Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich
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nierung im Innern und eine behutsame Aussenrestaurierung.<br />
Bei der Erneuerung des Äussern wurden an beiden<br />
Bauten die Verputze am Mauerwerk und an den Ausfachungen<br />
und die Riegel ausgeflickt sowie die Dachwasserinstallationen<br />
erneuert, neue Fenster und neue Ballenläden angefertigt<br />
und auch die Türen instand gestellt. Bei den Neuanstrichen<br />
verwendete man Mineral- bzw. Kunstharzfarben in<br />
den herkömmlichen Tönen Weiss, Rot und Grün. Die Ballenläden<br />
erhielten überdies polychrome Ornamente. Der<br />
<strong>Kanton</strong> leistete an die Renovation des Ökonomiegebäudes<br />
einen Beitrag. So steht die Liegenschaft «Höfli» seither unter<br />
Schutz.<br />
Unterdorf<br />
Ehem. Bauernhaus Vers. Nr. 135<br />
Der Wohnteil dieses ehemaligen Bauernhauses muss im<br />
16. Jh. errichtet und um 1700 rückseitig erweitert worden<br />
sein. Ebenfalls zwei Bauetappen zeigt der Ökonomieteil.<br />
Nach einer Handänderung 1973 wurde das Haus 1976/77<br />
im Zusammenhang mit einem vollständigen Um- und<br />
Ausbau im Innern einer umfassenden Aussenrenovation unterzogen,<br />
die im Bereich des Wohnteiles einer eigentlichen<br />
Restaurierung gleichkam. Der Scheunenteil dagegen wurde<br />
um den – verwahrlosten – Stall gekürzt, mit einer neuen<br />
Fachwerkgiebelwand abgeschlossen und unter Beibehaltung<br />
des Scheunentors modernisiert. Gemeinde und <strong>Kanton</strong><br />
subventionierten die Renovationsarbeiten. Das Haus steht<br />
nun unter Schutz.<br />
Unterstammheim. Sennegass. Liegenschaft «Höfli» (Vers. Nr. 175/<br />
176). Nach der Restaurierung 1976.<br />
Unterstammheim. Unterdorf. Ehemaliges Bauernhaus Vers.<br />
Nr. 135. Nach der Renovation 1976/77.<br />
URDORF (Bez. <strong>Zürich</strong>)<br />
Oberurdorf<br />
Birmensdorferstrasse 149<br />
Ehem. «Oberes Bad» (Vers. Nr. 467 a–c)<br />
Das heutige, wahrscheinlich gegen Ende des 16. Jh. erbaute<br />
Wohnhaus Vers. Nr. 467 (a–c) wurde 1702 vom <strong>Zürcher</strong><br />
Wundarzt Dr. Johann Billeter zum Heilbad umgebaut und<br />
– mit Bezug auf den bekannten Badgasthof «Sonne» – in der<br />
Folge «Oberes Bad» geheissen. Da wie vorher bei der<br />
«Sonne» auch hier schon nach wenigen Jahrzehnten das Interesse<br />
am Badebetrieb erlahmte, diente das Badgasthaus<br />
spätestens gegen 1800 nur noch Wohnzwecken und wechselte<br />
mehrmals die Hand.<br />
Im Jahre <strong>1977</strong> erwarb der heutige Eigentümer die verwahrloste<br />
Liegenschaft mit der Absicht, sie mit Hilfe der <strong>Denkmalpflege</strong><br />
wieder instand zu stellen.<br />
Die Restaurierungsarbeiten zogen sich, da der Bauherr und<br />
seine Frau selbst Hand anlegten, über drei Jahre hin und kamen<br />
Ende 1980 zu einem vorläufigen Abschluss.<br />
Im Innern war zuerst Ordnung zu schaffen und Morsches<br />
auszuräumen. In den beiden Korridoren im Erd- und Obergeschoss<br />
blieben Reste der Tonplattenböden erhalten. Fehlende<br />
Partien wurden im Obergeschoss einstweilen mit<br />
Klinkerplatten, im Parterre mit alten Tonplatten ergänzt.<br />
Die je beidseitigen Riegelwände erhielten die alte Fassung<br />
zurück: lediglich mit Leinöl behandelte Balken, und mit<br />
schwarzen Linien umrandete, geweisselte Füllungen. Auch<br />
die Balkendecken zeigen ihre natürliche Patina. Im ersten<br />
Stock ist in der alten Küche die offene Feuerstelle rekonstruiert<br />
worden.<br />
Ähnlich wie in den Korridoren zeigen auch die Innenwände<br />
der Wohnräume schwarz umrandete weisse Füllungen, während<br />
die Balkenkonstruktionen aufgrund vorgefundener<br />
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