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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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grenze <strong>und</strong> erhöhter Frosteinwirkung; kühler als heute, aber<br />

weniger kalt als eine > Kaltzeit; >> Warmzeit.<br />

Längstal: Parallel zu Grossstrukturen (Deckengrenzen, Faltenachsen)<br />

verlaufendes Tal (Martigny–Chur, Engadin); >> Quertal.<br />

Landschaftsgeschichte: Versuch, das > tektonische <strong>und</strong> > morphologische<br />

Geschehen in ein möglichst widerspruchsfreies<br />

zeitliches Nacheinander einzuordnen.<br />

Leitfossil: Fossil, das nur während eines relativ kurzen Zeitabschnittes<br />

oder unter bestimmten Umweltbedingungen gelebt<br />

hat <strong>und</strong> für diesen Zeitabschnitt oder diese Fazies charakteristisch<br />

ist.<br />

Lias(zeit): Älteste Abteilung <strong>und</strong> Zeitabschnitt der Jura-Formation/Zeit,<br />

vor 210–180 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

Liegendes: Das eine Bezugsschicht unterlagernde Gestein; >><br />

Hangendes.<br />

limnisch: im Süsswasser entstanden, abgelagert; > fluvial, >><br />

marin, >> terrestrisch.<br />

Lineament, tektonisches: Durch Spannungen in der Erdoberfläche<br />

erzeugtes, oft über mehrere tektonische Stockwerke<br />

sich durchpausendes, parallel laufendes Schersystem.<br />

Lithologie: Lehre vom Sedimentinhalt; Sedimentgesteine erlauben<br />

Aussagen über Herkunft <strong>und</strong> Bildung.<br />

Magma: Heisse, von Gasen durchsetzte, Silikat-haltige Gesteinsschmelze<br />

im Erdinnern.<br />

Malm: Jüngste Abteilung <strong>und</strong> Zeitabschnitt der Jura-Formation/Zeit,<br />

vor 160–140 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

marin: meeres-, im Meer entstanden, abgelagert; >> limnisch.<br />

Meeresmolasse: Im Laufe der jüngeren Erdneuzeit sind zweimal<br />

Meeresarme von Trögen im SW <strong>und</strong> im NE der Schweiz ins<br />

Mittelland vorgestossen <strong>und</strong> haben dieses überflutet. Die<br />

darin abgelagerten Sedimente werden als Untere bzw. als<br />

Obere Meeresmolasse bezeichnet. Ursache hierfür ist das in<br />

> Warmzeiten erfolgte Abschmelzen der polaren Eiskappen,<br />

das den Weltmeeresspiegel anheben liess.<br />

Gesteinsmässig besteht die Untere Meeresmolasse im unteren<br />

Teil aus > Mergeln, im oberen aus > Sandsteinen, die Obere<br />

aus gebankten Sandsteinen mit Mergel- <strong>und</strong> einzelnen > Konglomeratlagen.<br />

Versteinerungen – Meerestiere: Schnecken,<br />

Muscheln, Haifischzähne – belegen die > marine Natur der<br />

Sedimente; Tab. 4.1 <strong>und</strong> A.<br />

Member: Schichtglied, Einheit unterhalb des Ranges einer Formation.<br />

Mergel: Karbonathaltiger > Ton; mit zunehmendem Tongehalt<br />

werden unterschieden: mergelige Kalke, kalkige Mergel,<br />

tonige Mergel, mergelige Tone.<br />

Mesolithikum: Mittlere Steinzeit, 9'500–6'000 Jahre vor heute,<br />

mit dichter werdender Bewaldung; nach der Haselzeit:<br />

Eichen-Mischwälder mit Ulme, Eiche, Linde, Esche, Ahorn;<br />

Auerochs, Hirsch, Reh, Steinbock, Wildschwein, Bär; Jäger<br />

<strong>und</strong> Sammler; Tab.1.4 <strong>und</strong> 1.5.<br />

Mesozoikum: Erdmittelalter mit > Trias, > Jura, > Kreide, Zeitraum<br />

vor 250–65 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

Metamorphe Gesteine, Metamorphite: Gesteine, die durch<br />

gebirgsbildende Prozesse eine Umwandlung, eine Metamorphose,<br />

erlitten haben.<br />

mikritisch: feinstkörnig.<br />

Miozän: Zweitjüngster Zeitabschnitt des > Tertiärs, der Erdneuzeit,<br />

vor 24–5 Mio. Jahren; Tab. A.<br />

Mittelmoräne: Entsteht bei der Vereinigung zweier (> Parental-)<br />

Gletscher aus ihren inneren Seitenmoränen; sie werden<br />

auf dem Gletscher als Förderband oft bis an dessen Ende verfrachtet.<br />

Mittelozeanischer Rücken (MOR): Submariner Rücken, der<br />

sich in sich erweiternden Ozeanen durch Aufstieg von<br />

> Magma entwickelt. Entstehungsort von > Ophiolithen.<br />

Molasse: Abtragungsschutt der in der mittleren <strong>und</strong> jüngeren<br />

