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Naturforschende Gesellschaft Kanton Schwyz - Geologie und ...

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Abb. 4.8 Messstelle Wand Gersau<br />

flue-Schuppe, der Bächistock-Decke, die höhere, die<br />

Urmi-Schuppe, der Silberen-Decke. Bei Gersau<br />

wurde die westliche Fortsetzung von Urmi- <strong>und</strong><br />

Hochflue-Schuppe an einem Grenzblatt nach NW verfrachtet,<br />

wo sie auf Urmi <strong>und</strong> im Gersauer/Vitznauer<br />

Stock vorliegen. Ein weiteres, gleichsinnig verstellendes<br />

Grenzblatt zeichnet sich in der Schibenen-Störung<br />

ab. Das Imseli wurde nach NW vorgeschoben. Der<br />

Trend des Gersauer Beckens ist erneut ungefähr E–W<br />

(N85°E).<br />

Kluftmessungen am Gersauer Becken (Abb. 4.3)<br />

wurden am N-Ufer von Brunnen bis zur Unter Nas an<br />

elf Stellen in Schrattenkalk, Drusberg-Schichten, Kieselkalk,<br />

Echinodermenkalk <strong>und</strong> Brisi-Sandstein vorgenommen.<br />

Zwischen Ennetbürgen <strong>und</strong> Nas wurden<br />

Kluftrichtungen an vier Stellen, im Assilinen-Grünsandstein,<br />

in Knollenschichten der Garschella-Formation,<br />

im Schrattenkalk <strong>und</strong> im Kieselkalk, gemessen.<br />

Der Seewligrat <strong>und</strong> seine Fortsetzung gegen E können<br />

als „Pseudo-N-Ufer“ des Gersauer Beckens betrachtet<br />

werden, da der See noch im Spätglazial von Ennetbürgen<br />

nach Stansstad gereicht hat. Zehn für Kluftmessungen<br />

brauchbare Aufschlüsse fanden sich im Seewer<br />

Kalk, im Brisi-Kalk der Garschella-Formation <strong>und</strong> im<br />

Schrattenkalk.<br />

Am S-Ufer wurde an elf Stellen von Treibport bis<br />

Emmeten im Kieselkalk, Schrattenkalk <strong>und</strong> Seewer<br />

Kalk gemessen.<br />

90<br />

Bachrichtungen wurden für das gesamte Gersauer<br />

Becken berechnet. Nur wenige Bäche entwässern die<br />

N-Seite, mehrere, längere die S-Seite.<br />

Der S-Teil des Urner Sees liegt in der Axen-Decke, der<br />

N-Teil in der Drusberg-Decke. Ihre Gesteine bestehen<br />

vorwiegend aus Kalken der Kreidezeit mit transgredierendem<br />

Alttertiär. Es ist daher sinnvoll, den N <strong>und</strong> den<br />

S beider Seeufer gesondert zu betrachten. Zwischen<br />

dem E- <strong>und</strong> dem W-Ufer des Sees liegen Grenzblätter,<br />

die eine sinistrale (nach links erfolgte) Verstellung von<br />

700 m bewirkt haben. Dies äussert sich am Alpenrand<br />

in einem Schmälerwerden des Hochstuckli-Flyschs<br />

gegen SW, in einem solchen der Rigi-Molasse gegen E<br />

<strong>und</strong> im Ausbleiben der Urmi-Schuppe, die am Chaiserstock,<br />

senkrecht zum Kettenstreichen, als Silberen-<br />

Decke wieder einsetzt (HANTKE 1961a). Entsprechend<br />

zeichnen sich für den Urner See zwei tektonische<br />

Richtungen ab: Die Hauptrichtung verläuft N–S; eine<br />

Nebenrichtung mit Trend N130°E folgt dem Versatz.<br />

Die für Kluftmessungen untersuchten 17 Aufschlüsse<br />

am E-Ufer lagen am „Weg der Schweiz“. Die NE-<br />

Region (Brunnen–Sisikon) lieferte sieben: im Schrattenkalk<br />

<strong>und</strong> Brisi-Kalk; die SE-Region (Flüelen–<br />

Gruonbach–Sisikon) deren zehn: im Stad-Mergel <strong>und</strong><br />

Flysch, Kieselkalk des S-Lappens der Axen-Decke <strong>und</strong><br />

in Betlis-Kalk, Kieselkalk, Echinodermenkalk, Drusberg-Schichten<br />

<strong>und</strong> Schrattenkalk des N-Lappens.<br />

Abb. 4.9 Messstelle Tellsplatte<br />

Am W-Ufer bot der „Weg der Schweiz“ eine NW-<br />

Region mit fünf Aufschlüssen zwischen Rütli <strong>und</strong><br />

Schattenhalb an der Breitlohn im Kieselkalk <strong>und</strong> eine<br />

SW-Region von Isleten bis Bauen mit sieben Aufschlüssen:<br />

in Kieselkalk, Schrattenkalk, Betlis-Kalk,<br />

Drusberg-Schichten <strong>und</strong> Orbitolinenschichten.<br />

An Bächen der steilen Seeufer boten sich nur wenige<br />

auswertbare Messungen an.

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