Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
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Ophiolith (= Schlangenstein): > Grüngestein.<br />
Orogenese: Gebirgsbildung.<br />
Ostalpine Decken: Entstammen vom südlichen Kontinentalrand<br />
des Ur-Mittelmeeres, der > Tethys.<br />
Paläobotanik: Vorwelt-Botanik; > Paläontologie.<br />
Paläoklima: Vorwelt-Klima.<br />
Paläontologie: Wissenschaft früherer Lebewesen, umfasst ><br />
Paläobotanik, > Paläozoologie <strong>und</strong> Paläobiologie.<br />
Paläozoikum: Erdaltertum mit Karbon <strong>und</strong> Perm, Zeitraum vor<br />
570–250 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />
Paläozoologie: Vorwelt-Zoologie; > Paläontologie.<br />
Paleozän: Ältester Zeitabschnitt des > Tertiärs, der Erdneuzeit,<br />
vor 65–55 Mio. Jahren; Tab. A.<br />
Parental-Gletscher: Im Einzugsgebiet der Gletscher treten<br />
jeweils zwei Parental- (elterliche) Gletscher zusammen. Dabei<br />
bilden die beiden zusammentreffenden Seitenmoränen eine<br />
> Mittelmoräne.<br />
Penninische Decken: Entstammen den tiefsten, durch Schwellen<br />
unterteilten zentralen Trögen der > Tethys; ihre jüngeren in<br />
Frühphasen abgeglittenen Gesteinsabfolgen liegen nördlich,<br />
die älteren <strong>und</strong> ihr kristalliner Untergr<strong>und</strong> südlich einer<br />
Schwelle.<br />
persistent: über längere Zeit andauernd.<br />
Petrographie: Gesteinsbeschreibung.<br />
Pfyner Kultur: Nach Pfyn TG benannte, jungsteinzeitliche Kultur<br />
von 4'000–3'500 v. Chr., ausgezeichnet durch Henkelkrüge<br />
<strong>und</strong> -tassen.<br />
Platznahme: Die vorgleitenden Decken nehmen bei der Gebirgsbildung<br />
langsam ihre heutige Lage ein. Da der äussere<br />
Alpenbogen weiter ist als der innere Raum, in dem ihre Sedimente<br />
abgelagert worden sind, reicht die Deckensubstanz<br />
nicht zur vollständigen Bedeckung: Es bilden sich > Quertäler.<br />
Pleistozän: > Eiszeitalter ohne die letzte nacheiszeitliche,<br />
> holozäne Entwicklung; Hauptabschnitt des Quartärs, ca.<br />
2 Mio.– 10'000 Jahre vor heute; Tab. 1.4 <strong>und</strong> A.<br />
Pliozän: Jüngster Zeitabschnitt des > Tertiärs, der Erdneuzeit,<br />
vor 5–ca. 2 Mio. Jahren. Durch wiederholten markanten<br />
Wechsel von Kalt- <strong>und</strong> Warmzeiten kam es zu Vergletscherungen<br />
im Schweizer Mittelland; Tab. A.<br />
Pollen: Blütenstaub, männliche Vermehrungskeime von Samenpflanzen.<br />
Pollenanalyse: Methode der > Paläobotanik zur Bestimmung der<br />
Entwicklung der erdgeschichtlichen Vegetationsabschnitte<br />
durch prozentuales Auszählen der einzelnen Pollentypen <strong>und</strong><br />
deren Zuordnung zu ihren Lieferanten. Dabei haben jedoch<br />
nicht alle Arten gleich viele <strong>und</strong> gleich gut erhaltungsfähige<br />
Pollen geliefert.<br />
polygen: aus Komponenten unterschiedlicher Art <strong>und</strong> verschiedener<br />
Herkunft zusammengesetzt.<br />
Quartär, Eiszeitalter: Jüngster Abschnitt der Erdgeschichte, vor<br />
ca. 2 Mio. Jahren–heute. In dieser Zeit kam es durch wiederholten<br />
markanten Wechsel von > Kalt- <strong>und</strong> > Warmzeiten zu<br />
Vereisungen im Schweizer Mittelland. In den grössten Kaltzeiten<br />
waren die Gletscher bis ins Hochrheintal vorgedrungen;<br />
Tab. A.<br />
Quarzit: Aus Quarzkörnern bestehendes, > metamorphes Gestein.<br />
Quelltuff: Kalkablagerung aus kalkreichem Quellwasser.<br />
