Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
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Seewer Kalk: Nach dem alten Steinbruch von Seewen benannter<br />
feinstkörniger, mariner Kalk der unteren Oberkreide, von<br />
95–88 Mio. Jahren, im Bruch mausgrau mit dunkeln Tonhäuten,<br />
hell anwitternd; Tab. 1.2.<br />
Serie: Gesteinsabfolge eng zusammengehöriger, nacheinander<br />
abgelagerter Sedimente.<br />
Silex – Silices: Feuerstein oder Flint (braunschwarze, knollige<br />
Kieselsäure-Konkretionen). In der Urgeschichte: Gestein, das<br />
glasartig splittert <strong>und</strong> zu Klingen <strong>und</strong> Pfeilspitzen verarbeitet<br />
worden ist.<br />
Silt: Feinster Sand, Korngrösse liegt bei 0.002–0.06 mm.<br />
Stad-Mergel: > Globigerinen-Mergel des helvetischen Eozäns,<br />
45–40 Mio. Jahre; Tab. 1.2.<br />
Staffelbrüche: Parallele, gestaffelte Brüche.<br />
Stirn: Durch Vorgleiten erzeugtes walzenförmiges Front-Ende<br />
einer Gesteinsdecke.<br />
Störung: Allgemeiner Begriff für horizontal, vertikal oder<br />
schräg verschobene (gestörte) Gesteins- > Abfolgen.<br />
Stratigraphie: Geologischer Wissenszweig, der die Gesteine<br />
aufgr<strong>und</strong> ihrer Merkmale: Lithologie, Fossilien <strong>und</strong> Altersdaten<br />
zeitlich relativ <strong>und</strong> absolut in die Erdgeschichte einordnet.<br />
Streckungsbrüche: > Grenzblätter, > Blattverschiebungen, die<br />
einen Streckungseffekt bewirken.<br />
Streichen: Horizontale Richtung einer Schichtfläche, einer ><br />
Faltenachse oder einer > Störung; >> Fallen.<br />
Strudelloch: Kesselförmige Hohlformen im Felsbett des Gletschers,<br />
die durch Kies <strong>und</strong> Sand führende, unter Druck stehende<br />
Schmelzwässer ausgekolkt wurden.<br />
Subduktion: Abtauchen einer ozeanischen Platte bei der Kontinental-Kollision.<br />
Süsswassermolasse, Obere: Jüngste Gruppe der Molasse, die<br />
vor 17 Mio. Jahren mit dem Zurückweichen des Meeres der<br />
Oberen Meeresmolasse eingesetzt <strong>und</strong> bis vor 11 Mio. Jahren<br />
angehalten hat. In zentralen Schüttungsbereichen (Napf,<br />
Hörnli) besteht sie aus > Nagelfluh; gegen Randbereiche<br />
schalten sich feinere Sedimente, > Sandsteine <strong>und</strong> > Mergel,<br />
ein; Tab. 4.1 <strong>und</strong> A.<br />
Süsswassermolasse, Untere: Zweitälteste Gruppe der Molasse,<br />
die vor knapp 30 Mio. Jahren mit dem Zurückweichen der Unteren<br />
Meeresmolasse eingesetzt <strong>und</strong> bis 22 Mio. Jahre, bis zur<br />
Überflutung durch das Meer der Oberen Meeresmolasse, gedauert<br />
hat. In zentralen Schüttungsbereichen (Rigi-Rossberg, Morgartenberg,<br />
Friherrenberg, Rinderweidhorn, Höhronen) besteht<br />
sie aus > Nagelfluh; gegen Randbereiche schalten sich feinere<br />
Sedimente, > Sandsteine <strong>und</strong> > Mergel, ein; Tab. 4.1 <strong>und</strong> A.<br />
Synklinale: Zu einer > Mulde verfaltete Gesteinsschichten. Die<br />
jüngsten Gesteine sind im Kern; >>Antiklinale, Gewölbe.<br />
Taveyanne-Sandstein: Nach der Alp Taveyanne in den Waadtländer<br />
Alpen benannte Sandstein-Abfolge, die sich durch<br />
feine Trümmer vulkanischer Gesteine auszeichnet.<br />
Tektonik: Lehre vom Bau, den Lagerungsstörungen der Erdkruste,<br />
den Kräften <strong>und</strong> Bewegungsvorgängen (Strukturen,<br />
> Störungen, > Falten, > Überschiebungen, > Brüche), welche<br />
diese formen.<br />
terrestrisch: auf dem Festland gebildet, abgelagert.<br />
Tertiär: Hauptabschnitt der Erdneuzeit, umfasst die Zeitspanne<br />
