Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...
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Um das Heft einer weiteren, erdgeschichtlich interessierten<br />
Leserschaft zugänglich zu machen, werden knappe Erläuterungen<br />
von Fachausdrücken <strong>und</strong> erdgeschichtliche Übersichten beigefügt.<br />
Weitere Fachausdrücke sind auch in den Tabellen 1.1 bis<br />
1.6 (Kap. 1) <strong>und</strong> 4.1 (Kap. 4) sowie in Tabelle A: Erdgeschichte<br />
(loses Blatt im Umschlag), meist im zeitlichen Zusammenhang,<br />
aufgeführt.<br />
Folgende Spezialzeichen bedeuten: > siehe auch …, >> Gegensatz.<br />
Abfolge: Übereinander abgelagerte Folge zusammengehöriger<br />
Gesteinsschichten.<br />
Ablation: Verlust von Gletschereis an der Oberfläche durch<br />
Abschmelzen <strong>und</strong> Verdunsten infolge Sonneneinstrahlung<br />
<strong>und</strong> Temperatureinflüssen.<br />
Abscherung: Durch tektonische Bewegung bedingtes Abgleiten<br />
oder Wegpressen einer Gesteinsfolge von ihrer Unterlage.<br />
Abschiebung: Wegbewegen infolge Schub eines Gesteinspaketes<br />
von der Hauptmasse; >> Aufschiebung.<br />
Abtragung: Oberbegriff für die mechanische, chemische oder<br />
biologische Zerstörungstätigkeit, die Gesteinsmaterial aus<br />
dem Verband lockert, löst <strong>und</strong> umlagert.<br />
Akkumulation: Bezeichnung des Prozesses als auch des Produktes<br />
der mechanischen Anhäufung von Gesteinsmaterial.<br />
Auch jährlicher Massenzuwachs eines Gletschers.<br />
Alleröd: Wärmerer Zeitabschnitt in der letzten Kaltzeit, > Interstadial,<br />
von 12'000–11'000 Jahren vor heute. Die späteiszeitliche<br />
Wiederbewaldung mit Birke <strong>und</strong> Waldföhre reichte in<br />
den Alpentälern bis 1'600 m ü.M.<br />
allochthon: Gesteine, die nicht mehr am Ort ihrer Bildung liegen;<br />
>> autochthon.<br />
Alluvion: Durch junge Fliessgewässer (alluvial) erfolgte Ablagerung.<br />
Altdorfer Sandstein: Quarzreicher Sandstein des nordhelvetischen<br />
Schächentaler > Flysch (älteres Oligozän).<br />
Ammonit: Ammonshorn, Kopffüsser, am Ende des Erdmittelalters,<br />
vor 65 Mio. Jahren, ausgestorbenes, marines Weichtier,<br />
das in der letzten Kammer (Wohnkammer) eines spiralig aufgew<strong>und</strong>enen,<br />
mehrkammerigen (Gaskammern), hartschaligen<br />
Gehäuses lebte.<br />
Antiklinale: Zu länglichem Gewölbe verformte Gesteinsschichten;<br />
die ältesten Gesteine liegen im Kern; >> Synklinale.<br />
Archäobotanik, -zoologie: Urgeschichtsbotanik, -zoologie,<br />
Pflanzen- bzw. Tierk<strong>und</strong>e im Gebiet der Urgeschichtsforschung.<br />
Aufschiebung: Anschiebung eines Gesteinspaketes an ein anderes;<br />
>> Abschiebung.<br />
autochthon: An Ort <strong>und</strong> Stelle gebildet, dem kristallinen Untergr<strong>und</strong><br />
aufliegend; >> allochthon.<br />
Biotop: Lebensverband einer wild lebenden Artengemeinschaft<br />
von Pflanzen <strong>und</strong> Tieren in ihrem Umfeld.<br />
8 Glossar – Fachausdrücke<br />
Blattverschiebung: Seitliche Verschiebung von Gesteinskörpern<br />
an steilstehender Bewegungsfuge.<br />
