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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Ufer; im W besteht es bis hoch hinauf aus Rüfen- <strong>und</strong><br />

Sackungsschutt, so dass Felsaufschlüsse fehlen.<br />

Das Einzugsgebiet des Sarner Sees ist bedeutend<br />

(Abb. 4.4), so dass sich viele Richtungsdaten von<br />

Bächen gewinnen liessen.<br />

Die helvetische Drusberg-Decke bildet den Untergr<strong>und</strong>.<br />

Diese wurde teils auf Flysch <strong>und</strong> subalpine<br />

Molasse überschoben; auf N-penninischem Schlieren-<br />

Flysch schwimmen die mittelpenninischen Obwaldner<br />

Klippen. Die Richtung (N25°E) des Lungerer Sees<br />

entspricht generell jener der Obwaldner Talung, ist<br />

aber etwas gegen E–W verdreht.<br />

Aufschlüsse für Kluftmessungen fanden sich r<strong>und</strong><br />

um den See (Abb. 4.4): an der Nas bei Mülibach<br />

im Diphyoides-Kalk, im Wald oberhalb Kaiserstuhl,<br />

am Seeende bei Bürglen in den Drusberg-Schichten,<br />

im Schwendlerwald <strong>und</strong> bei den Diessenbachfällen im<br />

Diphyoides-Kalk <strong>und</strong> am Fusse des Kirchhügels von<br />

Lungern im Malm-Kalk.<br />

In Anbetracht der Kleinheit des Lungerer Sees finden<br />

sich nur wenige Zuflüsse<br />

4.6 Alpenrand-Stauseen im Nordosten der<br />

Zentralschweiz<br />

1908, 1924 <strong>und</strong> 1937 wurden zur Elektrizitätsgewinnung<br />

der Klöntaler See, der Wägitaler See <strong>und</strong> der<br />

Sihlsee aufgestaut. Ihre Vorläufer waren im Spätglazial<br />

bis auf einen Rest oder gar ganz verlandet. Doch<br />

existierten wohl schon in den Zwischeneiszeiten Seen,<br />

deren Gestalt von der heutigen nur wenig abwich.<br />

Der Klöntaler See liegt streng nicht mehr in der Zentralschweiz,<br />

doch in den Kalkalpen mit helvetischen<br />

Schichtfolgen, in einem stirnnahen Aufbruch der<br />

Axen-Decke, die in der Twiren–Dejenstock-Kette im<br />

N des Sees auf Gleithorizonten (Mergel) im Malm<br />

(Schilt-Schichten) <strong>und</strong> im untersten Dogger (Mols-<br />

Member) vorgeglitten ist. Spätglaziale <strong>und</strong> ältere,<br />

begrabene Bergstürze vom Glärnisch-Gleiter zwischen<br />

Vrenelisgärtli <strong>und</strong> Vorder Glärnisch sowie von E<br />

des Dejenstock haben den See aufgestaut.<br />

Kluftstellungen wurden an elf Stellen gemessen <strong>und</strong><br />

mit den zufliessenden Bächen in Abb. 4.11 eingetragen.<br />

Am S-Ufer befanden sich zwei beim Gessner-<br />

Denkmal <strong>und</strong> am Bärentritt im Dogger-Echinoder-<br />

92<br />

menkalk, die übrigen vier bei der Bachmündung P.<br />

854, beim Wissen Brunnen, in der Bucht P. 854 <strong>und</strong> am<br />

Seeende im Quintner Kalk (Malm). Am N-Ufer lagen<br />

die Stellen bei Glarner Rueggis im versackten Öhrli-<br />

Kalk, beim Hinter Ruestelchopf, bei der Schutzhütte in<br />

versackten Zementsteinschichten <strong>und</strong> beim Vorder<br />

Ruestelchopf im Seewer Kalk der unter der Mürtschen-Decke<br />

liegenden Glarner Decke.<br />

Der Wägitaler See liegt in einer bedeutenden<br />

SSW–NNE-verlaufenden Scherzone in der Drusberg-<br />

Decke zwischen Rederten-Element im E <strong>und</strong> dem E-<br />

Rand des Drusberg-Elementes. Durch den mächtigen<br />

Wägitaler Flysch wurden die Aubrige im N des Sees<br />

beim Vorgleiten als über dem Glärnisch abgescherte<br />

Silberen-Decke an den Alpenrand verfrachtet.<br />

Kluftorientierungen wurden an elf Stellen gemessen<br />

<strong>und</strong> mit zufliessenden Bächen für die Orientierungsstudie<br />

in Abb. 4.11 eingetragen. Ihrer fünf am nördlichen<br />

See lagen im Seewer Kalk an der W- <strong>und</strong> E-Seite der<br />

Staumauer <strong>und</strong> bei Innerthal, bei der Schlierenbach-<br />

Mündung <strong>und</strong> beim Stockbügel im Wägitaler Flysch,<br />

sechs ebenfalls, an der Sännegg <strong>und</strong> im Blattli, ob Ziggen<br />

<strong>und</strong> beim Vorder Bruch in Amdener Schichten <strong>und</strong><br />

beim Hinter Bruch <strong>und</strong> beim H<strong>und</strong>sloch im Brisi-Kalk.<br />

Der Sihlsee liegt in einer Scherstörung der Einsiedler<br />

Schuppenzone. Diese besteht aus in einer Frühphase<br />

vom Substrat abgefahrenen Paketen von Oberkreide/<br />

Alttertiär-Gesteinen, die auf ebenfalls dachziegelartig<br />

verschuppte subalpine Molasse mit Friherrenberg,<br />

Vogelherd <strong>und</strong> Wannengütsch aufgeschoben worden<br />

sind.<br />

Die mehrfache Wiederholung von Amdener Schichten<br />

(Oberkreide), transgredierendem Nummulitenkalk mit<br />

Abb. 4.10 Messstelle im Wägitaler Flysch

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