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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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den Hausbau <strong>und</strong> Hausbrand haben im<br />

gelockerten Gestein zu mächtigen<br />

Schuttfächern <strong>und</strong> seit dem 15. Jh. zu<br />

Verwüstungen durch Wildbäche geführt.<br />

Erst gegen Brienz stellt sich im<br />

Quintner Kalk von Flueberg <strong>und</strong> Flue<br />

anstehender Fels ein (Abb. 7.9).<br />

Ein vergleichbares Geschehen hat sich<br />

im Klöntal (Kt. Glarus) ereignet. Dort<br />

ist die Stirn der Axen-Decke zwischen<br />

Glärnisch- <strong>und</strong> Twiren–Deyenstock-Kette<br />

aufgebrochen <strong>und</strong> auf plastischen<br />

Schilt-Schichten vorgeglitten.<br />

Neben Längsbrüchen auf der Glärnisch-<br />

Seite (SCHINDLER 1959, HANTKE et al.<br />

2002Kd) zeichnet sich die N-Seite des<br />

Klöntals durch Sackungen aus (OBER-<br />

HOLZER et al. 1942K). Wie in der Brienzer<br />

See-Talung sind alte Längsbrüche<br />

beteiligt (GÜNZLER-SEIFFERT 1952).<br />

Während der Transportweg der westlichen <strong>und</strong> der<br />

östlichen Zentralschweizer Klippen problemlos<br />

erscheint (Abb. 7.4), gestaltet sich jener der Klippen<br />

von Klewenalp–Buochserhorn <strong>und</strong> Stanserhorn–<br />

Arvigrat, infolge des späteren tektonischen Geschehens,<br />

viel schwieriger. Am wahrscheinlichsten<br />

erscheint ein Weg aus dem Tessin durch Leventina–Gotthard–Engelberg.<br />

Der Hochstau von Gotthard-<br />

<strong>und</strong> Aar-Massiv zum Hochgebirge erfolgte<br />

erst spät.<br />

Abb. 7.8 Längs- <strong>und</strong> Querstörungen im Gebiet Giessbach–Brünigpass<br />

7.4 Die alpine Gebirgsbildung <strong>und</strong> der stete<br />

Wechsel von Klima <strong>und</strong> Vegetation<br />

Mit dem Hochstau des Alpen-Hauptkammes <strong>und</strong> dem<br />

steten Wandel von Warm- <strong>und</strong> Kühlzeiten hat sich<br />

auch die Flora laufend veränderten Umweltbedingungen<br />

angepasst, was pflanzliche Grossreste <strong>und</strong> Pollenfloren<br />

aus der Molasse dokumentieren. Im Vorland<br />

breiteten sich zusammenhängende, warmgemässigte<br />

Laubmischwälder aus mit Amberbäumen, wärmeliebenden<br />

Walnuss-Verwandten <strong>und</strong> Sumpfzypressen, in<br />

wärmeren Phasen Lorbeer-Gewächse <strong>und</strong> vereinzelt<br />

Fächerpalmen, wie fossile Floren im Rigi- <strong>und</strong> im<br />

Schuttkegel<br />

Schwemmfächer: Muren<br />

Späteiszeitliche Moränen<br />

Mittelmoränen<br />

Sackungspakete von Schutt<br />

Sackungspakete von Felsgestein<br />

Südhelvetische Kreide <strong>und</strong> Malm<br />

Abb. 7.9<br />

Sackungen auf der Südseite der<br />

Brienzer Rothorn-Kette<br />

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