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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Gletscher-Vorstoss von tonig-siltigen Sedimenten, echter<br />

Gr<strong>und</strong>moräne von wenigen cm bis m überlagert <strong>und</strong> vom Eis<br />

gepresst worden ist.<br />

Grüngestein, Ophiolith: Zu den submarinen Ergussgesteinen<br />

gehörendes Gestein, das in der Frühzeit der Alpenbildung<br />

(Oberjura–Kreide) zum Meeresboden aufgedrungen war <strong>und</strong><br />

sich durch grüne Farben auszeichnet; durch Sauerstoff-<br />

Reduktion vergrünt.<br />

Habkern-Granit: Exotische Kristallin-Blöcke im Wildflysch.<br />

Das granitische Gestein ist nach ihrem häufigen Vorkommen<br />

bei Habkern, nördlich Interlaken, benannt.<br />

Hangendes: In die <strong>Geologie</strong> übernommener Bergmannsausdruck<br />

für überliegendes Gestein; >> Liegendes.<br />

Hauptspannungsrichtungen: Richtungen im Spannungstensor,<br />

bei denen keine Scherspannungen auftreten.<br />

Helvetische Decken: Im nördlichen Schelf- (Flachmeer-Bereich)<br />

des Ur-Mittelmeeres, > Tethys, abgelagerte Sedimente,<br />

die südlich des Aar-Massivs vom Untergr<strong>und</strong> abgeschert wurden,<br />

auf dieses aufgefahren <strong>und</strong> bei dessen Hebung zu<br />

> Decken überschoben <strong>und</strong> bis zum Alpenrand vorgeglitten<br />

sind.<br />

Helvetische Schichtreihe(n): Alpine Gesteinsabfolge(n), deren<br />

Ablagerungsraum im nördlichen Schelf des Ur-Mittelmeeres,<br />

> Tethys, lag <strong>und</strong> die bei der alpinen Gebirgsbildung bis an<br />

den Alpen-Nordrand geschoben wurden; Tab. 1.2.<br />

Höhle: Durch natürliche Prozesse, in Karstgesteinen durch<br />

Lösungsverwitterung, entstandener Hohlraum in der Erdkruste.<br />

Holozän: Jüngster Abschnitt der Erdgeschichte von 10'000 Jahren–heute,<br />

Lebewesen gleichen völlig den heutigen; Tab. 1.4<br />

<strong>und</strong> A.<br />

Horgener Kultur: Neolithische Siedlungskultur um 3'200–<br />

2'800 v. Chr. zwischen Zuger- <strong>und</strong> Pfäffiker See. Sie zeichnet<br />

sich durch grobgeformte Keramik, kunstvoll bearbeitete<br />

Steinäxte <strong>und</strong> erste kupferne Dolche aus. Ackerbau (Einkorn,<br />

Gerste, Zwergweizen, Hirse) <strong>und</strong> Viehzucht (Ziege, Schaf,<br />

Schwein).<br />

Hydrogeologie: Wissenschaft von den Erscheinungen <strong>und</strong> Wirkungen<br />

des Wassers in der Erdkruste.<br />

inkompetent: mergelig-tonige Gesteinsfolgen sind zur Faltung<br />

wenig geeignet, lassen sich aber leicht plastisch verformen;<br />

>> kompetent.<br />

Inoceramen: Muscheln der oberen Kreide.<br />

Inselberg: In einer Ebene stehen gebliebener Berg. Früher meist<br />

als nicht durch Eis ausgeräumter Erosionsrest betrachtet,<br />

heute durch auseinander bewegte Schertektonik erzeugt; oft<br />

vom Eis überprägt.<br />

Interglazial: Zwischeneiszeit, Abschnitt zwischen zwei Kaltzeiten<br />

mit deutlich wärmerem Klima, was Wiederbewaldung<br />

ermöglicht; > Interstadial.<br />

Interstadial: Wärmerer Abschnitt innerhalb einer Kaltzeit,<br />

jedoch kein vollständiger Eisabbau, mit nur kühlzeitlicher<br />

Wiederbewaldung; > Interglazial.<br />

Jahrring(alter): Bäume <strong>und</strong> Wurzeln mehrjähriger Pflanzen<br />

zeigen jährliche Zuwachszonen mit hellem (weicherem) Früh<strong>und</strong><br />

dunklem (härterem) Spätholz. Durch witterungsbedingte<br />

Ausbildung von Jahr zu Jahr entsteht ein Muster, das wie ein<br />

Zeit-Strichcode gelesen werden kann.<br />

Jura(zeit): Formation, Zeitabschnitt des Erdmittelalters (><br />

Mesozoikum), vor 210–140 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

Kalknagelfluh: Über 90 % der Gerölle bestehen aus Kalken <strong>und</strong><br />

