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Einf ¨uhrung in UNIX - CIS

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24 2 <strong>UNIX</strong><br />

fangsbuchstaben der Zahlwörter, die Zehn (deka) wurde als ∆ geschrieben.<br />

E<strong>in</strong>en Algorithmus wie das Sieb des ERATHOSTENES konnte nur e<strong>in</strong> Grieche<br />

ers<strong>in</strong>nen, dessen Zahlensystem vom Rechnen abschreckte.<br />

Die Römer, deren Zahlenschreibweise wir heute noch allgeme<strong>in</strong> kennen<br />

und für bestimmte Zwecke verwenden – siehe die Seitennumerierung zu Anfang<br />

des Buches oder das Verkehrszeichen Nr. E.5.3 der B<strong>in</strong>SchStrO – hatten<br />

auch nur bessere Strichlisten. Über ihre Rechenweise ist wenig bekannt. Sicher<br />

ist, daß sie wie ÖTZI Ste<strong>in</strong>chen (calculi) gebrauchten.<br />

Erst mit dem Stellenwertsystem der Araber und Inder wurde das Rechnen<br />

e<strong>in</strong>facher. Mit dem E<strong>in</strong>spluse<strong>in</strong>s, dem E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>s und e<strong>in</strong> paar Regeln<br />

löst heute e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d arithmetische Aufgaben, deren Bewältigung im Altertum<br />

Bewunderung erregt oder im Mittelalter zu e<strong>in</strong>er thermischen Entsorgung<br />

geführt hätte. Versuchen Sie e<strong>in</strong>mal, römische Zahlen zu multiplizieren.<br />

Dann lernen Sie das Stellenwertsystem zu schätzen.<br />

Seither s<strong>in</strong>d Fortschritte erzielt worden, die recht praktisch s<strong>in</strong>d, aber am<br />

Wesen des Umgangs mit Zahlen nichts ändern. Wir schieben ke<strong>in</strong>e Ste<strong>in</strong>chen<br />

mehr über Rechentafeln, sondern Bits durch Register. Macht das e<strong>in</strong>en Unterschied?<br />

2.2.2 Entstehung<br />

A long time ago <strong>in</strong> a galaxy far, far away ... so entstand <strong>UNIX</strong> nicht. Se<strong>in</strong>e Geschichte<br />

ist dennoch ungewöhnlich und auch heute noch für Überraschungen<br />

gut. Ende der sechziger Jahre schrieben sich zwei Mitarbeiter der Bell-Labs<br />

des AT&T-Konzerns, KEN THOMPSON und DENNIS RITCHIE, e<strong>in</strong> Betriebssystem<br />

zu ihrem eigenen Gebrauch 3 . Vorläufer reichen bis <strong>in</strong> den Anfang der<br />

sechziger Jahre zurück. Ihre Rechenanlage war e<strong>in</strong>e ausgediente DEC PDP 7.<br />

Im Jahr 1970 prägte e<strong>in</strong> dritter Mitarbeiter, BRIAN KERNIGHAN, den Namen<br />

<strong>UNIX</strong> (Plural: UNICES oder deutsch auch <strong>UNIX</strong>e) für das Betriebssystem,<br />

außerdem wurde die PDP 7 durch e<strong>in</strong>e PDP 11/20 4 ersetzt, um e<strong>in</strong> firmen<strong>in</strong>ternes<br />

Textprojekt durchzuführen.<br />

Der Name <strong>UNIX</strong> geht auf die <strong>in</strong>doeuropäische Wurzel *o<strong>in</strong>os zurück,<br />

karlsruherisch o<strong>in</strong>s, neuhochdeutsch e<strong>in</strong>s, mit Verwandten <strong>in</strong> allen <strong>in</strong>doeuropäischen<br />

Sprachen, die außer der baren Zahl e<strong>in</strong>zigartig, außerordentlich<br />

bedeuten. <strong>UNIX</strong> hatte e<strong>in</strong>en Vorgänger namens MULTICS (Multiplexed Information<br />

and Comput<strong>in</strong>g Service) 5 , der bereits viele Ideen vorwegnahm, aber<br />

für die damaligen Hardware- und Programmiermöglichkeiten wohl etwas zu<br />

anspruchsvoll war und erfolglos blieb. KEN THOMPSON magerte MULTICS<br />

ab, bis es zuverlässig im E<strong>in</strong>-Benutzer-Betrieb lief, daher <strong>UNIX</strong>. Inzwischen<br />

3 E<strong>in</strong>e authentische Zusammenfassung f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> The Bell System Technical<br />

Journal, Vol. 57, July-August 1978, Nr.6, Part 2, p. 1897 - 2312<br />

4 Die PDP 11 hatte e<strong>in</strong>en Adressraum von 64 KByte. E<strong>in</strong> heutiger PC/AT hat e<strong>in</strong>en<br />

Adressraum von wenigstens 16 MByte. Wenn <strong>UNIX</strong> allmählich zu e<strong>in</strong>em Speicherfresser<br />

wird, liegt das nicht am Konzept, sondern daran, daß immer mehr h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gepackt<br />

wird.<br />

5 http://www.multicians.org/

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