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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Das Wort „Mˆyta“ kann mit Meidung übersetzt werden.<br />

Die Mythen waren ein gefährliches Hindernis mit<br />

Steinschlag, Felsstürzen, Lawinen – ein Gebiet, das<br />

man meiden sollte. Der Gr<strong>und</strong> der Namengebung<br />

könnte also der „Unnutzen“ gewesen sein. Nach einem<br />

weitern Erklärungsversuch soll sich der Name von der<br />

zwischen beiden Gipfeln liegenden Alp (in der Mitte<br />

gelegen) „Mittenalp oder Mitenalp“ ableiten lassen<br />

(Zwüschet Mythen).<br />

Abb. 3.2 Ansicht der Mythen von W mit Ortsbezeichnungen<br />

Die Mythen setzen sich aus Formationen zusammen,<br />

die von der Oberen Trias bis in die Obere Kreide reichen.<br />

Mythen <strong>und</strong> Rotenflue liegen als isolierte<br />

Deckenreste einer penninischen Überschiebung der<br />

geologisch jüngern Flysch-Unterlage auf. Die Gipfelregion<br />

des Grossen Mythen besteht aus rotem Mergel-<br />

Kalk, der „Couches Rouges“. Ein leichter Eisengehalt<br />

bewirkt die rötliche Färbung. Untergeordnet treten<br />

graugrünliche Mergelkalke auf. Alter: Oberkreide<br />

(88 Mio. Jahre)–Paleozän (55 Mio. Jahre).<br />

Die Hauptmasse der beiden Mythen ist aus einem hellen,<br />

grauweissen Kalkstein aufgebaut, der während der<br />

64<br />

jüngeren Jurazeit (Oberjura, weisser Jura, Malm,<br />

Alter: 160–140 Mio. J.) in einem Schwellenbereich der<br />

Tethys sedimentiert <strong>und</strong> verfestigt wurde. Fossile<br />

Korallen lassen auf ein Riff schliessen. Daraus ergeben<br />

sich die Benennungen Malmkalk oder Malmriffkalk.<br />

Im Bereich des Südgrates des Grossen Mythen befindet<br />

sich der auffällige Weisse Nollen, eine abgerissene,<br />

abgedrehte Malmkalk-Scholle. Die vom Zwüschet-<br />

Mythen nach S unter den Grossen Mythen abtauchen-<br />

den Gesteinsschichten gehören zwei geologischen<br />

Abteilungen, dem Jura <strong>und</strong> der Trias an. Der braune<br />

Jura oder Dogger (180–160 Mio. J.) ist durch einen<br />

dunkeln Kieselkalk (Spatkalk) mit schwarzen Silex-<br />

Knollen vertreten.<br />

Die Trias zeigt ihre Anwesenheit mit geschichtetem,<br />

grauem Hauptdolomit <strong>und</strong> graugrünen, violetten Mergeln<br />

an. Auf Gr<strong>und</strong> der Fossilf<strong>und</strong>e können diese<br />

Gesteine der Oberen Trias (230–210 Mio. J.) zugeordnet<br />

werden.<br />

Nach einem Transportweg von etwa 150 km fand die<br />

Platznahme der Mythen spätestens vor fünf Mio. Jahren<br />

statt.

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