Erdneuzeit gebildeten Alpen. In die alpinen Stammtäler fuhren<br />

in > Kühlzeiten bei tiefer Waldgrenze Rüfen <strong>und</strong> Bergschlipfe<br />

nieder, stauten Flüsse zu natürlichen Seen, die von<br />

Zeit zu Zeit ausbrachen <strong>und</strong> die Schuttfracht als Geröllflut<br />

(> Nagelfluh) ins Alpen-Vorland verfrachteten. In > Warmzeiten<br />

wurden die Talflanken wieder bewaldet <strong>und</strong> stabiler. Die<br />

Gewässer flossen ruhig <strong>und</strong> transportierten Sande <strong>und</strong><br />

Schlamm ins Vorland, die zu > Sandstein <strong>und</strong> > Mergel erhärteten;<br />

Tab. 4.1 <strong>und</strong> A.<br />

Molasse rouge: Tieferer, durch rötliche Farbe sich auszeichnender,<br />

mergelig-siltiger Abschnitt der Unteren > Süsswassermolasse.<br />

Moräne: Gesteinsschutt, der am Eisrand als Seitenmoräne abgelagert,<br />

beim Zusammenfluss zweier Gletscher als > Mittelmoräne<br />

auf dem Eis verfrachtet <strong>und</strong> irgendwo seitlich oder am<br />

Zungenende als End- oder Stirnmoräne bzw. als längsstrukturierte,<br />

ausufernde Mittelmoränen abgelagert wird.<br />

Morphotektonik: Beziehungen zwischen > Tektonik <strong>und</strong> ><br />

Landschaftsgeschichte.<br />

Mulde: Tiefster Bereich einer Falte; > Synklinale; >> Gewölbe,<br />

Antiklinale.<br />

Mure (= Rüfi, Murgang): Aus- oder Abbruch einer wassergetränkten<br />

Schuttmasse, die von den Flanken zu Tal fährt sowie<br />

Ausbrüche natürlicher Stauseen, die sich als Gesteinsschutt-<br />

Wassergemisch ins Vorland ergiessen.<br />

Nagelfluh: Schweizer Ausdruck für eine zu Gestein verfestigte<br />

Geröllbank einer ins Alpenvorland ausgebrochenen > Mure. ><br />

Kalknagelfluh, > Bunte Nagelfluh, Extrem Bunte Nagelfluh.<br />

Neolithikum: Jungsteinzeit, 6'000–4'000 Jahre vor heute. Vegetation:<br />

Wälder mit hochkommender Buche <strong>und</strong> Weisstanne,<br />

Zurücktreten der Eichenmischwälder, Einwandern der Fichte.<br />

Tiere: Domestizierung führt zu Haustieren: Schaf, Ziege,<br />

Schwein, Rind. Der Mensch wird sesshaft, baut Getreide an,<br />

nutzt den Wald mit Steinbeil; Tab. 1.4 <strong>und</strong> 1.5.<br />

Neotektonik: Jüngste, oft noch andauernde Bewegung in<br />

Gesteinsabfolgen.<br />

Nummulit: Gesteinsbildende, grosse > Foraminifere mit spiraligem<br />

Kalkgehäuse mit kapuzenartig übereinander greifenden<br />

Windungen.<br />

Nummulitenkalk: Kalkabfolge von wenigen Zehnern von<br />

Metern, die vor allem aus Kalkschalen von > Nummuliten<br />

aufgebaut wird, meist in <strong>Gesellschaft</strong> von weiteren Gross-<br />

> Foraminiferen mit eigenem Bauplan.<br />

Obermoräne: Gegen die Gletscherzunge hin zu Oberflächenschutt<br />

vereinigte > Mittelmoränen; Hauptgesteinschutt für die<br />

Schotterbildung.<br />

Oligozän: Drittältester Zeitabschnitt des > Tertiärs, der Erdneuzeit,<br />

vor 36–24 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />

onkoidisch: in seichtem Wasser um einen Kern gebildete Karbonatablagerung.<br />

Oolith: Aus Ooiden (1–2 mm grosse eiförmig-kugelige Körner,<br />

die durch Anlagerung von Kalk im flachen Wasser entstehen)<br />

aufgebautes Sedimentgestein.

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