vor 65–ca. 2 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />
Tethys: Ur-Mittelmeer, das seit dem Erdmittelalter den N-Kontinent<br />
(Laurasia = N-Amerika + Eurasien) vom S-Kontinent<br />
124<br />
(Gondwana = S-Amerika + Afrika + Indien + Australien +<br />
Antarktis) getrennt hat.<br />
Ton: Feinstes Sediment mit Korndurchmesser kleiner als 0.002<br />
mm.<br />
Transgression: Vordringen des Meeres auf Landgebiete durch<br />
Anstieg des Meeresspiegels. Die abgelagerten Sedimente liegen<br />
dabei meist > diskordant auf den darunter gelegenen; >><br />
Regression.<br />
Trend: Statistisch erfassbare Richtung von (Landschafts-) Elementen.<br />
Trias: Älteste Formation, Zeitabschnitt des Erdmittelalters<br />
(> Mesozoikum), vor 250–210 Mio. Jahren. In der Schweiz<br />
ausgebildet als germanische Trias, vorwiegend kontinental–<br />
flachmarin, oder (ost)alpine, flach–tiefmeerische Trias; Tab.<br />
1.2 <strong>und</strong> A.<br />
T<strong>und</strong>ra: Baumloser Vegetationstyp im subpolaren Klima.<br />
Überschiebung: Fläche, an der + horizontale Bewegungen von<br />
> Decken stattgef<strong>und</strong>en haben.<br />
Übertiefung: Ins vorletzte Jahrh<strong>und</strong>ert zurückgehende, oft kaum<br />
zutreffende Vorstellung über die Talbildung. Danach sollten<br />
die Gletscher sich im Laufe des Eiszeitalters sukzessive eingetieft<br />
<strong>und</strong> die Täler geschaffen haben, die oft bis unter den<br />
Meerespiegel reichen. Die Täler sind jedoch tektonisch angelegt<br />
<strong>und</strong> in > Kaltzeiten nur von den Gletschern benutzt <strong>und</strong><br />
erweitert, aber kaum vertieft worden.<br />
Verkehrtserie, überdrehte Gesteinsabfolge: Die älteste Ablagerung<br />
einer Gesteinsabfolge liegt zuoberst.<br />
Vermergelung: Kalkige Ablagerungen gehen seitlich durch<br />
Zulieferung von Ton in Mergel über.<br />
Verrucano (Glarner-): Der ältere Verrucano, > klastische, bis<br />
1'500 m mächtige Sedimente in Zusammenhang mit vulkanischen<br />
Ergussgesteinen, die in grabenartigen Senken abgelagert<br />
wurden; der jüngere Verrucano, bis einige 100 m mächtig,<br />
enthält Silt- <strong>und</strong> Sandsteine sowie Quarz- <strong>und</strong><br />
Ergussgesteins-Konglomerate. Im Glarnerland bildet er den<br />
überschobenen Kern der helvetischen Decke; im Eiszeitalter<br />
verfrachtete Blöcke: typische > Erratiker des Linth-Gletschers;<br />
Tab. 1.2.<br />
Versickerungstrichter: > Doline.<br />
Vorlandbecken: Tiefes Meeresbecken im Vorland eines werdenden<br />
Gebirges.<br />
Wang-Formation: Nach der Alp Wang im hintersten Waagtal<br />
benannte Gesteinsserie der jüngsten Kreide, dunkle,<br />
aber hell anwitternde, marine Sandkalke <strong>und</strong> Siltsteine;<br />
Tab. 1.2.<br />
Warmzeit: Erdgeschichtlicher Zeitabschnitt, dessen Klima sich<br />
mit dem heutigen vergleichen lässt. Die Waldgrenze lag etwa<br />
so hoch oder höher als heute, nordalpin auf 1'700–2'700 m<br />
ü.M.; >> Kaltzeit, >> Kühlzeit.<br />
Wildflysch: Vorwiegend dunkelbraune bis grauschwarze Mergelschiefer,<br />
oft tektonisch gequält <strong>und</strong> verfaltet mit > exotischen<br />
Blöcken: Graniten, Gneisen, Siltsteinen, Ölquarziten,<br />
Kalken.<br />
Würm-Eiszeit: Letzte Vergletscherung, benannt nach der<br />
Würm, dem Abfluss des Starnberger Sees (Bayern).<br />
Zeitabschnitt, geologischer: Wie die Zeit des heutigen Alltags<br />
in einzelne Abschnitte unterteilt wird (Jahrh<strong>und</strong>erte, Jahre,<br />
Jahreszeiten, usw.) wird auch die Erdgeschichte in verschieden<br />
wertige Abschnitte gegliedert.