Brekzie: Sedimentäres Trümmergestein mit eckigen Bruchstücken,<br />
die durch ein Bindemittel (Zement) verkittet sind.<br />
Bronzezeit: Zeitabschnitt von 3'800–2'800 Jahren vor heute.<br />
Metallische Werkzeuge <strong>und</strong> Waffen wurden aus Bronze, einer<br />
niedrig schmelzenden Legierung aus Kupfer <strong>und</strong> Zinn, hergestellt.<br />
Ackerbau <strong>und</strong> Viehzucht (Ziege, Schaf, Schwein, H<strong>und</strong>,<br />
Rind <strong>und</strong> Pferd) bildeten die wirtschaftliche Gr<strong>und</strong>lage. Tab.<br />
1.4 <strong>und</strong> 1.5.<br />
Bruch: Verwerfung, abrupte Verstellung von Gesteinsschichten.<br />
Bunte Nagelfluh: Mindestens 10 % der Gerölle bestehen aus<br />
kristallinen (Tiefen-, Erguss- oder metamorphen) Gesteinen;<br />
Extrem Bunte Nagelfluh: 50 % der Gerölle bestehen aus kristallinen<br />
Gesteinen; >> Kalknagelfluh.<br />
Couches Rouges: Rötliche <strong>und</strong> graue > Mergelkalke der Oberkreide<br />
der > Klippen-Decke.<br />
Decke: Bei der Gebirgsbildung von der ursprünglichen Unterlage<br />
abgelöste, auf fremde Unterlage überschobene Gesteinsmasse<br />
(Überschiebungsdecke).<br />
Deckenkern: Älteste Gesteine einer Decke, Kern einer Decke.<br />
Deckenstirn: Frontpartie, meist gewölbeartiges Ende einer<br />
Decke.<br />
Deckenschotter: Meist randlich verkittete Schotterflur(en) älterer<br />
Kaltzeiten. Es sind auf einer Hochfläche (Molasse oder<br />
Tafeljura) auf Gr<strong>und</strong> gelaufene > Mittelmoränen, die durch<br />
Gletscher-Schmelzwässer verschwemmt worden sind <strong>und</strong> eisrandnahen<br />
Charakter zeigen. Früher wurden sie als zusammenhängende<br />
Schotterfluren betrachtet, in die sich die Täler<br />
stufenartig, fluvial oder glazial, eingetieft hätten.<br />
Depression: Vertiefung in der Landoberfläche, tektonische Senke.<br />
Diagenese: Abgelagertes Lockergesteinsmaterial wird durch<br />
erneute Überlagerung mehr oder weniger langzeitigem Druck<br />
von geringer Intensität ausgesetzt. Die im Lockergestein zirkulierenden<br />
chemischen Lösungen liefern den Zement, was<br />
schlussendlich zur Bildung von festem Sedimentgestein führt.<br />
Dimroth/Watson-Verteilung: Kugel-Äquivalent der Gauss’schen<br />
Verteilung (Glockenkurve) in der Ebene.<br />
diskordant: unter spitzem Winkel aneinander stossende Schichten<br />
eines Gesteinskomplexes; >> konkordant.<br />
Dogger: Mittlere Abteilung <strong>und</strong> Zeitabschnitt der Jura-Formation/Zeit,<br />
vor 180–160 Mio. Jahren; Tab. 1.2 <strong>und</strong> A.<br />
Doline, Versickerungstrichter: Trichterförmige Bodenvertiefung<br />
in Kalken <strong>und</strong> kalkreichen Sandsteinen mit unterirdischer<br />
Entwässerung; > Karst.<br />
Dolomit: Gestein mit hohem Anteil an Dolomit-Kriställchen<br />
(Calcium-Magnesium-Karbonat), das in warmen, extrem flachen<br />
Randmeeren ausgefällt worden ist.<br />
Drumlin: Aus dem irischen stammender Begriff für unter dem<br />
Eis entstandene, Stromlinien-förmige Körper aus Moränen-<br />
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