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Einf ¨uhrung in UNIX - CIS

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78 2 <strong>UNIX</strong><br />

command -option1 -option2 argument1 argument2 ....<br />

Kommandos werden auch Systembefehle genannt, im Gegensatz zu den<br />

Befehlen oder Anweisungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Programm. Wegen der Verwechslungsgefahr<br />

mit Systemaufrufen (system call) ziehen wir das Wort Kommando vor.<br />

Optionen modifizieren die Wirkung des Kommandos. Es gibt Kommandos<br />

ohne Optionen wie pwd(1) und Kommandos mit unüberschaubar vielen wie<br />

ls(1). Mehrere gleichzeitig gewählte Optionen dürfen meist zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen<br />

Optionswort zusammengefaßt werden. Es gibt auch Kommandos, die ke<strong>in</strong>en<br />

B<strong>in</strong>destrich oder zwei davon vor e<strong>in</strong>er Option verlangen. E<strong>in</strong>ige Optionen<br />

brauchen e<strong>in</strong> Argument, das unmittelbar oder durch Leerzeichen getrennt<br />

anschließt. Unter Argumenten werden Filenamen oder Str<strong>in</strong>gs verstanden,<br />

soweit das S<strong>in</strong>n ergibt. Die Reihenfolge von Optionen und Argumenten ist bei<br />

manchen Kommandos beliebig, aber da die <strong>UNIX</strong>-Kommandos auf Programmierer<br />

mit unterschiedlichen Vorstellungen zurückgehen, hilft im Zweifelsfall<br />

nur der Blick <strong>in</strong>s Referenz-Handbuch oder auf die man-Seite.<br />

Kommandoe<strong>in</strong>gabe per Menü ist unüblich, aber machbar, siehe Programm<br />

2.11 Shellscript für e<strong>in</strong> Menü auf Seite 93. Die Verwendung e<strong>in</strong>er<br />

Maus setzt erweiterte curses-Funktionen voraus, siehe Abschnitt 2.6.1.3 Fenster<br />

(W<strong>in</strong>dows), curses-Bibliothek auf Seite 107, oder das X W<strong>in</strong>dow System.<br />

Unter DOS heißt der Standard-Kommando<strong>in</strong>terpreter command.com. Auf<br />

<strong>UNIX</strong>-Anlagen s<strong>in</strong>d es die Shells. Im Anfang war die Bourne-Shell sh(1)<br />

oder bsh(1), geschrieben von STEPHEN R. BOURNE. Als Programmiersprache<br />

ist sie ziemlich mächtig, als Kommando-Interpreter läßt sie Wünsche offen.<br />

Dennoch ist sie die e<strong>in</strong>zige Shell, die auf jedem <strong>UNIX</strong>-System vorhanden<br />

ist.<br />

Aus Berkeley kam bald die C-Shell csh(1), geschrieben von BILL JOY,<br />

die als Kommando-Interpreter mehr leistete, als Programmiersprache <strong>in</strong>folge<br />

ihrer Annäherung an C e<strong>in</strong> Umgewöhnen erforderte. Sie enthielt auch<br />

anfangs mehr Fehler als erträglich. So entwickelte sich der unbefriedigende<br />

Zustand, daß viele Benutzer als Interpreter die C-Shell, zum Abarbeiten<br />

von Shellscripts aber die Bourne-Shell wählten (was die doppelte Aufgabe<br />

der Shell verdeutlicht). Alle neueren Shells lassen sich auf diese beiden<br />

zurückführen. E<strong>in</strong>e Weiterentwicklung der C-Shell (mehr Funktionen, weniger<br />

Fehler) ist die tc-Shell tcsh(1). Wer bei der C-Syntax bleiben möchte,<br />

sollte sich diese Shell ansehen.<br />

Die Korn-Shell ksh(1) von DAVID G. KORN verb<strong>in</strong>det die Schreibweise<br />

der Bourne-Shell mit der Funktionalität der C-Shell. E<strong>in</strong>ige weitere Funktionen,<br />

die sich <strong>in</strong>zwischen als zweckmäßig erwiesen hatten, kamen h<strong>in</strong>zu.<br />

Der Umstieg von Bourne nach Korn ist e<strong>in</strong>fach, manche Benutzer merken es<br />

nicht e<strong>in</strong>mal. Die Korn-Shell ist proprietär, sie wird nur gegen Bares abgegeben.<br />

Die W<strong>in</strong>dow<strong>in</strong>g-Korn-Shell wksh(1) ist e<strong>in</strong>e grafische Version der<br />

Korn-Shell, die vom X W<strong>in</strong>dow System Gebrauch macht; <strong>in</strong> ihren Shellscripts<br />

werden auch X-W<strong>in</strong>dow-Funktionen aufgerufen.<br />

Das GNU-Projekt stellt die Bourne-aga<strong>in</strong>-Shell bash(1) frei zur<br />

Verfügung, die <strong>in</strong> vielem der Korn-Shell ähnelt. LINUX verwendet diese<br />

Shell. Die Z-Shell zsh(1) kann mehr als alle bisherigen Shells zusammen.

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