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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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Ende Januar <strong>1977</strong> wurde dieser die untere Stadthausstrasse<br />

prägende Bau gegen den Widerstand des Heimatschutzes<br />

und der <strong>Denkmalpflege</strong>organe abgebrochen. K.K.<br />

Technikumstrasse 36<br />

Haus «Zum oberen Steinberg»<br />

Das Hinterhaus «Zum oberen Steinberg» ist mit 24 m Fassadenbreite<br />

und vier Vollgeschossen eines der stolzesten Bürgerhäuser<br />

der Winterthurer Altstadt. Einen besonderen Akzent<br />

erhielt es durch den Einbezug des einzigen noch erhaltenen<br />

Wehrturmes der Stadtbefestigung. Zwar war er von<br />

den acht Tortürmen und mindestens sechs Wehrtürmen der<br />

mittelalterlichen Stadt einer der bescheidensten, jedoch ausgezeichnet<br />

durch seine halbrunde Form. Der <strong>Zürcher</strong> Jos<br />

Murer stellte ihn in seiner <strong>Kanton</strong>skarte von 1566 erstmals<br />

dar. Christoph Merian gibt ihn 1642 irrtümlich rechteckig,<br />

dann erscheint der Turm wieder rund und richtig in einer<br />

Vedute von Heinrich Pfau 1702, im grossen Kupferstich Johann<br />

Ulrich Schellenbergs 1752 und in Johann Georg Forrers<br />

Stadtmodell von 1810–18.<br />

Der halbrund vor die Ringmauer vorspringende Turm gehörte<br />

der ältesten Stadtbefestigung von Winterthur an, die<br />

in der zweiten Hälfte des 12. Jh. entstanden ist.<br />

1726 erlaubte der Rat Hans Georg Steiner «Zum Steinberg»,<br />

«den alten runden thurn auszusäubern, zu verbessern und zu<br />

bauen in eigenen Cösten samt dem Fahnen auf dem thurn<br />

mit unserer Statt Ehren wappen bezeichnet». Er musste jedoch<br />

bestätigen, dass der runde Turm Eigentum der Stadt<br />

bleibe, und in Zeiten offenen Bedrängnisses von dieser be-<br />

244<br />

Altstadt. Stadthausstrasse/Ecke Münzgasse.<br />

<strong>Kanton</strong>albankgebäude. <strong>1977</strong> abgebrochen. <br />

nützt werden dürfe. Steiner hatte im selben Jahr das Haus<br />

«Zum oberen Steinberg», Steinberggasse 29, von Metzger<br />

Hans Georg Sulzer tauschweise erworben und ging nun offenbar<br />

daran, das sonnig gelegene Hinterhaus an der Ringmauer,<br />

zu welchem der Turm gehörte, in ein behagliches<br />

Wohnhaus umzubauen. Zeigt nämlich der Stich Heinrich<br />

Pfaus 1702 neben dem Turm noch zwei bescheidene, kaum<br />

befensterte Häuschen, so erscheint in Schellenbergs Vedute<br />

1752 bereits das heutige Haus, allerdings erst dreigeschossig<br />

und um zwei Achsen kürzer.<br />

Seit 1773 gehörte der «Obere Steinberg» samt Hinterhaus<br />

und Turm Johann Heinrich Ziegler, dem Pfarrherrn, Arzt<br />

und Stadtrat und Mitbegründer der ersten chemischen Fa-<br />

Altstadt. Technikumstrasse 36. Haus «Zum oberen Steinberg».<br />

Vor Umbau und Renovation 1976/77.

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