind grau gefasst und<br />

mit einer schwarzen Linie umrandet. Das Sandsteingewände<br />

der Haustüre und die Türe selbst mussten ersetzt werden.<br />

206<br />

Urdorf. Oberurdorf. Birmensdorferstrasse<br />

14<strong>9.</strong> Ehemaliges «Oberes Bad»<br />

(Vers. Nr. 467 a–c). Nach der Restaurierung<br />

<strong>1977</strong>–1980.<br />

Eine analoge Kopie bildet die neue Türe in der südlichen<br />

Giebelfassade.<br />

Das Fachwerk der beiden Firstgiebel war nur leicht auszubessern<br />

und gemäss vorhandenen Resten mit Acolanfarbe<br />

neu rot zu streichen. Die Flugsparren und die dazugehörigen<br />

Büge wurden aufgrund der vorhandenen Hinweise rekonstruiert.<br />

Die grossen Dachflächen konnten – unter Verwendung<br />

von alten Biberschwanzziegeln – umgedeckt und<br />

die Dachrinnen und Abfallrohre durch kupferne ersetzt<br />

werden.<br />

Erhalten sind auch die barocken Türumrahmungen der Stubentüren,<br />

und in beiden Stuben stehen wieder Kachelöfen –<br />

in der oberen ein Ofen von 1675, der wahrscheinlich ursprünglich<br />

von Meilen stammt. (Ein Ofen mit gleichen Kacheln<br />

steht im Schloss Wildegg; er stammt aus der Sust in<br />

Meilen.) Die drei im alten Täfer abgezeichneten Stufen<br />

wurden zwischen Ofen und Aussenwand mit Kacheln eines<br />

Ofens von Fischenthal von 1696 wieder hergestellt.<br />

Auch der Garten wird gewissermassen «barockisiert»: bereits<br />

stehen die Buchssetzlinge «in Reih’ und Glied».<br />

Vorläufig zurückgestellt werden musste die Restaurierung<br />

des Festsaales im zweiten Obergeschoss. Es ist vorgesehen,<br />

einen Ofen von Männedorf aus dem Jahre 1735 in diesen<br />

Raum einzubauen. Zurückgestellt ist ebenfalls die Neuerstellung<br />

der ehemals über den Fenstern des ersten und zweiten<br />

Obergeschosses an der Südfassade angebrachten Malereien.<br />

Da <strong>Kanton</strong> und Gemeinde Beiträge leisteten, konnte<br />

das interessante Gebäude unter Schutz gestellt werden.

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