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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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3.3 Quartär (Eiszeitalter)<br />

Auf das warme, subtropische Klima (Paleozän 65 Mio.<br />

J.–Anfang Pliozän 5 Mio. J.) folgte eine markante Abkühlungsphase,<br />

in der das Klima von Schnee <strong>und</strong> Eis<br />

(nivales Klima) geprägt war. Innerhalb des nun folgenden<br />

quartären Eiszeitalters hat sich der Abkühlungstrend<br />

fortgesetzt, wobei die mittlere Jahres-Temperatur im<br />

Vergleich zu heute (9.6 °C) um 5–10 °C abgesunken ist.<br />

Diese Temperatur-Erniedrigung liess die Gebirgsgletscher<br />

anwachsen – es entstand ein zusammenhängendes<br />

Eisstromnetz. Auffällig ist der Wechsel von Kalt- <strong>und</strong><br />

Warmzeiten. Die letzte Kaltzeit ging vor 10'000 Jahren<br />

in die heutige Warmzeit (Holozän) über.<br />

Die Faktoren, die das Zustandekommen einer Eiszeit<br />

verursachen, sind nicht in allen Teilen bekannt. Eine<br />

wesentliche Rolle wird der Wirkung der Erdbahnelemente,<br />

nebst vielen anderen klimawirksamen Einflüssen,<br />

zugewiesen. Es ist vom Aktualitätsprinzip ausgehend<br />

anzunehmen, dass auf die heutige Warmzeit<br />

erneut eine Kaltzeit folgen wird.<br />

Die Gletscher schufen keine neuen Abflusswege, sie<br />

folgten den bereits bei der Alpenhebung vorgezeich-<br />

70<br />

neten Furchen. Der Reussgletscher z.B. der Querfurche,<br />

die von Brunnen bis Andermatt zurückreicht<br />

<strong>und</strong> im Tal des Urnersees deutlich sichtbar wird. Die<br />

Gletscher überprägten <strong>und</strong> erweiterten lediglich die<br />

Täler – eine wesentliche Vertiefung fand nicht statt.<br />

Mit Hilfe von Moränen <strong>und</strong> Findlingen, die im Ablationsgebiet<br />

(Zehrgebiet) liegen blieben, lassen sich<br />

die Gletscherränder rekonstruieren. Schliffgrenzen<br />

gehen nach oben in zackige Bergformen über <strong>und</strong><br />

weisen in Hochlagen auf ehemalige Gletscherstände<br />

hin.<br />

Abb. 3.18 Schematische Temperatur-Kurve Tertiär/Quartär<br />

Abb. 3.19 Der Reuss-Gletscher im Raum <strong>Schwyz</strong> (Standort Oberberg 1200 m ü.M.) während der letzten Vergletscherung. Die Eismächtigkeit<br />

über dem Talkessel beträgt etwa 600 m. Im Hintergr<strong>und</strong> Pilatus. Im Vordergr<strong>und</strong> (von links) Hochflue, Rigi<br />

Scheidegg, Rigi Kulm.

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