Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
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Abb. 4.5 Messstelle Baumgarten<br />
fen der Nagelfluh-Schüttungen von Rigi <strong>und</strong> Rossberg.<br />
Schon in Goldau zeichnet sich eine Scherstörung<br />
ab. Analoge Störungen finden sich auf den Halbinseln<br />
Chiemen <strong>und</strong> Buonas sowie im Seegr<strong>und</strong>. Im Zuger<br />
See zeichnen sich mindestens zwei Trendrichtungen<br />
ab: N–S <strong>und</strong> N130°E (OTTIGER et al. 1990K).<br />
Kluftmessungen wurden an 27 Aufschlüssen (Abb.<br />
4.2) vorgenommen: Am NE-Ufer zwischen Zug <strong>und</strong><br />
Lothenbach an sieben Stellen im Sandstein der Oberen<br />
Meeresmolasse (OMM), im Granitischen Sandstein<br />
<strong>und</strong> Sandstein mit <strong>und</strong> ohne Nagelfluhbänken der<br />
Unteren Süsswassermolasse (USM), am SE-Ufer an<br />
fünf Aufschlüssen um Walchwil im Granitischen<br />
Sandstein <strong>und</strong> in der Kalk-Nagelfluh der USM sowie<br />
in den Grisiger Mergeln der Unteren Meeresmolasse<br />
(UMM). Am NW-Ufer wurden an drei Stellen zwischen<br />
Steinhausen <strong>und</strong> Freudenberg Klüfte in Sandsteinen<br />
der Oberen Süsswassermolasse gemessen.<br />
Zwischen Risch <strong>und</strong> Baumgarten (Chiemen) boten<br />
sich fünf Stellen zu Kluftmessungen in Sandstein <strong>und</strong><br />
Nagelfluhbänken der USM an. Am SW-Ufer fanden<br />
sich zwischen Immensee <strong>und</strong> Nasegg vier zu Messungen<br />
verwendbare Aufschlüsse in der USM, in Sandstein,<br />
Nagelfluh <strong>und</strong> Mergel. Am S-Ende des Sees<br />
waren deren drei bei Goldau in der USM-Nagelfluh<br />
verwertbar.<br />
Die zu Richtungsstudien herangezogenen Bäche sind<br />
in Abb. 4.2 dargestellt. Die meisten finden sich an der<br />
E-, nur wenige an der W-Seite. Die Lorze wurde vom<br />
Ausfluss aus dem Ägerisee bis zum Eintritt in den<br />
Zuger See in Betracht gezogen.<br />
4.4 Vierwaldstätter See<br />
Der Vierwaldstätter See nimmt unter den Alpenrandseen<br />
eine zentrale Stellung ein. Er erstreckt sich vom<br />
Urner See über das Gersauer <strong>und</strong> Vitznauer Becken<br />
zum Chrüztrichter mit den sternförmig ausstrahlenden<br />
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Armen von Küssnachter <strong>und</strong> Luzerner See <strong>und</strong> der<br />
Hergiswil-Horwer Bucht. Die Abgrenzung gegen den<br />
Lauerzer <strong>und</strong> Zuger See ist etwas willkürlich; die<br />
Schwelle der Hohlen Gasse bei Immensee zum Zuger<br />
See <strong>und</strong> die Schwellen zum Lauerzer See sind jüngeren<br />
Datums. Der Alpnacher See wird hier zu den Seen<br />
der Obwaldner Talung gerechnet. Die Arme des Vierwaldstätter<br />
Sees entsprechen in Ausdehnung <strong>und</strong><br />
Bedeutung den Molasseseen <strong>und</strong> den Seen der<br />
Obwaldner Talung.<br />
Die Richtungen der Arme des Vierwaldstätter Sees:<br />
Küssnachter <strong>und</strong> Luzerner See <strong>und</strong> Hergiswiler Bucht<br />
streichen + NW–SE oder NE–SW; Vitznauer <strong>und</strong> Gersauer<br />
Becken + N–S <strong>und</strong> E–W. Der Urner See verläuft<br />
nur scheinbar N–S; er ist aus Stücken zusammengesetzt,<br />
die von der N–S-Richtung abweichen. HANTKE<br />
(1987b, 1991) hat am Vierwaldstätter See Lineamente<br />
festgehalten (Abb. 4.1).<br />
Vom Chrüztrichter erstrecken sich mehrere Arme ins<br />
Molasse-Vorland, so dass diese an die Molasseseen<br />
anschliessen. Es zeichnen sich zwei charakteristische<br />
tektonische Richtungen: Eine N40°E ist durch eine<br />
Gerade von Stansstad bis Küssnacht bestimmt, die<br />
andere N134°E durch parallele Richtungen des Luzerner<br />
Sees <strong>und</strong> der Horwer Bucht.<br />
Der Küssnachter See liegt in einer aufgebrochenen<br />
Antiklinale zwischen der Rigi-Schuppe <strong>und</strong> der steil<br />
stehenden, aufgerichteten Molasse der Kette zwischen<br />
Luzerner <strong>und</strong> Zuger See. Wie bei den meisten tektonischen<br />
Störungen in der Molasse lassen sich auch die<br />
Querstörungen am Küssnachter Arm nicht durch an<br />
Rutschharnischen betastbare Scherflächen belegen.<br />
Ihre Existenz ist aber durch Scherflächen bedingte Tälchen<br />
belegt <strong>und</strong> steht durch die Verstellung der<br />
Molasse-Abfolge ausser Zweifel (BUXTORF & KOPP<br />
1944).<br />
Abb. 4.6 Messstelle Hergiswiler Bucht