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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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1894K, FREI 1912, HEIM 1894a, 1913, 1919, HANTKE<br />

1961b), wäre als verschwemmter Mittelmoränen-<br />

Schutt zu betrachten.<br />

Eine persistente Mittelmoräne hat sich auf der Nordseite<br />

des Bürgenstock (LK 1170 Alpnach, Atlasblatt<br />

1150 Luzern) zwischen Reuss-Gletscher <strong>und</strong> über den<br />

Brünigpass (1000 m) geflossenem Aare-Eis entwickelt.<br />

Bei Stans vereinigte sich dieser mit dem<br />

Engelberger Gletscher <strong>und</strong> schüttete bei Kehrsiten<br />

eine bis 60 m hohe Mittelmoräne (BUXTORF 1910Ka, et<br />

al. 1916K), die sich als subaquatischer Wall in den<br />

Vierwaldstätter See gegen Luzern verfolgen lässt<br />

(Kap. 6; KOPP et al. 1955K, 1962b). In der Obwaldner<br />

Talung stellen sich südwestlich <strong>und</strong> westlich von Alpnach<br />

Mittelmoränen zwischen dem Brünig-Arm des<br />

Aare-Gletschers <strong>und</strong> den Schlieren-Gletschern ein<br />

(LK 1170 Alpnach).<br />

Eine bedeutende Mittelmoräne hat sich nordöstlich<br />

des Pilatus, auf Schwandegg (P. 1083)–Chrienseregg<br />

(1032 m)–Gibelegg-R<strong>und</strong>höcker–Ränggbach-Durchbruch–P.<br />

949–Wall nördlich von Hinterschilt, gebildet.<br />

BAUMBERGER (in BUXTORF et al. 1916K) hat sie<br />

als Stirnmoräne eines Pilatus-Gletschers gedeutet,<br />

KOPP (K. et al. 1955K, 1962b), aufgr<strong>und</strong> einzelner<br />

Kristallin-Erratiker <strong>und</strong> ihrer Grösse, als eine vom<br />

Brünig-Arm des Aare-Gletschers geschüttete Seitenmoräne.<br />

Die Wälle weiter westlich, zwischen<br />

Holderchäppeli <strong>und</strong> Gass, sind als Mittelmoränen<br />

zwischen Brünig-Arm <strong>und</strong> Rümlig-Gletscher zu interpretieren.<br />

5.3 Der Linth-Gletscher<br />

Im Grosstal setzt E von Linthal um 1840 m eine höchste<br />

Mittelmoräne auf Hälsli (1772.2 m) N der Alp Sasberg<br />

zwischen Linth- <strong>und</strong> Diesbach-Gletscher (LK<br />

1173 Linthal) ein.<br />

Den Grat zwischen Diesbach- <strong>und</strong> Übelbachtal haben<br />

OBERHOLZER (OBERHOLZER & ALB. HEIM 1910K, O. et<br />

al. 1942K) <strong>und</strong> SCHIELLY (1981K) verschieden, aber<br />

beide als anstehend kartiert. Eine Neuuntersuchung<br />

hat indessen gezeigt, dass der distale Grat von P. 1765<br />

bis 1540 m aus Moränengut besteht; er stellt eine Mittelmoräne<br />

zwischen Diesbach- <strong>und</strong> Übelbach-Gletscher<br />

dar. Unterhalb der Schönau setzt um 1650 m<br />

eine Mittelmoräne des Würm-Maximums zwischen<br />

Linth- <strong>und</strong> Hasler Gletscher ein. Eine jüngere Mittelmoräne<br />

stellt sich im Hasler Tal unterhalb 1050 m ein.<br />

Zwischen Linth- <strong>und</strong> Bächi-Gletscher löst sich auf<br />

1170 m eine Mittelmoräne, die sich über Schlatt<br />

gegen das Luchsinger Tobel verfolgen lässt. Nördlich<br />

von Luchsingen verläuft ein Wall längs des linken<br />

Hangfusses. Dieser bek<strong>und</strong>et – wie der auf der<br />

Schotterterrasse von Nidfurn aufsitzende Wall – die<br />

Fortsetzung der Mittelmoräne zwischen Bächi- <strong>und</strong><br />

Linth-Gletscher (HANTKE 2003, Abb. 4).<br />

Rechtsseitige Mittelmoränen zwischen Linth- <strong>und</strong><br />

Änetseeben-Gletscher liegen auf dem Grat Mätzstöck–Rotenberg–Sedel–Gigerhorn<br />

(LK 1173 Linthal).<br />

Nordöstlich des Hellhorn hat sich eine weitere<br />

zwischen Nideren- <strong>und</strong> Sernf-Gletscher (LK 1174<br />

Elm) gebildet.<br />

Aus der Nische in der Nordwand des Vorder Glärnisch<br />

(LK 1153 Klöntal) ist schon früh ein Bergsturz<br />

niedergebrochen, wie Sturzbrekzien auf dem<br />

Stöckli belegen. Da sich auf dem Stöckli-Grat (P.<br />

1000) kein Moränengut aus dem hinteren Glarnerland<br />

findet, sondern vor allem Gesteinsgut vom Vorder<br />

Glärnisch, schlossen OBERHOLZER (1933) <strong>und</strong><br />

SCHINDLER (1959), dass dieses aus einer Zeit<br />

stamme, in welcher der Linth-Gletscher nur noch<br />

so hoch gereicht hat wie im „Bühl-Stadium“ (= Stadium<br />

von Hurden–Rapperswil oder Weesen/Ziegelbrücke).<br />

Es liegt eine Mittelmoräne zwischen Klön<strong>und</strong><br />

Bächi-Eis des Linth-Gletschers vor. Die Verkittung<br />

erfolgte durch subglaziäre Schmelzwässer.<br />

Ihr Alter kann weit älter als früh-spätwürmzeitlich<br />

sein.<br />

Im hinteren Klöntal ist die bisher meist als Seitenmoräne<br />

des Rossmatter Gletschers gedeutete<br />

Moräne, die den Talboden der Richisau (LK 1153<br />

Klöntal) abdämmt, in ihrem untersten Teil als Mittelmoräne<br />

zu deuten. Zweifelsfrei sind die im Tal der<br />

Richisauer Chlön sich einstellenden Mittelmoränen,<br />

jene des Gampeleggen, zwischen nördlichem Silberen-Eis<br />

<strong>und</strong> einer Zunge, die zwischen Fläschenspitz<br />

<strong>und</strong> Brüschalp von Nordwesten zugeflossen ist,<br />

sowie jene, welche die Eismassen auf Mittler<br />

Schwialp getrennt hat (Abb. 5.7).<br />

Neben der altbekannten Mittelmoräne zwischen<br />

Walensee-Arm des Rhein- <strong>und</strong> Linth-Gletschers treten<br />

weitere Mittelmoränen-Ansätze auf: Eine tiefere,<br />

von Erratikern begleitete setzt bei Rütisbrunnen<br />

um 950 m ein <strong>und</strong> steigt über Vor dem Wald<br />

(HERB & DOLLFUS 2003K) gegen das Escher Kanal-<br />

Knie ab (OCHSNER 1969K). Versackte Bereiche liegen<br />

bei Unter Sol; höchsten eozänen Stad-Schiefern<br />

aufgesetzte Mittelmoränen verraten eine würmzeitliche<br />

Eishöhe um 1300 m.<br />

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