Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abb. 4.11 Planskizze der Stauseen mit Kluftmessstellen <strong>und</strong> Bächen<br />
Grünsandstein <strong>und</strong> Stad-Mergeln, die gegen oben<br />
Sandsteinbänke aufnehmen, sind an der Strasse von<br />
Chälen zum Amselspitz gut aufgeschlossen. Dieser<br />
liegt in aufgeschobenem Wägitaler Flysch (Obere<br />
Kreide–Alttertiär) <strong>und</strong> ist für die weichen Landschaftsformen<br />
bezeichnend. An der Butziflue wird der<br />
Wägitaler Flysch erneut von Wang-Schichten <strong>und</strong><br />
Nummulitenkalk überschoben.<br />
a<br />
Ägerisee Klüfte STR<br />
Intervall 12.0 Max = 16%<br />
c<br />
Zuger See Klüfte STR<br />
Intervall 12.0 Max = 11%<br />
b<br />
Lauerzer See Klüfte STR<br />
Intervall 15.0 Max = 15%<br />
Abb. 4.12<br />
Streichrosen der Klüfte der<br />
Molasseseen: (a) Ägerisee, (b)<br />
Lauerzer See <strong>und</strong> (c) Zuger<br />
See<br />
Die heutige Gestalt des Sihlsees<br />
wurde durch die Staumauern bei<br />
Hüendermatt <strong>und</strong> am Sihl-Austritt<br />
geschaffen. In einer durch klaffende<br />
Blattverschiebungen angelegten<br />
Furche in der Äusseren Einsiedler<br />
Schuppenzone bestand im<br />
Spätglazial (in: LEUZINGER-PICCAND<br />
1996b), wohl gar schon in Zwischeneiszeiten,<br />
ein Sihlsee. Wegen den<br />
Verschiebungen ist die „Richtung“<br />
des Sees nicht einheitlich; sie ändert<br />
sich von N165°E im N bei der Euthaler<br />
Brücke zu N140°E im S.<br />
Kluftorientierungen wurden an 18<br />
Aufschlüssen gemessen <strong>und</strong> sechs<br />
Regionen zugeteilt, ihrer drei in der<br />
Nagelfluh der USM SE von Einsiedeln:<br />
am Vogelherd, am Friherrenberg<br />
<strong>und</strong> am Abstieg zur Chälen.<br />
Drei lagen zwischen Gross <strong>und</strong><br />
Chälen, in der Grosser Runs an<br />
einer Nagelfluhrippe <strong>und</strong> im Nummulitenkalk<br />
unterhalb Chüeboden.<br />
Am mittleren Sihlsee fanden sich auf der W-Seite drei<br />
Messstellen an Nummulitenkalk-Wänden N von<br />
Steinbach. Am oberen Seeende liegen Sackungshänge<br />
vor. Erst am seeparallelen Kamm, im Schrähwald,<br />
konnte im Wägitaler Flysch gemessen werden. Am<br />
NE-Ufer bei Euthal boten Nummulitenkalk-Wände<br />
drei Messstellen. Im unteren Seeteil wurde an drei<br />
Stellen gemessen: an einer Nagelfluhrippe der USM N<br />
von Willerzell, in kreuzgeschichteten Sandsteinen der<br />
USM bei Langrüti <strong>und</strong> an der Kalksandstein-Wand<br />
unterhalb der Staumauer.<br />
4.7 Morphotektonische Betrachtungen<br />
Die Auswertungen erfolgten nach KOHLBECK & SCHEID-<br />
EGGER (1977, 1985) <strong>und</strong> meist unter Annahme zweier<br />
Dimroth-Watson-Verteilungen (Tab. 4.2). Manchmal<br />
war nur eine Verteilung sinnvoll, dann fehlt in Tab. 4.2<br />
das 2. Maximum; oder es wurden drei Verteilungen<br />
vorausgesetzt, aber nur zwei für die Interpretation verwendet<br />
<strong>und</strong> durch das Symbol 2∈3 am Zeilenende<br />
angedeutet. Die Vertrauensgrenzen der Resultate sind<br />
mit ± angegeben; bei nicht-parametrisch gewonnenen<br />
Werten steht ± np. Eine Durchsicht der Tab. 4.2 zeigt,<br />
dass die Auswertungen für alle Klüfte sowie für alle<br />
Bäche der ganzen Region (Trendrosen in Abb. 4.22a<br />
<strong>und</strong> 4.22b) meist die Schweizer Richtungen ergeben<br />
(SCHEIDEGGER 1977, 1979). Auch für Teilregionen<br />
(Abb. 4.20 <strong>und</strong> 4.21) ergeben sich mit wenigen Ausnahmen<br />
überall den schweizerisch-europäischen<br />
übereinstimmende Verhältnisse (SCHEIDEGGER 1977,<br />
93