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Einf ¨uhrung in UNIX - CIS

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36 2 <strong>UNIX</strong><br />

bekommt der nice-Faktor den schlechtesten Wert (39). Größere Zahlen<br />

werden als 19 <strong>in</strong>terpretiert. Negative Werte verbessern den nice-Faktor über<br />

den Standardwert h<strong>in</strong>aus und s<strong>in</strong>d dem System-Manager für Notfälle vorbehalten.<br />

Der nice-Faktor kann nur beim Prozessstart verändert werden, die<br />

Priorität e<strong>in</strong>es bereits laufenden Prozesses läßt sich nicht mehr bee<strong>in</strong>flussen.<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit nohup ist nice gebräuchlich:<br />

nohup nice program &<br />

nohup time nice program &<br />

nohup nice time program &<br />

Im letzten Fall wird auch die Priorität des time-Oberprogrammes herabgesetzt,<br />

was aber nicht viel br<strong>in</strong>gt, da es ohneh<strong>in</strong> die meiste Zeit schläft.<br />

Im GNU-Projekt f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Kommando renice(1), das die Priorität<br />

e<strong>in</strong>es laufenden Prozesses zu ändern ermöglicht. Weitere Überlegungen zur<br />

Priorität stehen im Abschnitt 2.12 Echtzeit-Erweiterungen auf Seite 215.<br />

2.3.5 Dämonen<br />

2.3.5.1 Was ist e<strong>in</strong> Dämon?<br />

Das griechische Wort δαιµων (daimon) bezeichnet alles zwischen Gott und<br />

Teufel, Holde wie Unholde; die <strong>UNIX</strong>-Dämonen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Mitte angesiedelt,<br />

nicht immer zu durchschauen und vorwiegend nützlich. Es s<strong>in</strong>d Prozesse,<br />

die nicht an e<strong>in</strong>en Benutzer und e<strong>in</strong> Kontroll-Term<strong>in</strong>al gebunden<br />

s<strong>in</strong>d. Das System erzeugt sie auf Veranlassung des System-Managers, meist<br />

beim Starten des Systems. Wie He<strong>in</strong>zelmännchen erledigen sie im stillen<br />

Verwaltungsaufgaben und stellen Dienstleistungen zur Verfügung. Beispiele<br />

s<strong>in</strong>d der Druckerspooler lpsched(1M), Netzdienste wie <strong>in</strong>etd(1M) oder<br />

sendmail(1M) und der Zeitdämon cron(1M). Dämonen, die beim Systemstart<br />

von dem Shellscript /etc/rc <strong>in</strong>s Leben gerufen worden s<strong>in</strong>d, weisen <strong>in</strong><br />

der Prozessliste als Kontroll-Term<strong>in</strong>al e<strong>in</strong> Fragezeichen auf. Mittlerweile ist<br />

der Start der Dämonen beim Booten etwas komplizierter geworden und auf<br />

e<strong>in</strong>e Kette von Shellscripts <strong>in</strong> den Verzeichnissen /etc und /sb<strong>in</strong> verteilt.<br />

2.3.5.2 Dämon mit Uhr (cron)<br />

Im System waltet e<strong>in</strong> Dämon namens cron(1M). Der schaut jede M<strong>in</strong>ute 10<br />

<strong>in</strong> /var/spool/cron/crontabs und /var/spool/cron/atjobs nach, ob<br />

zu dem jeweiligen Zeitpunkt etwas für ihn zu tun ist. Die Files <strong>in</strong> den beiden<br />

Verzeichnissen s<strong>in</strong>d den Benutzern zugeordnet. In den crontabs stehen<br />

periodisch wiederkehrende Aufgaben, <strong>in</strong> den atjobs e<strong>in</strong>malige.<br />

In die periodische Tabelle trägt man Aufräumungsarbeiten oder Datenübertragungen<br />

e<strong>in</strong>, die regelmäßig wiederkehrend vorgenommen werden<br />

sollen. In unserer Anlage werden beispielsweise jede Nacht zwischen 4 und 5<br />

10 Die <strong>UNIX</strong>-Uhr zählt Sekunden seit dem 1. Januar 1970, 00:00 Uhr UTC und<br />

läuft bis 2038.

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