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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Durch die Hebung der Zentralmassive, von Aar- <strong>und</strong><br />

Gotthard-Massiv, erfolgte nebst dem aktiven Schub<br />

eine Schweregleitung der Mythen-Klötze (selbständiges<br />

Abgleiten auf einer schiefen Ebene). Die<br />

Platznahme der beiden Mythen verursachte beim<br />

Auffahren auf die Flyschunterlage eine muldenförmige<br />

Hohlform. Vorhandene Platten zerbrachen <strong>und</strong><br />

wurden schief gegen das Muldenzentrum gestellt.<br />

Der Bereich von den Mythen bis zum Muldenrand<br />

wurde im Laufe der Zeit von Sturzgut <strong>und</strong> Moränen<br />

abgedeckt. Einsickerndes Wasser sammelte sich in<br />

Abb. 3.6 Darstellung der bekannten, grösseren Quell-Austritte auf der Mythen W-Seite<br />

Gr<strong>und</strong>lage: Übersichtsplan 1:10'000<br />

66<br />

Teiltrögen, welche dieses als Überlaufquellen frei<br />

geben. Es ist deshalb nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass auf<br />

einer Länge von 3 km 15 Quellen auf einer Linie zu<br />

Tage treten. Die Verbindung Ried–Hochstuckli liegt<br />

in der Falllinie mit ca. 25% Gefälle <strong>und</strong> markiert den<br />

westlichen Rand der Mulde. Südöstlich der Linie<br />

Ried–Haggenegg zeigt das nach S umbiegende<br />

Höhenkurvenbild die den Mythen vorgelagerte<br />

Schuttmasse an. Das Wasser wird für die Wasserversorgung<br />

<strong>Schwyz</strong> genutzt. Am Fusse des Weissen<br />

Nollen entspringt eine Spaltquelle, das Nollenbrünneli.<br />

Es versiegt auch im heissesten Sommer nicht.<br />

Die Stockwaldquelle, in der Griggeli-Risi unter dem<br />

Kleinen Mythen, liefert das ganze Jahr regelmässig<br />

Wasser mit einer Temperatur von 4 °C. Ortsk<strong>und</strong>ige<br />

vermuten unter dem Schuttkegel eine Toteismasse<br />

(Rest-Gletscher). Oberhalb der Quelle hat sich infolge<br />

einer Sackung eine Spalte von 400 m Länge<br />

gebildet, was auf den Schmelzvorgang hinweisen<br />

könnte.<br />

Die ehemals sehr bekannte, schwefelhaltige Heilquelle<br />

im Mythenbad soll Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

verschüttet worden sein.<br />

3.2 Äussere Einsiedler Schuppenzone (ÄES)<br />

Auf der Linie Weidstein/Schwanau–Schornen quert<br />

eine Felsrippe den Lauerzer See, setzt sich über Platten–Burg<br />

fort <strong>und</strong> verschwindet unter dem Engelstock.<br />

Es handelt sich dabei um eine Schichtfolge<br />

von Amdenermergel, Nummulitenkalk, Glaukonitsandstein,<br />

Globigerinenmergel <strong>und</strong> Burgsandstein.<br />

Mehrere solcher Schuppen, die unterschiedlich vollständig<br />

ausgebildet sind, können, wie im Weidstein,<br />

aufeinander folgen oder als Einzelrippe auftreten.<br />

Die steil alpeneinwärts abfallenden Schuppen sind<br />

vom Rücken der Drusbergdecke abgeglitten <strong>und</strong> liegen<br />

der schräg unter den Urmiberg abtauchenden<br />

Molasse auf. Die Hauptmasse der Gesteine besteht<br />

aus grauen, fossilreichen Nummulitenkalken, die<br />

von vererzten Partien durchsetzt sind. Eine durchgehend<br />

mit Eisenerz imprägnierte Schicht aus Num-

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