Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
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Boden–Braunwald, weiter bis zum Glärnisch <strong>und</strong><br />
der Kette nördlich des Klöntalersees, Twiren, Mättlistock,<br />
Dejenstock (Abb. 1.2). Die ältesten Schichten<br />
der Axen-Decke reichen im Bisistal bis in den<br />
Lias, im Brunalpeli, im Robutzli <strong>und</strong> im Aufstieg<br />
zur Charetalp bis in den Dogger. Hauptmerkmal der<br />
Axen-Decke ist der mächtige Malm mit der Schilt-<br />
Formation <strong>und</strong> dem Mergelband zwischen Unterem<br />
<strong>und</strong> Oberem Quintner Kalk. In der Abfolge der Helvetischen<br />
Gesteine (Tab. 1.2) sind die weiche,<br />
inkompetente Zementstein-Formation <strong>und</strong> die<br />
Öhrli-Mergel ideale Gleithorizonte, auf denen die<br />
Kreide als Teildecken (Bächistock-Decke <strong>und</strong> Silberen-Decken)<br />
abgeschert <strong>und</strong> nach Norden verfrachtet<br />
wurde. Die Bächistock-Decke <strong>und</strong> die Silberen-Decken<br />
lassen sich, schön übereinander<br />
gestapelt, von der Silberen hinunter ins Bisistal,<br />
über den Wasserberg ins Hürital <strong>und</strong> über den<br />
Blüemberg bis zum Chaiserstock verfolgen. Die<br />
Bächistock-Decke reicht sogar bis an den Urner See.<br />
Ebenfalls zu den Silberen-Decken gehören der<br />
Chalberstock östlich von Euthal, die Aubrige, der<br />
Gugelberg nördlich des Wägitalersees <strong>und</strong> der<br />
Urmiberg (Abb. 1.15). Diese Berge sind nicht mehr<br />
mit der basalen Axen-Decke verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> liegen<br />
isoliert ganz im Norden des Helvetikums. Mit<br />
zunehmender Alpenbildung kam es zusätzlich zur<br />
Nord–Süd Verkürzung zu einer leichten West–Ost<br />
Verformung. Daraus resultierte eine grosse Senke,<br />
die Bisistal-Depression, als Mulde mit den Hochzonen<br />
westlich (Rophaien, Rossstock) <strong>und</strong> östlich<br />
(Glärnisch) davon. Später schob sich die Drusberg-<br />
Decke von Süden nach Norden darüber, riss jene<br />
Teile der Decke, die das Vorbeigleiten behinderten,<br />
weg <strong>und</strong> verfrachtete sie an ihre heutige Position.<br />
Im Gross Mälchtal <strong>und</strong> auf der Toralp ist der<br />
Zusammenhang zwischen der Silberen- <strong>und</strong> der<br />
darübergefahrenen Drusberg-Decke noch erkennbar.<br />
Hier befindet sich die Toralp-Serie (Kap. 2<br />
Geotop-Beispiel 8), eine auf der Silberen-Decke<br />
liegende Verkehrtabfolge der Drusberg-Decke (die<br />
jungen Schichten liegen unten, die alten oben).<br />
Drusberg-Decke<br />
Die Hauptmasse der Drusberg-Decke besteht aus<br />
Gesteinen der helvetischen Kreide. Sie erstreckt<br />
sich vom Vierwaldstättersee (nördlich des Riemenstaldnertals,<br />
Fronalpstock), über das Muotatal, die<br />
Sihltaler Alpen, die Wägitaler Berge bis zum Wiggis<br />
(Abb. 1.2). Zwischen dem Sihltal <strong>und</strong> dem Glarnerland<br />
sind die Bergketten Fluebrig–Druesberg<br />
(Fluebrig–Drusberg-Element), Bockmattli–<br />
Ochsenkopf (Rederten-Element) <strong>und</strong> Wiggis–<br />
Riseten (Wiggis-Element) als drei Teilelemente der<br />
Drusberg-Decke zu verstehen. Sie wurden bei ihrer<br />
Platznahme schräg auseinander geschert.<br />
Diese drei Teilelemente bilden komplizierte Falten.<br />
Es sind drei Bergzüge in Nordost–Südwest-Rich-<br />
Abb. 1.15 Der Urmiberg (Silberen-Decke) gehört wie die Rigi Hochflue (Bächistock-Decke) zu den Helvetischen Randketten.<br />
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