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Wechselwirkungen sehr langsamer hochgeladener Ionen mit einer ...

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106 5. Die Argon–Spektren<br />

5.4.1 Sauerstoff–Beschuß<br />

In Abb.5.10 ist eine über einen Zeitraum von drei Tagen hinweg aufgenommene<br />

Serie von Ar 9+ –Spektren unter Θ = 92 ◦ aufgetragen. Zwischen den<br />

Argon-Spektren wurde der Kristall für jeweils etwa eine Stunde einem O q+ –<br />

<strong>Ionen</strong>strahl <strong>mit</strong> q = 6, 7 bei einem etwa 5nA großen Targetstrom Ic und <strong>einer</strong><br />

Quellenvorspannung −10V < UQ < 0V ausgesetzt. Geht man von <strong>einer</strong> Zeit<br />

T = 1h und einem Teilchenstrom Ip ∼ = Ic/q <strong>mit</strong> q = 6 aus, so ergibt sich<br />

zwischen den einzelnen Spektren eine Sauerstoffdosis von 2 · 10 13 Teilchen.<br />

Aus den Simulationsrechnungen der <strong>Ionen</strong>trajektorien innerhalb der Targetlinse<br />

(s. Abb.3.9) wissen wir, daß ein stark abgebremster Strahl auf eine etwa<br />

1cm 2 große Kristallfläche einwirkt. Unter der Annahme eines idealen Oberflächenhaftkoeffizienten<br />

dieser niederenergetischen Sauerstoffionen und unter<br />

Vernachlässigung von Eindringeffekten ergibt sich eine Flächenkonzentration<br />

von größenordnungsmäßig 2 · 10 13 Sauerstoff–Adsorbatteilchen pro cm 2 .<br />

Setzt man diese Zahl in Relation zur Belegungsdichte <strong>einer</strong> kompletten Adsorbatmonolage<br />

auf der Si(111)–Oberfläche von 1, 4 · 10 14 cm −2 [23], so resultiert<br />

aus dieser Überschlagsrechnung ein Zuwachs der Sauerstoffbedeckung<br />

von etwa <strong>einer</strong> hundertstel bis zehntel Monolage zwischen zwei Ar 9+ –Spektren.<br />

Diese Zahl muß auch <strong>mit</strong> der ≪natürlichen≫ Adsorptionsrate des Restgases<br />

in der UHV–Kammer verglichen werden. Als Faustregel (s. Gl.3.11) gilt, daß<br />

sich das Produkt aus dem Gasdruck p und s<strong>einer</strong> Einwirkdauer T auf die<br />

Oberfläche bei Ausbildung <strong>einer</strong> Monolage auf p · T = 1 · 10 −6 mbar · sec =<br />

1Langmuir beläuft. In unserer Targetkammer herrscht ohne <strong>Ionen</strong>strahl ein<br />

Druck 7 um 5 · 10 −11 mbar, so daß innerhalb von 3600sec = 1h ungefähr eine<br />

sechstel Monolage an Restgas auf der Oberfläche adsorbiert.<br />

Eine aus diesen Berechnungen folgende massive Anhäufung von Adteilchen<br />

an der Kristalloberfläche über den Meßzeitraum von ca. 30 Stunden hinweg<br />

wird durch die in regelmäßigen Intervallen durchgeführten Ar 9+ –Spektren<br />

verhindert. Verschiedene Autoren [8, 34] berichten über Sputterausbeuten<br />

von 5 bis 10 Teilchen pro langsamem Ar 9+ –Ion. Da bei etwa gleichen Ar 9+ –<br />

wie O q+ –Targetströmen die Meßdauern dieser Spektren bei 5min bis 10min<br />

lagen, blieben die <strong>mit</strong>tlere Desorptions– und die <strong>mit</strong>tlere Adsorptionsrate<br />

7 Durch Anwesenheit des <strong>Ionen</strong>strahls erhöht sich der Druck aufgrund des Teilchenflusses<br />

in die Kammer. Man beachte, daß bei einem typischen UHV–Druck von 5 · 10 −11 mbar<br />

eine Dichte von etwa 1, 2 · 10 9 Restgasteilchen pro Liter Kammervolumen vorliegt. Dem<br />

steht bei einem Strom von 1nA einfach geladener <strong>Ionen</strong> ein Teilchenzufluß von 6, 2·10 9 sec −1<br />

gegenüber!

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