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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Abb. 3.27 Blick vom Urmiberg (Ober Brunniberg) auf die heutige Talebene des Felderboden<br />

mengen der Muota. Dies wird dadurch belegt, dass in<br />

den durchbohrten Schottern keine kristallinen Gerölle,<br />

sondern nur helvetische Kalkgesteine angetroffen wurden.<br />

Der R<strong>und</strong>ungsgrad ist eher schlecht, was ein Indiz<br />

für kurze Transportwege ist <strong>und</strong> wiederum auf die<br />

Muota-Schmelzwässer als Lieferant hindeutet.<br />

Das Vorhandensein von Reuss-Erratikern auf den<br />

heute teilweise abgebauten Schottern von Hinter-Ibach<br />

belegt einen letzten Vorstoss des Reussgletschers.<br />

Infolge der optimalen Durchlässigkeit des im Felderboden<br />

mächtigen, als Fluss-Schotter (saubere Kies-<br />

Sande) bezeichneten, Lockergesteinskörpers ergibt<br />

sich ein idealer Gr<strong>und</strong>wasserleiter, ein sogenannter<br />

Aquifer. Im Gegensatz dazu werden nichtwasserleitende<br />

Schichten (Ton, Lehm) Aquiclud genannt. Als<br />

Gr<strong>und</strong>wasser (GW) wird sämtliches unter der Erdoberfläche<br />

in Hohlräumen des Bodens vorhandenes, fliessendes<br />

Wasser bezeichnet. Das Gr<strong>und</strong>wasser wird, wie<br />

das Wasser in der Atmosphäre (Nebel, Wolken) <strong>und</strong> die<br />

Oberfächengewässer (Flüsse, Seen), als begrenzter Teil<br />

des Wasserkreislaufes der Erde betrachtet.<br />

Der im Felderboden vorhandene Gr<strong>und</strong>wasserstrom,<br />

der sich teilweise als GW-Aufstoss bemerkbar macht,<br />

wird für die Zwecke der Wasserversorgung der umliegenden<br />

Dörfer genutzt <strong>und</strong> demzufolge als nutzbares<br />

Gr<strong>und</strong>wasser bezeichnet.<br />

Gemäss Gewässerschutzkarte des <strong>Kanton</strong>s <strong>Schwyz</strong><br />

wird in der Muotaebene an über 50 Stellen Gr<strong>und</strong>wasser<br />

entnommen. Die Bäche Leewasser <strong>und</strong> Chlosterbach<br />

sind sichtbare Abflüsse überlaufenden Gr<strong>und</strong>-<br />

74<br />

wassers. Durch Drainagen (GW-Absenkung) <strong>und</strong> Grabeneindohlungen<br />

wurden kleinere Gerinne zum Versiegen<br />

gebracht. Nebst dem versickernden Oberflächenwasser<br />

speist die Muota durch Infiltration das<br />

Gr<strong>und</strong>wasser.<br />

3.6 Entstehung des Lauerzer Sees<br />

Vor 25'000 Jahren hatte die letzte Kaltzeit ihren Höhepunkt<br />

überschritten, die Gletscher waren auf dem<br />

Rückzug in die Alpentäler. Moränenablagerungen,<br />

Findlinge in Schwärmen oder Einzelblöcke, Talfüllungen,<br />

Deltabildungen, alte Flussläufe <strong>und</strong> Seebildungen<br />

zeichnen das Bild der Vergangenheit nach. Als Beispiel<br />

der Spurensuche <strong>und</strong> der Rekonstruktion der<br />

Landschaftsgeschichte wurde der „Lauerzer See <strong>und</strong><br />

seine Umgebung“ ausgewählt.<br />

Der Arm des Reussgletschers, der den Urmiberg bzw.<br />

die Rigi rechtsseitig umfloss, stirnte vor etwa 25'000<br />

Jahren (Spätglazial) an der Felsschwelle von Oberarth.<br />

Granitfindlinge oberhalb der Bernerhöchi, beim Weidstein<br />

<strong>und</strong> im Zingel, zeigen eine Eisrandlage auf Kote<br />

600 m ü.M. an. Auf der Steinerbergseite wurde vom<br />

Reusseis ein Blockschwarm im Ausmass von 900 m<br />

Länge <strong>und</strong> 250 m Breite (Bergsturz aus dem Reusstal)<br />

antransportiert. Infolge des einsetzenden Rückschmelzvorganges<br />

blieb diese Masse über dem heutigen<br />

„Blattiswald“ stationär <strong>und</strong> schmolz ab Kote 550<br />

m ü.M. aus dem Eis aus. Der Gletscher zog sich kontinuierlich<br />

um etwa 5500 m bis in die Gegend von See-

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