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Einf ¨uhrung in UNIX - CIS

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132 2 <strong>UNIX</strong><br />

den vi(1) verlassen ohne zurückzuschreiben, warnt er. Greifen zwei Benutzer<br />

gleichzeitig schreibend auf dasselbe Textfile zu, so kann zunächst jeder<br />

se<strong>in</strong>e Kopie editieren. Wer als letzter zurückschreibt, gew<strong>in</strong>nt.<br />

In dem File $HOME/.exrc legt man <strong>in</strong>dividuelle Tastatur-Anpassungen<br />

und Editor-Variable nieder. Mit dem Kommando:<br />

:set all<br />

sieht man sich die gesetzten Variablen an. Ihre Bedeutung ist dem Handbuch<br />

(man vi) zu entnehmen. Auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unterverzeichnis darf man noch<br />

e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> File .exrc unterbr<strong>in</strong>gen, dies gilt dann für vi(1)-Aufrufe aus<br />

dem Unterverzeichnis. Beispielsweise setzen wir für die Unterverzeichnisse,<br />

die unsere C-Quellen enthalten, die Tabulatorweite auf 4 statt 8 Stellen, um<br />

die E<strong>in</strong>rückungen nicht zu weit nach rechts wandern zu lassen. Das .exrc-<br />

File für diesen Zweck enthält folgende Zeilen:<br />

:set tabstop=4<br />

:map Q :wq<br />

Die zweite Zeile bildet das Kommando Q (e<strong>in</strong> Makro) auf das vi(1)-<br />

Kommando :wq ab. Dabei sollte der Macroname ke<strong>in</strong> bereits bestehendes<br />

vi(1)-Kommando se<strong>in</strong>. Die Ersetzung darf 100 Zeichen lang se<strong>in</strong>. Auch<br />

Funktionstasten lassen sich abbilden. Auf diese Weise kann man sich Umlaute<br />

oder häufig gebrauchte Kommandos auf e<strong>in</strong>zelne Tasten legen.<br />

Vom vi(1) gibt es zwei Sonderausführungen. Der Aufruf view(1) startet<br />

den vi(1) im Lesemodus; man kann alles machen wie gewohnt, nur nicht<br />

zurückschreiben. Das ist ganz nützlich zum Lesen und Suchen <strong>in</strong> Texten. Die<br />

Fassung vedit(1) ist für Anfänger gedacht und überflüssig, da man dieselbe<br />

Wirkung durch das Setzen e<strong>in</strong>iger Parameter erreicht und die anfänglichen<br />

Gewöhnungsprobleme bleiben.<br />

Der vi(1) gehört zur Grundausstattung von <strong>UNIX</strong> und wird nicht von<br />

e<strong>in</strong>em besonderen Gremium gepflegt. Aus dem GNU-Projekt stammt der<br />

vi(1)-ähnliche Editor elvis(1). Er liegt wie alle GNU-Software im Quellcode<br />

vor und kann daher auf verschiedene <strong>UNIX</strong>e und auch MS-DOS übertragen<br />

werden. Bei MINIX und LINUX gehört er zum Lieferumfang. Im Netz<br />

f<strong>in</strong>det sich die vi(1)-Erweiterung vim(1) (vi improved), auch für vi(1)-<br />

Liebhaber, die unter MS-DOS arbeiten:<br />

http://www.vim.org/<br />

Weitere Informationen am e<strong>in</strong>fachsten per WWW-Suchmasch<strong>in</strong>e.<br />

Das soll genügen. Den vi(1) lernt man nicht an e<strong>in</strong>em Tag. Die Arbeitsweise<br />

des vi(1) ist im Vergleich zu manchen Textsystemen unbequem, aber<br />

man muß die Umstände berücksichtigen, unter denen er arbeitet. Von se<strong>in</strong>en<br />

Leistungen her erfüllt er mehr Wünsche, als der Normalbenutzer hat. Man<br />

gewöhnt sich an jeden Editor, nur nicht jede Woche an e<strong>in</strong>en anderen.

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