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Zürcher Denkmalpflege, 9. Bericht 1977-1978, 1.Teil - Kanton Zürich

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HERRLIBERG (Bez. Meilen)<br />

Grütstrasse<br />

Reformiertes Pfarrhaus<br />

Das heutige Pfarrhaus wurde 1631 als Landsitz von Rudolf<br />

Uster erbaut, und nach einem Umbau «übernahm es die Regierung<br />

und reparierte es von Zeit zu Zeit» (A. Heer). Im<br />

Jahre 1940 fand eine durchgreifende Aussenrenovation<br />

statt, bei der auf der Nordseite Anbauten entfernt, zudem<br />

«einige spätgotische Fensterkreuze erneuert» und die Fassaden<br />

mit Kalk verputzt wurden.<br />

Literatur: A. Heer, Die Kirche von Herrliberg, Meilen o. J., S. 15;<br />

62. Ber. AGZ 1940/41, S. 22.<br />

Im Jahre <strong>1978</strong> war eine Gesamtrenovation fällig geworden.<br />

Gleich mit Baubeginn hat man das Innere untersucht und<br />

dabei im zweiten Obergeschoss einerseits eine bemalte Balkendecke<br />

und anderseits Baureste entdeckt, wonach nach<br />

Westen hin ehemals ein Fachwerkgiebel bestanden haben<br />

musste. So entschloss man sich, diesen alten Raum wiederherzustellen.<br />

Am Äusseren wurden sämtliche Anstriche erneuert:<br />

die Fassaden mittels weisser Mineralfarbe, die<br />

Trauf- und Ortbretter mit grauer und die Jalousien mit grüner<br />

Kunstharzfarbe. Die Riegel an der Ostfassade und die<br />

Türen musste man bloss reinigen und neu imprägnieren<br />

bzw. beizen.<br />

Im Dorf 6<br />

Ehem. Bauernhaus Vers. Nr. 180 c<br />

Fund eines grossen Mörsers aus Sandstein<br />

Der talseitige Kern des ehemaligen Kleinbauernhauses<br />

Vers. Nr. 180 c war ein Bohlenständerbau, wohl noch des<br />

Herrliberg. Reformiertes Pfarrhaus. Öl auf Karton. (Hinten beschriftet:<br />

Muller fils, Panneaux indéstructibles, Cartons d’études,<br />

Paris. Original in Privatbesitz, Bischofszell.)<br />

Herrliberg. Reformiertes Pfarrhaus. Zustand im Frühjahr 1940.<br />

16. Jh. Der Raum innerhalb der dortigen massiven, heute<br />

ans Nachbarhaus stossenden Giebelmauer war vordem der<br />

Keller.<br />

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der bergwärts angebauten<br />

Scheune zu Wohnräumen und der Modernisierung des<br />

alten Wohntraktes stiess der Eigentümer, von Beruf Innenarchitekt,<br />

<strong>1978</strong> beim Ausheben des Baugrundes im Westteil<br />

der nicht unterkellerten Stube im Erdgeschoss auf einen im<br />

anstehenden Boden eingelassenen Mörser aus Sandstein.<br />

Aussen roh zugehauen, ist die halbkugelige Innenseite des<br />

Mörsers sehr regelmässig mit dem «Rundeisen» ausgemeisselt.<br />

In Analogie an einen «Zuckerbäcker»-Mörser, den das<br />

Schweiz. Landesmuseum 1973 von der Confiserie Chardon<br />

an der Augustinergasse in <strong>Zürich</strong> erhalten hatte, hält<br />

Dr. W. Trachsler, <strong>Zürich</strong>, das in Herrliberg entdeckte Objekt<br />

für einen gewerblichen Mörser. Das Stück befindet sich<br />

im Eigentum des Finders.<br />

Kittenmühle<br />

Restaurant «Kittenmühle» (Vers. Nr. 1353)<br />

Wahrscheinlich anstelle einer älteren Anlage als Wohn- und<br />

Mühlenhaus 1621 von Untervogt Ulrich Fierz erbaut. Von<br />

den Müllern Fierz kam die Liegenschaft an die Stadtzürcher<br />

Familie Kitt, daher der Name «Kittenmühle». In der Folge<br />

wechselte die Liegenschaft von Hand zu Hand. Zwischenzeitlich<br />

war ein Bäckereibetrieb angegliedert, seit dem ausgehenden<br />

1<strong>9.</strong> Jh. eine Wirtschaft. 1955/56 fand eine Gesamtrenovation<br />

statt, wobei das Riegelwerk freigelegt und<br />

ein neues Wirtshausschild angebracht wurde. Im Jahre 1975<br />

musste die Wirtschaft wegen unerlaubten Spielbetriebs geschlossen<br />

werden. Als der <strong>Kanton</strong> beabsichtige, in der «Kit-<br />

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