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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Abb. 4.3 Planskizze des Vierwaldstätter Sees mit Kluftmessstellen, Bächen <strong>und</strong> tektonisch markanten Linien<br />

Winkel zu einander (Abb. 4.5–4.10). Die subhorizontale<br />

Schar entspricht der Schichtung; die subvertikalen<br />

Scharen sind durch das rezente tektonische<br />

Spannungsfeld erzeugte Miniatur-Scherbrüche.<br />

Diese mögen an der Oberfläche Entlastungsspuren<br />

zeigen, deuten aber dennnoch Scherlinien des tektonischen<br />

Spannungsfeldes an (SCHEIDEGGGER 1978,<br />

2001). Für unsere Zwecke sind nur die subvertikalen<br />

Abb. 4.4 Planskizze der Obwaldner Talung mit Kluftmessstellen,<br />

Bächen <strong>und</strong> geologisch markanten<br />

Linien<br />

86<br />

Kluftscharen von Interesse, da nur sie mit der Tektonik<br />

in Beziehung stehen. Die Regelmässigkeiten sind<br />

nicht absolut; sie müssen daher statistisch erfasst<br />

werden. So können Richtungsrosen für die Klüfte<br />

gezeichnet werden <strong>und</strong> die Maxima in den Diagrammen<br />

durch einfaches Markieren bestimmt werden<br />

(nicht-parametrische Methode, np). Die Auswertung<br />

kann für einzelne Aufschlüsse, für Gruppen von solchen<br />

<strong>und</strong> für ganze Seebereiche durchgeführt werden.<br />

Eleganter ist die Auswertung auf rechnerischer<br />

Basis nach der Methode von KOHLBECK & SCHEIDEG-<br />

GER (1977, 1985). Dabei werden die zu einer Gruppe<br />

von subvertikalen Klüften bestpassenden Stellungen<br />

(Fallrichtung <strong>und</strong> Fallwinkel) unter der Annahme<br />

berechnet, dass sie Dimroth-Watson-Verteilungen,<br />

das heisst dem Kugeläquivalent der Gauss’schen Verteilung<br />

in der Ebene (WATSON 1970), entsprechen,<br />

deren Parameter bestimmt werden (parametrische<br />

Methode). Die bestpassenden Maxima werden als<br />

Max 1, 2 (<strong>und</strong> evtl. 3) bezeichnet. Für je zwei steil<br />

einfallende Kluftscharen lassen sich die Richtungen<br />

der Hauptspannungen des diese verursachenden<br />

Spannungsfeldes bestimmen: Sie sind die Winkelhalbierenden<br />

der Kluftmaxima. Meist sind zwei<br />

Maxima eindeutig bestimmt; bei einer Überprüfung<br />

der Streichrose ergeben sich manchmal nur ein<br />

Maximum oder gar mehr als zwei. Für die Bestimmung<br />

der Spannungsrichtungen werden dann jene<br />

zwei, die am deutlichsten sind, verwendet. Die Richtungen<br />

der Winkelhalbierenden, die tektonischen<br />

Hauptspannungsrichtungen, sind in Tab. 4.2 angegeben.

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