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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Geotop-Beispiel 9<br />

1371 - 2 - G Sunnenberg Habkern-Granit-Erratiker im Tal der Steiner Aa<br />

Sattel<br />

LK 1152 Ibergeregg 692/216 Gasser Jakob R<br />

Auf der Nebenstrasse vom Dorf Sattel gegen Rothenthurm liegt nach 1.5 km oberhalb des Bahntunnels das Gehöft<br />

Lustnau. Dort findet sich auf 935 m ü.M. ein besonderer granitischer Gesteinsblock.<br />

Im Flussbett der Steiner Aa liegen zwei gleichartige, r<strong>und</strong> geschliffene, 1–2 m 3 grosse Blöcke, die je nach Wasserführung<br />

<strong>und</strong> Geschiebetrieb des Flusses freigelegt oder zugedeckt sind. Eine nähere Musterung des granitischen<br />

Gesteins zeigt Abweichungen gegenüberden bekannten Aare-Granit-Erratikern des Reuss-Gletschers. Neben graugrünlichem,<br />

fettig glänzendem Quarz (40%) <strong>und</strong> dunklem Glimmer (Biotit 10%) fällt der fleischrote Alkali-Feldspat<br />

(50%) auf (Abb. 2.26 <strong>und</strong> 2.27).<br />

Solche Gesteine kommen häufig im Flysch des Habkern-Tales nördlich von Interlaken vor <strong>und</strong> werden daher Habkern-Granit<br />

genannt. Dieser Granittyp stammt von einer heute verschw<strong>und</strong>enen Region, einer Schwelle am Rande<br />

des nördlichen Ur-Mittelmeeres (Tethys), deren Abtragungsprodukte während der Flyschbildung in die Vortiefe der<br />

Gebirgsfront abglitten.<br />

Abb. 2.25<br />

Situation des Murgangs vom Engelstock auf den Reuss/Muota-Gletscher mit Transportweg an den F<strong>und</strong>ort. Das Längenprofil dient<br />

der Ermittlung der Höhenlage des Eises.<br />

Bei der alpinen Gebirgsbildung gelangten mit dem Deckenschub die drei Habkern-Granit-Blöcke – im Flysch gut<br />

verpackt – als „Exoten“ in den Bereich des Engelstock. Aufgr<strong>und</strong> der im Raum Steinen–Engelstock rekonstruierten<br />

Oberfläche des Reuss-Gletschers um 1000 m ü.M. kann das weitere Geschehen gegen Ende der letzten<br />

Vergletscherung eingeordnet werden. Der Rothenthurmer Arm des Muota/Reuss-Gletschers endete in der Gegend<br />

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