Kalksandsteinen; >> Bunte Nagelfluh.<br />

Kaltzeit: Kalte Periode in der jüngsten Erdgeschichte mit Jahresmittel-Temperaturen<br />

um -4–2°C (heute 8–9°C). Die alpinen<br />

Gletscher sind in ein in eine baumlose > T<strong>und</strong>ra verwandeltes<br />

Mittelland vorgestossen; >> Warmzeit.<br />

Känozoikum: Erdneuzeit mit Tertiär <strong>und</strong> Quartär, Zeitraum von<br />

65 Mio. Jahren–heute; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

Kar: Sesselförmige Felswanne in steilerem Berghang mit flacherem<br />

Boden <strong>und</strong> oft talwärtiger Felsschwelle.<br />

Karren, Schratten: Durch chemische Lösung von Regen- <strong>und</strong><br />

Schneeschmelzwasser entstandene Rinnen <strong>und</strong> Rillen auf<br />

vegetationsarmen bis -freien Kalkoberflächen.<br />

Karst: Nach einer Landschaft in Istrien benanntes, zerklüftetes<br />

Kalkgebiet mit Verwitterungsbildungen durch kalklösendes<br />

Regen- <strong>und</strong> Schneeschmelzwasser mit > Karren, > Dolinen,<br />

> Höhlen.<br />

Karstquelle: Unterirdisch durch ein Karstgebiet geflossenes,<br />

kaum filtriertes, meist kalkarmes Wasser, das auf einer<br />

<strong>und</strong>urchlässigen Schicht, oft im Talgr<strong>und</strong> austritt.<br />

Kieselkalk, helvetischer: Gesteinsformation der oberen helvetischen<br />

Unterkreide; zeichnet sich durch gebankte, harte<br />

marine Kalke aus, Farbe dunkel-blau-grau, wittert düster<br />

beige an, 132–124 Mio. Jahre; Tab. 1.2.<br />

klastisch: aus Trümmern bestehend.<br />

Klippe: Deckenrelikt auf fremder, jüngerer Unterlage; >> Fenster.<br />

Kluft: Bei der Faltung <strong>und</strong> Schieferung in spröden Gesteinen<br />

> tektonisch, in > magmatischen Gesteinen bei der Abkühlung<br />

entstandene Fuge. Klüfte sind allgegenwärtig, treten selbst in<br />

kleinen Aufschlüssen in Scharen auf. Sie lassen das tektonische<br />

Geschehen erkennen, erweisen sich als Soll-Abbruchstellen<br />

von Fels- <strong>und</strong> Bergstürzen. Oft sind sie durch karbonat-<br />

oder kieselsäurehaltige Wässer zu Calcit- oder<br />

Quarzadern verheilt.<br />

Klus: Schluchtartig aufgebrochenes Quertal in einer Gebirgskette.<br />

Knopfloch: Domartig aufgewölbte Sediment- oder Kristallin-<br />

Serie, die in ihrem Kern ältere Gesteine erkennen lässt, fälschlich<br />

oft als > Fenster bezeichnet.<br />

kompetent: Gesteine in Schichtpaketen, die zur Fortleitung von<br />

gerichtetem Druck befähigt sind, sich jedoch spröd <strong>und</strong> bruchbildend<br />

verhalten; >> inkompetent.<br />

Konglomerat: Sedimentgestein mit zu Geröllen ger<strong>und</strong>eten<br />

Komponenten; > Nagelfluh.<br />

konkordant: ungestörte Übereinander-Lagerung, im Profil parallel<br />

gelagert; >> diskordant.<br />

kontinental: festländisch.<br />

Kreide(zeit): Jüngste Formation, Zeitabschnitt des Erdmittelalters<br />

(> Mesozoikum), vor 140–65 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

Kreuzschichtung: Engräumig schräg übereinander liegende<br />

Schichtung, die sich in Fliessgewässern <strong>und</strong> Deltas auf der<br />

Leeseite von Hindernissen bildet. Durch Veränderung der<br />

Strömung ändert sich die Schüttungsrichtung.<br />

Kristallin: Kurzform für kristalline (magmatische <strong>und</strong> metamorphe)<br />

Gesteine <strong>und</strong> für das Gr<strong>und</strong>gebirge.<br />

Kühlzeit: Erdgeschichtlicher Zeitabschnitt mit kühlzeitlichem<br />

Klima (Jahresmittel 2–5°C, heute 8–9°C) mit tiefer Wald-<br />

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