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Einf ¨uhrung in UNIX - CIS

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2.7 Writer’s Workbench 159<br />

2.7.15 Computer Aided Writ<strong>in</strong>g<br />

Die Verwendung von Computern und Programmen wirkt sich auf die Technik<br />

und das Ergebnis des Schreibens aus, <strong>in</strong>sgesamt hoffentlich positiv. La-<br />

TeX führt typischerweise zu Erzeugnissen, die stark gegliedert s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong><br />

entsprechend umfangreiches Inhaltsverzeichnis aufweisen, aber wenig Abbildungen<br />

und nicht immer e<strong>in</strong> Sachregister haben. Von der Aufgabe her ist das<br />

selten gerechtfertigt, aber das Programm erleichtert nun e<strong>in</strong>mal das e<strong>in</strong>e und<br />

erschwert das andere. Manuskripte, die auf e<strong>in</strong>em WYSIWYG-System hergestellt<br />

worden s<strong>in</strong>d, zeichnen sich häufig durch e<strong>in</strong>e Vielfalt von grafischen<br />

Spielereien aus.<br />

Neben diesen Äußerlichkeiten weisen Computertexte e<strong>in</strong>e tiefer gehende<br />

Eigenart auf. In e<strong>in</strong>em guten Text beziehen sich Sätze und Absätze auf<br />

vorangegangene oder kommende Teile, sie bilden e<strong>in</strong> Kette, die nicht ohne<br />

weiteres unterbrochen werden darf. Der Computer erleichtert das Verschieben<br />

von Textteilen und das vone<strong>in</strong>ander unabhängige Arbeiten an verschiedenen<br />

Stellen des Textes. Man beg<strong>in</strong>nt mit dem Schreiben nicht immer am<br />

Anfang des Manuskriptes, sondern dort, wo man den meisten Stoff bereit hat<br />

oder wo das Bedürfnis am dr<strong>in</strong>gendsten sche<strong>in</strong>t. Von e<strong>in</strong>er Kette, <strong>in</strong> der jedes<br />

Glied mit dem vorangehenden verbunden ist, bleibt nicht viel übrig, die<br />

Absätze oder Sätze stehen beziehungslos nebene<strong>in</strong>ander, oder es entstehen<br />

falsche Bezüge, manchmal auch ungewollte Wiederholungen. Während man<br />

beim Programmieren aus guten Gründen versucht, die Module oder Objekte<br />

e<strong>in</strong>es Programms möglichst unabhängig vone<strong>in</strong>ander zu gestalten und nur<br />

über e<strong>in</strong>fache, genau def<strong>in</strong>ierte Schnittstellen mite<strong>in</strong>ander zu verknüpfen, ist<br />

dieses Vorgehen bei e<strong>in</strong>em Text selten der beste Weg. Stellen Sie sich e<strong>in</strong><br />

Drama oder e<strong>in</strong>en Roman vor, dessen Abschnitte <strong>in</strong> beliebiger Reihenfolge gelesen<br />

werden können. Daß manche Leute Bücher vom Ende her lesen, ist e<strong>in</strong>e<br />

andere Geschichte.<br />

Bei Hypertext-Dokumenten, wie sie im World Wide Web stehen, ist der<br />

Aufbau aus e<strong>in</strong>er Vielzahl vone<strong>in</strong>ander unabhängiger Bauste<strong>in</strong>e, die <strong>in</strong> beliebiger<br />

Reihenfolge betrachtet werden können, noch ausgeprägter. Das führt zu<br />

anderen Arten des Schreibens und Lesens, die nicht schlechter zu se<strong>in</strong> brauchen<br />

als die traditionellen. Hypertext ermöglicht e<strong>in</strong>e Strukturierung e<strong>in</strong>es<br />

Textes, die Papier nicht bieten kann und die der Struktur unseres Wissens<br />

vielleicht besser entspricht. Hypertexte gleichen eher e<strong>in</strong>em Gewebe als e<strong>in</strong>er<br />

Kette. Wie e<strong>in</strong> Roman oder e<strong>in</strong> Gedicht <strong>in</strong> Hypertext aussehen könnten,<br />

ist noch nicht erprobt. Auf jeden Fall läßt sich Hypertext nicht vorlesen.<br />

Heute schafft e<strong>in</strong> Autor am Schreibtisch buchähnliche oder eigenständige<br />

Erzeugnisse, an deren Zustandekommen früher mehrere geachtete Berufe<br />

beteiligt waren und entsprechend Zeit benötigt haben. Bücher werden<br />

nach reproduktionsreifen (camera-ready) Vorlagen gedruckt, die aus<br />

dem Computer und dem Laser-Drucker stammen. Auch die Verteilung von<br />

Wissen geht über elektronische Medien e<strong>in</strong>facher und schneller als auf<br />

dem hergebrachten Weg. Dazu kommen bewegte Grafiken, Sound, Interaktivität<br />

und Pr<strong>in</strong>t-on-Demand. Ergänzungen zum Buch wie unsere WWW-

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