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Wechselwirkungen sehr langsamer hochgeladener Ionen mit einer ...

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12 2. Fundamentale <strong>Wechselwirkungen</strong><br />

gen vor der Oberfläche.<br />

Mit Annäherung an die erste atomare Schicht des Kristalls spürt das Ion<br />

immer stärker die abgeschirmten Coulomb–Potentiale jedes einzelnen Targetatoms.<br />

Die weit vor dem Kristall noch planaren Äquipotentialflächen weichen<br />

dort immer stärker von der ebenen Struktur ab und wellen sich <strong>mit</strong><br />

der Periodizität der Gitterkonstanten auf, was sich insbesondere bei kleinen<br />

Einschußenergien auf die Trajektorien der einfallenden Teilchen auswirkt.<br />

Anschließend werden einige fundamentale Elektronentransferprozesse<br />

zwischen Kristallniveaus und atomaren<br />

Zuständen des Ions besprochen. Im Abstand einiger 10˚A<br />

vor der ersten Kristallschicht sorgen sie für eine komplette<br />

Neutralisation der hochgeladenen <strong>Ionen</strong> über ihre äußeren<br />

Rydbergniveaus noch vor deren Eintritt in den Kristallverbund.<br />

Auf diese Weise entstehen für eine kurze Zeitspanne<br />

neutralisierte ≪hohle≫ Atome <strong>mit</strong> <strong>einer</strong> massiven Population<br />

hochangeregter Zustände, während nahe am Kern nur<br />

die nach dem ursprünglichen Ionisationsvorgang verbliebenen<br />

Zustände besetzt sind.<br />

Für eine detaillierte Analyse der beobachteten Spektren ist die Kenntnis typischer<br />

Zeitskalen (s. Kap.2.3) von großer Bedeutung. Alle bekannten Simulationen<br />

deuten darauf hin, daß eine vollständige Abregung des hohlen Atoms<br />

im kurzen Zeitintervall vor der Oberfläche über intraatomare Prozesse allein<br />

nicht möglich ist.<br />

Vor der Oberfläche verläuft die Abregung dieser besetzungsinvertierten Atome<br />

hauptsächlich über Augerprozesse und Strahlungsübergänge, deren Spektren<br />

wichtige Informationen über die zeitliche Abfolge der <strong>Wechselwirkungen</strong><br />

und über die an ihnen beteiligten Zustände enthalten. Die beiden Kapitel 5<br />

und 6 werden sich <strong>sehr</strong> ausführlich <strong>mit</strong> der Interpretation der von uns gemessenen<br />

Augerelektronenspektren befassen. Abschnitt 2.7 faßt kurz wesentliche<br />

Aspekte der von anderen Gruppen aufgenommenen Röntgenspektren zusammen.<br />

In der Anfangsphase des Abregungsprozesses kann über einen dynamischen<br />

Elektronenaustausch zwischen Leitungsband und Rydbergzuständen,<br />

den sogenannten ≪Screening Dynamics≫ ein effektiver Transfer von Elektronen<br />

in innere Schalen erfolgen, was Thema von Kap.2.6 sein wird.<br />

Durch das Eindringen des Ions in den Kristall werden Elektronen aus äußeren<br />

Niveaus ≪abgeschält≫. Der verbleibende <strong>Ionen</strong>rumpf ist dann in die hohe

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