Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
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Abb. 1.2 Schematische Übersichtskarte über die geologischen Bauelemente im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong><br />
Schuttfracht (Molasse-Konglomerat = Nagelfluh)<br />
setzte sich nahe der Alpen ab. Die feineren Fraktionen,<br />
Sande <strong>und</strong> Tone, wurden weiter transportiert <strong>und</strong><br />
alpenferner abgelagert.<br />
Die Einteilung der Molasse in die vier Gruppen<br />
Untere Meeresmolasse, Untere Süsswassermolasse,<br />
Obere Meeresmolasse <strong>und</strong> Obere Süsswassermolasse<br />
beinhaltet eine zeitliche Angabe (untere = ältere,<br />
obere = jüngere) <strong>und</strong> eine örtliche Angabe (Meeres- =<br />
im flachen Meer abgelagert, Süsswasser- = Ablagerungen<br />
auf dem Festland). Eine andere Einteilung der<br />
Molasse erfolgt aufgr<strong>und</strong> späterer tektonischer Ereignisse.<br />
Die subalpine Molasse liegt alpennah <strong>und</strong><br />
wurde bei fortschreitender alpiner Orogenese<br />
gestaucht <strong>und</strong> verschuppt (Vorkommen Abb. 1.2). Die<br />
südlichste Molasse wurde von den Helvetischen<br />
Decken (Kap. 1.3.3) sogar überfahren. Nördlich davon<br />
liegen die aufgerichtete <strong>und</strong> die mittelländische<br />
Molasse. Diese ist von der Alpenfaltung kaum erfasst<br />
worden <strong>und</strong> ist mehrheitlich flach gelagert. An ihrem<br />
Südrand wurde sie verbogen, vor den subalpinen<br />
Molasseschuppen aufgerichtet, steilgestellt <strong>und</strong> teils<br />
von ihnen überfahren.<br />
Der Gesteinsinhalt der einzelnen Schuttfächer lässt<br />
Rückschlüsse über das Einzugsgebiet der einzelnen<br />
Flusssysteme zu. Versteinerungen tierischer Organismen<br />
<strong>und</strong> von Pflanzen ermöglichen die Zuteilung zur<br />
Meeres- oder Süsswassermolasse. Diese <strong>und</strong> weitere<br />
Kriterien lassen die Geschichte der Molassezeit rekonstruieren<br />
(Abb. 1.3).<br />
1.3.1.1 Molasse-Schüttungen im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong><br />
Ablagerungen der Unteren Meeresmolasse treten am<br />
Südost-Ufer des Küssnachtersees, an der Grenze zum<br />
<strong>Kanton</strong> Zug am Rufibach, im Trepsental <strong>und</strong> an der<br />
Grenze zum <strong>Kanton</strong> Glarus auf. Im <strong>Kanton</strong> <strong>Schwyz</strong><br />
wurden vor allem Sedimente der Unteren Süsswassermolasse<br />
<strong>und</strong> der Oberen Meeresmolasse abgelagert.<br />
Letztere sind eher bescheiden <strong>und</strong> zwischen Wollerau<br />
<strong>und</strong> Bäch sowie auf den Inseln Ufenau <strong>und</strong> Lützelau<br />
aufgeschlossen. Die Obere Süsswassermolasse mit<br />
dem Hörnli-Schuttfächer setzt erst wieder ausserhalb<br />
der <strong>Kanton</strong>sgrenzen, an der Baarburg im <strong>Kanton</strong> Zug,<br />
bei Richterswil <strong>und</strong> nördlich des Schlosshügels von<br />
Rapperswil, ein.<br />
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