18.01.2013 Aufrufe

Wechselwirkungen sehr langsamer hochgeladener Ionen mit einer ...

Wechselwirkungen sehr langsamer hochgeladener Ionen mit einer ...

Wechselwirkungen sehr langsamer hochgeladener Ionen mit einer ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

134 7. Simulation der Kristallschädigung<br />

Folglich kann man in <strong>einer</strong> groben Näherung annehmen, daß der ursprüngliche<br />

Ladungszustand der <strong>Ionen</strong> bei binären Kollisionen im Innern des Festkörpers<br />

keine entscheidende Rolle mehr spielt. Die TRIM–Simulationen eignen sich<br />

so<strong>mit</strong> für eine Approximation der aus Ion–Targetatomstößen resultierenden<br />

Kristallschädigung 1 .<br />

Als Konsequenz aus den Stoßvorgängen entstehen Gitterfehler, Einlagerungen<br />

von Fremdatomen, Ionisationsprozesse und Phononen. Im Rahmen der<br />

Simulationsrechnungen vergleichen wir speziell die von den <strong>Ionen</strong> ausgehenden<br />

Gitterfehler und Implantationseffekte in Abhängigkeit von ihrer kinetischen<br />

Energie. Unter Ausnutzung der in hohen Ladungszuständen gespeicherten<br />

potentiellen Energien, welche zum Teil schon vor der Oberfläche<br />

freigesetzt werden, wird sich ein <strong>sehr</strong> schonendes Verfahren zur Modifikation<br />

von Einkristalloberflächen aufzeigen lassen.<br />

7.1.1 Programmbeschreibung<br />

Das für MSDOS–Systeme 2 geschriebene TRIM–Programm kann die <strong>Wechselwirkungen</strong><br />

von einfach geladenen, mononuklearen <strong>Ionen</strong> <strong>mit</strong> aus bis zu<br />

drei Kristallschichten bestehenden, kristallinen Festköpern simulieren. Der<br />

<strong>Ionen</strong>strahl wird über Atomsorte, Masse, Energie und Einfallswinkel spezifiziert.<br />

Zur Beschreibung jeder Kristallschicht steht eine Liste von Atomen<br />

und Verbindungen zur Verfügung, welche auch anteilig <strong>mit</strong>einander kombiniert<br />

werden können.<br />

Stöße zwischen <strong>Ionen</strong> und Targetatomen gehen über ein vollständig quantenmechanisch<br />

gerechnetes Verfahren in die Berechnungen ein. Dabei spüren<br />

die Stoßpartner bei den Kollisionen <strong>einer</strong>seits ein durch Leitungsbandelektronen<br />

abgeschirmtes Coulomb–Potential, andererseits führt der Überlapp der<br />

Elektronenwellenfunktionen zu Austausch– und Korrelationstermen. Mittels<br />

statistischer Mittelungsalgorithmen erreicht das Programm trotz dieser detaillierten<br />

Rechnungen eine hohe Geschwindigkeit.<br />

Vor dem Start der Rechnungen müssen dem Programm Informationen über<br />

intraatomare Bindungsverhältnisse und die kollektive elektronische Struk-<br />

1 Genauer betrachtet muß die Anwendbarkeit des in TRIM implementierten ZBL–<br />

Potentials auf Stoßprozesse <strong>langsamer</strong>, <strong>hochgeladener</strong> <strong>Ionen</strong> und ≪hohler≫ Atome <strong>mit</strong><br />

Targetatomrümpfen innerhalb des Festkörpers demonstriert werden.<br />

2 TRIM ist ebenfalls unter DOS–Emulatoren von LINUX, UNIX und OS/2 ausführbar.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!