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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Geotop-Beispiel 8<br />

1367 - 20 - A G Roggenstöckli Das Roggenstöckli P. 1702.5, eine Klippe der<br />

Muotathal Drusberg-Decke<br />

LK 1172 Muotatal<br />

LK 1173 Linthal 707/204 Hantke René N<br />

Im oberen Bödmerwald erhebt sich zwischen den Balmblätzen <strong>und</strong> dem Oberen Roggenloch ein 600 m langer,<br />

400 m breiter <strong>und</strong> 120 m hoher Felsrücken von Unterkreide-Gesteinen der Drusberg-Decke. Der Rücken, eine<br />

Klippe der südlichsten Drusberg-Decke – Vitznau-Mergel, Diphyoides-Kalk <strong>und</strong> schiefriger unterer helvetischer<br />

Kieselkalk – ist beim Vorgleiten in einer seichten Senke zurückgeblieben. Während die Unterlage auf der W-Seite<br />

aus Oberem Schrattenkalk der Oberen Silberen-Decke besteht, hat sich auf der E-Seite, im Oberen Roggenloch,<br />

über dem Seewer Kalk der Oberen Silberen-Decke noch Betlis-Kalk der Toralp-Serie, überfahrene Stirnteile der<br />

Drusberg-Decke, erhalten. Diese hält unter dem Roggenstöckli nicht durchgehend durch; die Toralp-Serie ist nur<br />

lückenhaft, vor allem in tektonischen Senken der Oberen Silberen-Decke, zurückgeblieben. Da auf der W-Seite<br />

Oberer Schrattenkalk ihr höchstes Schichtglied bildet, ist sie dort schon beim Vorgleiten der Drusberg-Decke auf<br />

einem Mergelhorizont der Garschella-Formation, auf der Fluebrig-Schicht, abgeschert worden (HANTKE, R. in<br />

SIDLER, C. 2001, S.52f Abb. 2.3, HANTKE, R. et al. 2002Ke, Abb. 2.22–2.24). In der Gruebi S des Pragelweges stellt<br />

sich in der Palfris-Formation der Drusberg-Decke ein Seewer Kalk-Vorkommen von wenigen 100 m Länge ein, das<br />

als abgeschert von der Oberen Silberen-Decke gedeutet werden kann.<br />

Die Steinschlag gefährdete Steilwand der Drusberg-Decke ist seit ihrer Platznahme nur wenige 100 m zurückgewittert.<br />

Auf der S-Seite des Roggenstöckli sind von der Abfolge durch das in jeder Kaltzeit des Eiszeitalters von<br />

der Silberen abgeflossene Eis nur wenige Zehner von Metern weggesprengt worden. Die S-Seite stellt damit aufgr<strong>und</strong><br />

seiner ordentlich symmetrischen Form des Roggenstöckli den kaum durch spätere Einwirkung beeinträchtigten<br />

S-Rand der Drusberg-Decke dar. Das Relief des Silberen-Plateaus mit der Senke des Roggenstöckli <strong>und</strong> den<br />

mit Toralp-Serie gefüllten Senken bek<strong>und</strong>et die Überschiebung der Drusberg-Decke, der Abtrag ist minimal.<br />

Abb. 2.23<br />

Das Roggenstöckli von SE: Über Seewer Kalk der Oberen Silberen-Decke<br />

folgen zunächst wenige Meter Betlis-Kalk der<br />

Toralp-Serie <strong>und</strong> darüber die Klippe des Roggenstöckli mit<br />

Vitznau-Mergeln, Diphyoides-Kalk <strong>und</strong> Kieselkalk der südlichen<br />

Drusberg-Decke.<br />

Literatur <strong>und</strong> Karten (K): BRÜCKNER, W. 1947, HANTKE, R. 1949, 1961a, 1995, 2001K, et al. 2002Ke,f, KÄLIN, W. 1982,<br />

1987, KÄLIN, W. & SCAGNET, E. 1997, OBERHOLZER, J. 1933, et al. 1942K, SIDLER, C. 2001.<br />

54<br />

707 708<br />

204<br />

Abb. 2.22<br />

Ausschnitt aus LK 1:25'000 (vergrössert) 1172/1173 (Muotatal/Linthal)<br />

Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA035157)<br />

Abb. 2.24<br />

Das Roggenstöckli von E: Die Klippe der Drusberg-Decke mit<br />

Vitznau-Mergel, Diphyoides-Kalk <strong>und</strong> basalem schiefrigem<br />

helvetischen Kieselkalk liegt auf Oberem Schrattenkalk der<br />

Oberen Silberen-Decke.

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