Querstörung: Quer zu den Ketten verlaufender Bruch.<br />
Quertal: Quer zu den Grossstrukturen (Deckengrenzen, Faltenachsen)<br />
<strong>und</strong> parallel zu Kluft- <strong>und</strong> Bruchsystemen verlaufendes<br />
Tal, (Linthtal, Urner Reusstal); >> Längstal.<br />
Radiolarit: In tiefem Meer abgelagerter Kieselsäure-reicher, zu<br />
Hornstein verfestigter Schlamm, vorwiegend aus Gehäusen<br />
abgestorbener Radiolarien (Einzeller mit Kieselskelett) bestehend.<br />
Refugium: Zufluchtsort, sonnige Standorte, an denen kälteresistente<br />
Pflanzen <strong>und</strong> Kleintiere die Kaltzeiten überdauern<br />
konnten.<br />
Regression: Rückzug des Meeres aus vorher eingenommenen<br />
Gebieten; bedingt durch Absinken des Meeresspiegels, in<br />
> Kühl- <strong>und</strong> > Kaltzeiten: polare Eiskappen- <strong>und</strong> Inlandeisbildung;<br />
>> Transgression.<br />
Relikt: Überbleibsel einer kälteresistenten Krautflora mit kurzer<br />
Vegetationszeit <strong>und</strong> bewegungsarmer Kleinfauna.<br />
rezent: in der Gegenwart gebildet, noch andauernd; >> fossil.<br />
Richtungsrose: Zeigt die statistische Häufigkeit von Kluft- <strong>und</strong><br />
Bachtrend-Richtungen.<br />
Rüfi: Schweizerischer, aus dem Romanischen stammender Ausdruck<br />
für > Mure.<br />
Rutschung: Oft noch andauernde Abwärtsbewegung von Hangbereichen;<br />
> Sackung.<br />
Sackung: Meist zum Stillstand gelangter, oft noch im Verband<br />
verbliebener abwärts bewegter Hangbereich; > Rutschung.<br />
Sandstein: Zu Stein verfestigter Sand.<br />
Scherstörung: Bruch, Fläche oder eng benachbarte Flächen,<br />
längs der (oder denen) eine Gesteinsabfolge horizontal, vertikal<br />
oder in beiden Richtungen durchgeschert worden ist.<br />
Schichtlücke: Wird durch das Ausbleiben von anderorts vorhandenen<br />
Ablagerungsgesteinen erzeugt.<br />
Schnurkeramik-Kultur: > Neolithische Kultur von 2'800–<br />
2'200 v. Chr.<br />
Schrattenkalk: Nach der Schrattenflue zwischen Emme <strong>und</strong><br />
Waldemme benannte Kalk-Abfolge der obersten helvetischen<br />
Unterkreide, 118–110 Mio. Jahre; durchsetzt von Schratten<br />
(> Karren), die durch kaltes, Kohlensäure haltiges Wasser<br />
meist längs Störungen entstandenen Rissen herausgelöst werden.<br />
Dabei entstehen > Karst-Hochflächen; Tab. 1.2.<br />
Schubbahn: Bahn, längs welcher die Decken vorgeglitten sind.<br />
Schüttung: Durch ein ehemaliges alpines (oder schwarzwäldisches)<br />
Fluss-System in Kühlzeiten fächerartig ins Vorland<br />
verfrachteter Schutt. Bei tiefer Waldgrenze sind von instabilen<br />
Hängen Rüfen niedergefahren, haben in den Tälern Stauseen<br />
abgedämmt. Diese sind von Zeit zu Zeit geborsten, so dass ihr<br />
Inhalt – Wasser mit Gesteinschutt – den Weg ins Vorland fand.<br />
Da derartige Vorgänge bis zur Änderung des Flusssystems<br />
stets an der selben Stelle erfolgt sind, bildete sich dort im Vorland<br />
ein Schuttfächer mit herkunftstypischem Gesteinsinhalt.<br />
Schuppe: Hinsichtlich Schichtinhalt <strong>und</strong> räumlicher Ausdehnung<br />
kleinere > Decke.<br />
Sediment: Ablagerung, wird im Laufe der Zeit durch Überlagerung<br />
mit jüngeren Ablagerungen gepresst <strong>und</strong> durch Karbonatoder<br />
Kieselsäure-Lösungen zu Stein verfestigt; > Diagenese.<br />
Sedimentologie: Geologischer Wissenszweig, der sich mit der<br />
Ablagerung von > Sedimenten befasst.<br />
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