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Wechselwirkungen sehr langsamer hochgeladener Ionen mit einer ...

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2.5. Elektronentransferprozesse 27<br />

2.4.4 Oberflächensensitivität<br />

Finden Augerprozesse in einem Festkörper statt, so ist bei der Interpretation<br />

der Spektren zu berücksichtigen, daß nur aus den obersten Schichten<br />

e<strong>mit</strong>tierte Elektronen aus dem Kristallverbund entkommen können. Typische<br />

<strong>mit</strong>tlere freie Weglängen für inelastische Stöße der Elektronen liegen<br />

unterhalb von 7 10˚A, s. auch Abb.3.18. Sie steigen in etwa linear <strong>mit</strong> der<br />

Elektronenenergie an. Hieraus begründet sich die extreme Oberflächensensibilität<br />

der Auger Elektronenspektroskopie (AES), siehe auch Kap.3.7.<br />

2.5 Elektronentransferprozesse<br />

In Abb.2.8 sind mögliche Transferprozesse von Elektronen zwischen dem Valenzband,<br />

den Rumpfniveaus der Kristallatome und den atomaren Zuständen<br />

des Ions aufgetragen. Die einzelnen Prozesse lassen sich nach der Anzahl der<br />

beteiligten Elektronen klassifizieren.<br />

Falls ein einzelnes Elektron vom Valenzband des Kristalls in ein isoenergetisches<br />

Niveau des Ions übergeht, spricht man von resonanter Neutralisation<br />

RN und der umgekehrte Prozeß heißt resonante Ionisation RI. Diesen beiden<br />

Prozessen kommt im Wechselwirkungsintervall vor der Oberfläche die<br />

größte Bedeutung zu. Die Transfergeschwindigkeit hängt empfindlich von der<br />

Höhe der Potentialbarriere zwischen dem Kristall und dem Ion und da<strong>mit</strong><br />

von seinem Abstand von der Oberfläche und der Kristallaustrittsarbeit ab.<br />

Weiterhin spielt der Überlapp des Valenzband–Vakuumschwanzes <strong>mit</strong> der<br />

Wellenfunktion des ionischen Elektrons eine große Rolle.<br />

Sowohl für RN– als auch für RI–Prozesse müssen jeweils unbesetzte Endzustände<br />

zur Verfügung stehen. Im Valenzband befinden sich diese gemäß<br />

der Fermi–Dirac–Verteilung oberhalb der Fermienergie EF , wo folglich auch<br />

die RI–Anfangszustände anzusiedeln sind. In die Übergangsraten der RN–<br />

Prozesse gehen die Tunnelwahrscheinlichkeit durch die Potentialbarriere 8 und<br />

die Valenzbandzustandsdichte ∝ √ E − E0 ein. Es ist offensichtlich, daß bei-<br />

7 Hier wird von kinetischen Energien der Elektronen von bis zu einigen 100eV ausgegangen.<br />

Das ist der in dieser Arbeit relevante Energiebereich.<br />

8 Im klassischen overbarrier–Modell muß die Potentialbarriere allerdings tiefer als die<br />

beteiligten Niveaus liegen.

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